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was sie dem Papa sagen konnte, um ihn dazu zu bringen, nach Hause zu fahren. Und sie sehnte sich so schrecklich nach Mama. Aber gleichzeitig fühlte sie, wie sich etwas Dunkles, Gefährliches näherte. Sie ließ einen langen, zittrigen Seufzer hören und fragte: »Nehmen wir dann Süßigkeiten mit? Und glaubst du, dass wir einen Eisbären sehen?« Papa sollte nicht merken, dass sie Angst hatte. Sie wusste nicht, warum, nur dass es wichtig war, so zu tun, als wäre alles ganz normal.
Das Auto schlingerte in den engen Kurven auf der Straße hoch zum Schacht hin und her. Hinter ihnen lag Longyearbyen mit all seinen Lichtern. Er kannte die Strecke, es war nicht wie beim ersten Mal, als er seinen Job angetreten und Kristian und Lars Ove ihn zum Narren gehalten und ihn mit in den alten, verfallenen Schacht genommen hatten. Er hätte heulen können bei dem Gedanken daran, wie er sich zu den unerlaubten Nebengeschäften der beiden Kumpel hatte überreden lassen.
Die Übertagegebäude lagen in den schwarzen Schatten der Berge, voll erleuchtet, aber menschenleer. Die riesigen Hallen, die weiter zu den Schachteingängen führten, wirkten beinahe erschreckend in ihrer Verlassenheit, fast als wäre eine große Katastrophe eingetroffen und alle hätten ihr Werkzeug weggelegt und wären gegangen. Aber die großen Ventilationsapparate brummten. Frischluft wurde hineingeblasen, Luft, mit Methan gemischt, herausgedrückt. Die explosive Konzentration war bei Strosse 12 an der Grenze gewesen. Am besten, man vermied diesen Abschnitt.
Er parkte den Wagen hinter einem Container, und Ella stieg aus. Sie zögerte, brauchte einige Minuten, um nach ihrem Teddy zu suchen. Das Schluchzen begann erneut, als sie feststellte, dass er nicht im Auto war und sie ihn oben in der Seilbahnzentrale vergessen hatte. »Wir holen ihn später«, erklärte er ungeduldig. »Niemand wird deinen Teddy wegnehmen, weißt du. Es steht ja dein Name drauf, Ella, unterm Fuß.« Aber sie weinte trotzdem. Der Teddy hatte Angst. Er war ganz allein in der Dunkelheit da oben, hoch über der Erde. Sie blieb ein Stück hinter ihm in der Dunkelheit stehen, während er das Tor des leeren Containers öffnete und den Wagen hineinfuhr, eine kleine Person mit der Bärenmütze schief auf dem Kopf, in einem viel zu großen Schneeanzug.
Langsam gingen sie anschließend Hand in Hand zu der Halle. Er schaute hoch und sah, dass im Aufsichtsraum kein Licht brannte. Die Grube war vollkommen verlassen. Er konnte sich frei entscheiden, wo er Ella verstecken wollte. Doch als sie auf dem Weg zur Waschkaue waren, hörte er etwas. Eine Art Brummen, fast nicht von dem Lärm der Lüftungsanlage zu unterscheiden. Er lief zum Tor und weiter bis an den Rand des Parkplatzes, wo er freien Blick auf die Straße hatte. Und er hatte sich nicht geirrt. Die Lichter eines Autos schlängelten sich langsam herauf. Schnell lief er wieder hinein, nahm Ella bei der Hand und ging so schnell er konnte mit ihr los, ohne sie zu sehr zu ängstigen. Aber Ella hatte bereits Angst. Sie wollte es ihrem Vater nur nicht zeigen.
Der Hauptstollen machte auf ihn einen ganz anderen Eindruck als sonst, als er ihn jetzt betrat. Die Gerüche waren deutlicher, er sah den Fels zwischen den Stempeln glänzen, die auf beiden Seiten die Wände verstärkten. An einer Stelle tropfte Wasser von einem Überhang und bildete eine kleine Pfütze auf der Sohle. Wasser? Woher konnte das kommen? Dann fiel ihm ein, dass Teile von Schacht 7 unter einem riesigen Gletscher lagen. Plötzlich war ihm, als würden ihn die Tonnen Eis über ihm zu Boden drücken. Und unter dem Eis die Kohle und der Granit. Er blieb stehen und lauschte. Es knackte und knirschte. Natürlich wusste er, dass es niemals ganz still im Berg war. Aber erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die Geräusche, die er hörte, von einem gewaltigen Gewicht stammten, das auf dem kleinen, unbedeutenden Stollen lag, in dem sie sich befanden. Die großen Holzstempel, die massiven Eisenstreben an der Decke, die Einschüsse und alle Sicherheitskeile wirkten plötzlich lächerlich und nicht ausreichend.
Ihm kam eine Idee. Fast automatisch bog er von dem Hauptstollen ab, in den abgesperrten, schmalen Gang zum alten Schacht. Sofort wurde er ruhiger. Selbst wenn Leute in die Zeche kommen würden, dann würden sie in Schacht 7 gehen und nicht hierher. Sie würden sein Auto nicht finden, das gut versteckt in dem leeren Container stand. Ella und er hatten so gut wie keine Spuren hinterlassen.
Er
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