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Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition)

Titel: Südafrika. Einmal Kap und zurück (Erlebnis südliches Afrika: Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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Sie hier! Bei leiser Musik in echt südfranzösischer Atmosphäre wird mir ein dreigängiges Menü aufgefahren, das ich aus einer überdimensionierten Speisekarte ausgewählt habe: Pro Gang werden bis zu einem Dutzend verschiedene Speisen angeboten!
    Frederick zaubert sie schnell und in makelloser Qualität: Seit der Eröffnung ist „L’ Auberge du Paysan“ Jahr für Jahr unter den besten 10 Restaurants Südafrikas! Grund genug, Fredericks Fähigkeiten zu testen: Als Vorspeise nehme ich frische Austern, gekocht, in einer Sherry-Soße. Hauptgang ist eine überbackene Terrine. Deren Inhalt: Eine gar köstliche Auswahl von fangfrischen Langusten, Shrimps und noch mehr leckeren Meeresfrüchte in einer wohlschmeckende Soße („da sind mehrere Kilo Sahne drin“, schmunzelt Frederick). Da ich als Nachspeise nicht auch noch „Sahniges“ haben möchte, bringt Frederick ein „Crepe Morello“ auf den Tisch, gefüllt mit Sauerkirschen in Portwein, flambiert mit Brandy.
    Sonnig, heiß und ohne Wind: So steht es in meinen Aufzeichnungen. Wetterangaben, bei der Abfahrt von Kapstadt, an einem frühen Mittwochmorgen im Dezember notiert. Immer an der Küste entlang nach Osten erreichen wir das ehemals kleine und freundliche Küstendorf Hermanus. Jetzt kann sich jeder Südafrikaner glücklich schätzen, hier ein Grundstück oder gar Haus zu haben - Hermanus wächst und wächst. Doch nicht wegen der Bauwut der Einheimischen kommen die Touristen hierher. Hermanus ist das Herz der „Wal-Route“. Weihnachten ist natürlich die schlechteste Zeit, Wale zu sehen. Doch bei meinem Besuch im September konnte ich die sanften Riesen knappe 20 Meter weit von mir entfernt durch die Wogen gleiten sehen.
    Hier kommen hauptsächlich Wale der Art „Southern Right Wale“ vorbei. Wobei „Right“ bedeutet, dass dieser Wal genau „der richtige“ für die Walfänger war. Diese Art von Walen sind sehr reich an Tran und Hornplatten. Wegen seiner gedrungenen Form treibt der getötete Wal gut auf dem Wasser und konnte daher leicht abgeschleppt werden. Der „Right Wale“ der nördlichen Hemisphäre ist aufgrund seiner Beliebtheit und des rücksichtslosen Jagens ausgestorben. In der südlichen Hemisphäre zeigt die Population wieder ansteigende Tendenz. Ihre Zahl soll zwischen 3.000 und 4.000 Tieren liegen. Warum kommen diese manchmal mit Fischen in einen Topf geworfenen Säugetiere eigentlich nach Hermanus? Im Winter der südlichen Halbkugel ziehen die Wale nach Norden und erreichen so die Küste von Milnerton bis Plettenberg Bay. Hier kalben sie und paaren sich in den geschützten Buchten. Von Mai bis Dezember kann man die wandernde Sehenswürdigkeit von den Klippen der Felsenküste aus beobachten. Übrigens: Man erkennt den oben beschriebenen Wal an seiner V-förmigen Fontäne: Durch den Druck des ausgestoßenen Atems wird das Meerwasser hoch in die Luft geschleudert. Achten Sie also auf dieses Zeichen beim Absuchen der Meeres!
    Hotline zum Herausfinden, wo Wale gesichtet wurden: Captour in Muizenberg: (021) 788 1898 ab 9:30 Uhr und Hermanus Hotline: (0283) 22629. In Hermanus angekommen, halten Sie Ausschau nach dem ersten und einzigen Wal-Rufer der Welt in der Nähe des alten Hafens. Mit einem Horn tut er mittels Morsezeichen seinen Mitmenschen kund, wo kürzlich Wale gesichtet wurden. Und dann: Nichts wie hin! Video, Fotoapparat und Fernglas nicht vergessen!
    Nach einer langen gemächlichen Fahrt, erst der Küste entlang, dann durchs Innere einer Ausbuchtung des Kaplandes, kommen wir an den südlichsten Punkt Afrikas: Hier liegt das Kap Agulhas.
    Zum Südpol sind es von dem Podest, in den eine Kupferplatte eingelassen ist, schlappe 6.100 Kilometer, aber bis zum Nordpol, so besagt die Inschrift, 13.800 Kilometer. Wir steigen auf den rot-weiß gestrichenen Leuchtturm, wo es uns fast hinunter bläst, so stürmisch weht der Wind. Der starke Leuchtturm, der laut Informationstafel eine Leuchtkraft von 11 Millionen Kerzen hat, ist für die Schiffahrt unerlässlich: Unter dem Meeresspiegel setzt sich das Land etwa 200 km, gefährlich für die Schifffahrt, als klippenreiche Bank fort.
    In dem kleinen Vorraum des Leuchtturmes erstehen wir für unseren Sohn eine Urkunde, gedruckt in deutsch, englisch und afrikaans. Somit wird amtlich bescheinigt, dass er kurz nach Weihnachten an der Südspitze Afrikas gestanden hat.
    Weit draußen, wo der Himmel die Wasserlinie trifft, kann ich mit dem Fernglas Container- und andere große Schiffe entlang ziehen

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