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Titel: Suche: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Kristensen
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irgendwo da draußen in der Winterkälte und Dunkelheit.«
    Lund Hagen saß da und schrieb an einer Liste, er hob nicht einmal den Blick. Er sah müde aus. Aber Jan Melum ließ nicht locker, musterte kritisch seinen Chef. »Kein Kommentar? Gut, dann mache ich weiter. Also. So sieht es momentan aus. Knut ist auf dem Weg zurück vom Berg. Er hat eine Uhr gefunden, aber nicht das Mädchen. Erik Hanseid sitzt in seinem Arbeitszimmer, blass wie ein Bettlaken. Er wollte mit mir über seine Frau und seine Familiensituation sprechen. Wie du dir sicher denken kannst, bin ich schneller als ein Schneeball in der Hölle aus dem Raum verschwunden.«
    Er schaute immer noch Lund Hagen an, der weiterhin unverwandt weiterschrieb. »Und die Regierungsbevollmächtigte Isaksen ist in Auflösung begriffen, sie ist dabei, ihr Gesicht diskret zu restaurieren, bevor sie von der Dagsrevyen interviewt werden soll. Inzwischen ist sie beim Lippenstift angekommen. Eine ganze Schlange von Fernsehleuten windet sich in ihrem Büro und installiert die Kameras und die Beleuchtung für die Liveübertragung. Tom Andreassen ist der Einzige, der etwas Vernünftiges tut, er sucht nach Per Leikvik, die dritte Person in Longyearbyen, die spurlos verschwunden ist.«
    »Jetzt bist du aber ungerecht gegen dich selbst.« Lund Hagen schaute auf. »Du machst doch auch etwas Sinnvolles. Du sitzt hier und schimpfst mich aus.«
    »Verdammt noch mal, Jonas. Wir müssen etwas tun …« Jan Melum stand auf und trat ans Fenster. »Tom sagt, dass die ganze Stadt Bescheid weiß über die erfolglose Suche nach Ella in Schacht sieben und den Tod von Steinar Olsen … Und was ist, wenn Per Leikvik doch das Kind hat? Wenn er von all dem Gerede Angst bekommt und vor lauter Panik etwas anstellt?« Er drehte sich zu seinem Chef um. »Und was ist mit dem Eispickel? Der gehört zur Ausrüstung des Polizeistabs, findest du das nicht etwas merkwürdig?«
    Schließlich antwortete Lund Hagen. »Der ist sicher gestohlen worden. Otto sagt, dass es ein paar Fingerabdrücke drauf gibt. Aber die sind nur schlecht. Und mit welchen sollen wir die vergleichen? Wir können ja nicht in Longyearbyen herumlaufen und von allen Einwohnern Fingerabdrücke nehmen.«
    Die Tür öffnete sich, und Knut betrat den Konferenzraum. Er hatte noch Kohlenstaubflecken im Gesicht und an der Kleidung. »Sie war nicht da.«
    »Nein, wir haben schon Bescheid bekommen.« Lund Hagen nickte. »Und sonst habt ihr nichts gefunden? Kann sie vorher da gewesen sein?«
    »Das ist unmöglich zu sagen. Aber ich war eben mit der Armbanduhr bei Steinars Frau. Es ist seine.«
    Es entstand eine Pause. Knut stand mitten im Raum und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Seine Augen blinzelten hinter den Brillengläsern. »Weißt du, ich habe nachgedacht …«
    »Na, das wurde aber auch Zeit.« Lund Hagen hatte wieder angefangen zu schreiben.
    »Kann er sie irgendwo anders in Schacht sieben versteckt haben? Ich meine mich zu erinnern … Wo haben wir die Aufzeichnungen von der Vernehmung von Lars Ove Bekken? Ich weiß, es klingt weit hergeholt, aber ich habe das Gefühl, dass sie dort gewesen ist. In diesem Holzverschlag, meine ich. Es lag jede Menge Schokoladenpapier auf dem Boden.«
    Lund Hagen legte beide Handflächen auf den Tisch und stand auf. »Ich hole mal Kaffee. Will sonst noch jemand einen?« Und als er an Knut vorbeiging: »Wir müssen alles versuchen. Und du hast vorher ja auch Recht gehabt.«
    Knut schaute ihm verwundert nach. »Was ist denn mit dem los?«
    Jan Melum schüttelte resigniert den Kopf. »Ich glaube, er hat einfach Angst. Es gibt so viele Spuren in die verschiedensten Richtungen. Spitzbergen ist schon ein merkwürdiger Ort. Hier können wir unsere bisherigen Erfahrungen nur zum Teil gebrauchen.« Er stand auf und ging zur Tür. »Erik Hanseid hat die Vernehmungsunterlagen in seinem Zimmer. Ich werde sie holen.«
    Doch Knut war rascher. »Nein, lass mal, ich hole sie.« Er verschwand den Flur hinunter in Richtung Hanseids Büro. Die Tür stand halb offen, das Arbeitszimmer war leer. Er blieb zögernd davor stehen. Doch dann ging er hinein. Nur die Schreibtischlampe brannte, und Knut fand den Block mit den Notizen neben dem Telefon. Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl und begann ihn durchzublättern, ohne jedoch die Informationen zu finden, nach denen er suchte. Hatte Lars Ove nicht Steinars ersten Arbeitstag beschrieben und einen Querschlag hinten in dem stillgelegten Schacht erwähnt, an dem sie sich

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