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Titel: suchen Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hand?“
    „Meinen Holzkopf, ja“, antwortete Marion und sie lachten laut.
    In diesem Augenblick drehte Hella an dem Schalter neben der Tür und das Licht im Turmzimmer erlosch. Zwei Schreie erklangen und gleich darauf eine grausige Stimme – wahrscheinlich redete Hella durch ein hohles Gefäß: „Wer seid ihr frechen Geschöpfe, die noch vor Mitternacht in unserem Schloss herumgeistern? Was habt ihr hier zu suchen? Dies ist das Gebiet von uns Funkelsteiner Geistern und wir dulden keine anderen.“
    Die armen kleinen Mädchen liefen schreiend die Treppe hinauf. Hella begleitete ihre Flucht mit blechernem Gelächter. „Ihr kommt hier nicht heraus“, schrie sie. „Angenehme Ruhe!“
    Doch die Kleinen waren durch die Tür entwichen, die Nanni weit offen hielt. Die hölzernen Köpfe kullerten die Stufen hinunter, die Kerzen erloschen. Das Schloss schnappte wieder ein.
    Enttäuscht wandte Hella sich zur unteren Tür. Irgendetwas war schiefgegangen – schade! Doch wieso war unten die Tür verschlossen?
    Bei dem Lärm, den sie gemacht hatte, hatte sie nicht gehört, dass Hanni den Schlüssel außen ins Schloss steckte und herumdrehte. Nun saß Hella im Finstern. Die Beleuchtung hatte sie selber ausgeschaltet – was sollte sie tun? Die Fenster waren vergittert, sie konnte nicht raus. Zähneknirschend hockte sich Hella auf den Boden und lehnte den Kopf an die Wand. Das würde eine schöne Nacht geben! Sie schlief wahrhaftig ein ...
    Hanni und Marianne befanden sich inzwischen längst auf dem oberen Flur. Marion und Birgit waren verschwunden. „Sie sind wie gehetzt in ihre Zimmer gerannt“, berichtete Nanni. „Die Armen! Nun werden sie bestimmt glauben, dass wirklich ein Funkelsteiner Gespenst erschienen sei.“
    Eine Stunde später fuhr Hella hoch, weil grelles Licht auf sie fiel und sie blendete. Was ... wo war sie? Sie musste sich erst besinnen. Langsam dämmerte ihr, wo sie sich befand. Das grelle Licht war wieder verschwunden.
    Langsam tastete Hella sich zur Tür. Die stand offen. Hella zerrte sich das lange weiße Tuch vom Leib und schlich die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer war es finster. Doris und Petra schliefen fest. Hella kroch in ihrem ganzen Aufzug unter die Decke. Schlafen, nur schlafen!
    Als sie etwas Nasses auf dem Gesicht spürte, schreckte sie hoch.
    Petra stand mit einem großen nassen Schwamm vor ihr. „Steh auf, Hella! Es ist schon spät. Was hast du bloß?“
    „Lass mich zufrieden“, kam die knurrige Antwort. „Ich bin müde.“
    „Du musst aufstehen“, rief nun auch Doris und schüttelte sie kräftig.
    „Haut endlich ab“, schrie Hella laut. „Ich stehe nicht auf.“
    Da ließen die beiden sie in Ruhe.
    Hella schlief noch eine Weile. Gegen elf erhob sie sich und ging langsam zum Speisezimmer hinunter. Sie suchte Birgit. „Bitte kommt heute nicht zur Stunde“, sagte sie. „Ich fühle mich nicht ganz wohl.“
    „Wir auch nicht“, flüsterte Birgit leise. Sie ahnte nicht, wer ihr in der Nacht so übel mitgespielt hatte. „Morgen müssen wir dir eine merkwürdige Geschichte erzählen, Hella.“

    „Nun“, fragte Hella am nächsten Tag, bevor sie mit dem Nachhilfeunterricht begann, „was war das für eine merkwürdige Geschichte, die ihr mir erzählen wolltet?“
    Marion und Birgit sahen sich an. Inzwischen waren sie sich gar nicht mehr so sicher, ob ihnen wirklich ein Geist begegnet war. Sollten sie sich von Hella auslachen lassen?
    „Na“, sagte Hella ermunternd, „hat es mit dem Spuken geklappt?“
    „Eigentlich nicht“, meinte Birgit zögernd. „Irgendjemand hat uns erschreckt.“
    „Euch erschreckt?“
    „Ja, da kam ein Gespenst. Wir sind natürlich zuerst drauf hereingefallen und weggerannt. Aber, nicht wahr, es gibt doch keine echten Gespenster? Irgendjemand hat uns einen Streich gespielt.“
    Hella überlegte schnell. Dumm waren die Kleinen nicht. Sie musste versuchen, den Verdacht auf andere zu lenken. Auf wen aber? Zunächst fragte sie: „Habt ihr anderen von eurem Plan erzählt?“
    Die beiden sahen sich wieder an und schüttelten die Köpfe. „Außer uns wusste nur Rosmarie davon.“
    „Rosmarie? Ja, die ist doch die Schwester von Tilly aus der Vierten. Ob sie ihrer Schwester nichts verraten hat?“ Innerlich frohlockte Hella: Das klappte ja wie am Schnürchen! Nun konnte sie den anderen aus der Klasse leicht ein Schnippchen schlagen!
    Tatsächlich, Marion erklärte: „Wir müssen unbedingt Rosmarie fragen, ob sie ihrer Schwester etwas erzählt hat.

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