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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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hatte abends nach Solvalla fahren wollen und deswegen keine Zeit gehabt. Er hatte Räucherspeck, fertige Bohnen, zwei ordentliche Portionen, ein paar Dosen Tonicwater, Coca Cola und Sodawasser bestellt. Das Wechselgeld hatte er behalten dürfen.
    Lauren war im Laufe der Jahre oft für Danielsson einkaufen gewesen. Als er von dem Ica-Laden an der Ecke zurückgekommen war, war Danielsson gerade wieder in ein Taxi gestiegen. Er schien gute Laune gehabt zu haben. Er hatte in etwa gesagt: »Jetzt wartet Solvalla und das große Geld.« »Erinnern Sie sich, wie spät es da war?«, fragte Alm. »Ja«, antwortete Lauren und nickte. »Daran erinnere ich mich genau. Ich schaue oft auf die Uhr.« Anschließend hielt
    er ihnen seinen linken Arm mit der Armbanduhr unter die Nase. »Wie spät war es denn?«, fragte Alm und lächelte freundlich. »Zwanzig nach fünf«, antwortete Lauren. »Was haben Sie dann getan?«, wollte Alm wissen. »Ich habe die Tüte mit den Einkäufen an seine Tür gehängt. Dann bin ich rauf zu mir gegangen und habe Computerspiele gespielt. Das mache ich oft.« »Das stimmt mit den übrigen Informationen, die wir zusammengetragen haben, überein«, stellte Alm fest und blätterte in seinen Notizen. »Danielsson hat im ersten Lauf um achtzehn Uhr in Solvalla gesetzt. Mit dem Taxi ist man in weniger als fünfzehn Minuten dort. Er hatte also genug Zeit, seine Wette abzuschließen.«
    »Augenblick mal«, meinte Bäckström. »Ich meine da herauszuhören, dass dieser Lauren nicht alle Tassen im Schrank hat?«
    »Er ist geistig behindert«, erwiderte Alm. »Die Uhr kennt er aber, das habe ich kontrolliert.«
    »Erzähl weiter«, knurrte Bäckström. Was für ein Zufall, dachte er. Der erste Zeuge des Holzkopfs ist ein Schwachkopf, und beide behaupten sie, dass sie die Uhr kennen. Beim ersten Lauf hatte Danielsson fünfhundert Kronen auf Pferd Nummer sechs, Instant Justice, als Gewinner gesetzt. Ein Außenseiter, bei dem sich der Einsatz bei Gewinn vervierzigfachte. Den Tippschein hatten die Kriminaltechniker in Bäckströms Schreibtischschublade gefunden.
    »Da sind wir uns also ganz sicher«, beharrte Bäckström. Der Gauner kann ihn schließlich auch von irgendwem bekommen oder geklaut haben, dachte er.
    Ganz sicher, laut Alm. Er hatte nämlich mit einem alten Freund Danielssons telefoniert. Dieser hatte Danielsson den Tipp mit Instant Justice gegeben. Ein ehemaliger Jockey und Pferdetrainer, der auf der Pferderennbahn Solvalla gearbeitet hatte, aber jetzt pensioniert war. Dieser Gunnar Gustafsson hatte mit ihm bereits die Volksschule besucht.
    »Gustafssons Ruf auf Solvalla ist legendär«, stellte Alm fest. »Laut einem meiner Kollegen, der sich für Pferderennen interessiert, läuft er unter dem Spitznamen Gurra Kusk. Er ist mit Tipps nicht gerade großzügig. Es stimmt vermutlich, dass er mit Danielsson gut befreundet war. Danielsson hieß übrigens bei den Freunden aus seiner Kindheit in Solna und Sundbyberg Kalle Kassenwart.
    »Wie auch immer«, fuhr Alm fort, während er seine Notizen noch einmal überflog, »jedenfalls erzählte Gustafsson, dass er mit ein paar Freunden in Solvalla im Restaurant saß, als plötzlich Danielsson auftauchte. Er war strahlender Laune. Da war es ungefähr halb sieben. Gustafsson bot ihm an, Platz zu nehmen, aber Danielsson lehnte ab. Er wolle nach Hause. Er habe einen anderen alten Schulkameraden zum Abendessen eingeladen. Außerdem müssten sie feiern, da Danielsson mit ihm den Tippschein geteilt habe.«
    »Wie hieß denn der Mann«, fragte Bäckström, »den Danielsson zum Abendessen eingeladen hatte?«
    »Den kennen wir beide«, erwiderte Alm. »Er hat mit Danielsson dieselbe Volksschule in Solna besucht. Er ist derselbe Jahrgang wie Danielsson, also jetzt achtundsechzig. Als wir ihn kannten, arbeitete er als Ermittler beim Dezernat für Gewaltverbrechen in Stockholm. Roland Stälhammar. Rolle Stälis. Supermann oder einfach nur Stälis. Geliebtes Kind hat viele Namen.«
    Da haben wir ihn, dachte Bäckström. Roland »Stälis« Stälhammar, so gut wie auf frischer Tat ertappt. In flagranti.
    »Na denn«, meinte Bäckström, faltete die Hände auf dem Bauch und lächelte zufrieden. »Wieso glaube ich plötzlich, dass dieser Fall abgeschlossen ist?«, sagte er.
    »Erzähl den jüngeren Kollegen doch ein wenig von unserem ehemaligen Kollegen Roland Stälhammar«, fuhr Bäckström dann jovial fort und nickte Alm zu.
    Alm schien nicht sonderlich begeistert zu sein, hatte dann

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