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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sein schockierter Gesichtsausdruck den meinen widerspiegelte. Was hatten wir da getan? Hatten wirᅠ… hatten wir es wirklich getan? Es war ein Kuss. Ein richtiger Kuss. Ein Kuss, wie wir ihn uns immer ersehnt hatten. Ein Kuss, wie wir ihn niemals hätten haben sollen.
    Ich drehte mich brüsk weg und stierte auf die vor uns liegende Straße. Ich war erstarrt und wie betäubtᅠ… und doch fühlte ich mich lebendig und von Wärme erfüllt. Unendliche Möglichkeiten hatten in diesem Kuss gelegen. Aber ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren, was ich jetzt tun sollte. Also tat ich das Dümmste, das überhaupt möglich war. Ich ließ den Wagen an.
    «Wir sollten zusehen, dass wir nach Hause kommen.»
    «Ja», stimmte er zu und hörte sich genau so benommen an, wie ich mich fühlte.
    Ich wagte, ihn aus dem Augenwinkel anzusehen. Seine Augen blickten starr geradeaus, seine wundervollen Lippen waren zu einem Strich zusammengepresst, wodurch sie gleichzeitig stark und verletzlich wirkten. Ich wollte mich hinüberlehnen und sie wieder küssen, wieder dahinschmelzen, wie ich es gerade eben getan hatte, und alle Vernunft vergessen. Ich wollte, dass dieses makellose Gefühl für immer anhielt.
    Doch statt mich mit dem auseinanderzusetzen, was gerade passiert war, verhielt ich mich wie ein Feigling und trat aufs Gas. Wir fuhren in unangenehmem Schweigen zurück in die Stadt, keiner von uns erwähnte den Kuss, doch wir dachten beide darüber nach. Ich setzte ihn beim Buchladen ab und bedankte mich höflich für seine Hilfe. Er antwortete ebenso förmlich und – nachdem er mir einen letzten nachdenklichen Blick zugeworfen hatte – ging zurück zu seinem Wagen. Ich beobachtete, wie er ging, prägte mir jede Linie seines Körpers ein, wie er sich bewegte. Alle nur möglichen Gefühle kämpften tief in mir und ich hatte keine Ahnung, welches den Sieg verdiente.
    Als ich mein Apartmenthaus betrat, war ich ausgelaugt. Der Tag hatte mich geistig und körperlich erschöpft: die Beinahe-Vergewaltigung, mein Diebstahl und der unglaubliche Kuss. Später würde ich jemanden finden, der das Foto für mich identifizieren würde. Aber vorerst wollte ich mich erst einmal auf der Couch ausstrecken und fernsehen, bevorzugt etwas, das nichts mit Magie oder dem Übersinnlichen zu tun hatte – oder mit jeglicher Art von romantischer Spannung.
    Unglücklicherweise erwartete das Magische und Übersinnliche mich bereits.
    Was wollte Nanette hier?
    Das war der letzte zusammenhängende Gedanke, den ich noch fassen konnte, bevor ich an die gegenüberliegende Wand meines Wohnzimmers geschleudert wurde.
    Ich krachte hart dagegen und mein Kopf knallte gegen die Mauer. Ich fiel zu Boden und konnte mich kaum aufrecht halten, während schwarze Pünktchen vor meinen Augen tanzten. Nanette stand vor mir, schrecklich und wunderschön in ihrer goldenen Pracht. Sie hatte mich nicht angerührt, aber das brauchte sie nicht, nicht bei der Macht, die sie besaß.
    «Wie kannst du es wagen», zischte sie. Ihre Augen waren zusammengekniffen. «Wie kannst du es wagen, solche Gerüchte zu verbreiten.»
    «Wovon – ah!»
    Wieder wurde ich gegen die Wand geschleudert. Zwar war die Distanz diesmal kürzer, aber sie tat es mit solch einer Kraft, dass der Aufprall genauso weh tat wie zuvor. Erneuter Schmerz schoss durch meinen Kopf, während ich versuchte, alles zu begreifen.
    «Ich weiß nicht, wovon du sprichst!», schrie ich.
    Nanette stolzierte auf mich zu und näherte sich mit ihrem Gesicht bis auf wenige Zentimeter. «Das weißt du sehr wohl. Du hast Cedric erzählt, dass ich diejenige wäre, die Jerome gebannt hat, dass ich diejenige wäre, die das Chaos in seinem Territorium hervorruft.»
    «Das habe ich nicht», winselte ich. «Nicht in diesem Wortlaut. Ich habe ihm nur erzählt, dass du dich mit Jerome getroffen hast.»
    Sie fletschte die Zähne, ergriff mich am Kragen meines T-Shirts und riss mich nach vorne. «Das hatte nichts zu bedeuten. Nichts! Aber jetzt werden auch andere misstrauisch.»
    «Ich dachte nur, dass er das wissen sollte und –»
    «Hast du eine Ahnung, was du angerichtet haben könntest?», kreischte sie. «Ich war ein Anwärter für diese Stadt! Das könntest du mir alles versaut haben!»
    Sie stieß mich wieder, diesmal in Richtung der Ecke, wo mein Fernseher stand. Seine scharfen Kanten schnitten in mein Fleisch, als ich gegen ihn prallte, und ich sackte zu Boden. Ich versuchte, mich aufzurappeln, schaffte es aber nicht rechtzeitig. Nanette

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