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Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption

Titel: Sühneopfer - Graham, P: Sühneopfer - Retour à Rédemption Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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die Lippen und keift weiter: »Eine Viertelstunde mit Brunswick, und du wirst sehen, wie der Bursche spurt! Wir heizen ihm die Nieren mit dem Schweißbrenner, dann wird er schon zwitschern wie ein Spatz.«
    Der Atem des Richters geht mühsam und pfeifend – und daran dürften nicht nur Übergewicht und Furcht schuld sein, sondern auch die Vorfreude beim Gedanken an die Folter.
    Der Reverend lächelt. »Na, junger Mann? Wen hast du denn bei deinem kleinen Ausflug kontaktiert?«
    »Heißt du wirklich Markus? Als Kind kannte ich auch mal einen, der so hieß …«
    »Ich weiß, Peter. Die Profose haben mir schon von deinem Bowling-Kumpel erzählt, aber du wirst einsehen, dass mich solche verbalen Eskapaden langweilen. Ich darf also meine Frage noch einmal wiederholen.«
    »Tu, was du tun musst, Markus. Du bist ja jetzt ein großes Mädchen.«
    Das Lächeln des Reverends wird säuerlich. Er fährt mit einem Fingernagel unter eine der Klammern in Peters Kopf. Peter verzieht das Gesicht.
    »Kannst du dir denken, weshalb Richter Barstow Ungeziefer deiner Sorte zu uns schickt?«
    »Spar dir doch die Mühe, Markus, und komm endlich zur Sache!«
    Der Reverend ignoriert den Einwurf. »Richter Barstow«, doziert er, »versorgt uns deshalb seit Jahren mit Ungeziefer deiner Sorte, weil es einem Anhänger von mir gelungen ist, eine der feinen Partys zu filmen, die er in seinem schönen Haus nahe Hastings zu organisieren pflegt. Normalerweise besorgt Deputy Sheriff Brunswick die Auswahl der Gäste. Jugendliche Straftäterinnen, Ausreißerinnen, Tramperinnen, für die sich sonst kein Mensch interessiert. Brunswicks Spezialität, das sind die kleinbusigen Rothaarigen. Stimmt’s, Lee?«
    »Yeah. Die Rotschöpfe sind die schärfsten.«
    »Der Richter hingegen hält es genau andersrum: Was ihn aufgeilt, sind Jungen. Und zwar wirklich junge – solche, die gerade erst im Stimmbruch sind und deren Kinn noch nicht diese kleinen hässlichen Härchen verunzieren.«
    Der Atem des Richters geht keuchend. Er verdreht die Augen und mault: »Markus, jetzt zick hier nicht rum, sondern überlass uns die kleine Ratte, damit wir sie endlich zum Quieken bringen.«
    »Alles zu seiner Zeit, Euer Ehren. Verstehst du, Peter? Das ist der Grund, weshalb uns die braven Leute von Hastings meine verirrten Schafe zurückbringen. Dafür dürfen sie mit manchen meiner Häftlinge in einem sehr anheimelnden Ort, der tief unter der Erde, im Bauch von Redemption, extra eingerichtet wurde, ihren Spaß haben. Ich nehme an, du weißt, wovon ich rede?«
    »Und du, Markus, worauf stehst du so? Auf ein schönes blutiges Steak mit Pommes nachts auf dem Friedhof?«
    »Ich sehe gern zu.«
    »Pass auf, das ist doch typisch Impotenz. Vielleicht solltest du eine Therapie …«
    Der Reverend fährt mit dem Fingernagel unter eine weitere Klammer und hebt sie betont langsam an. Ein dünnes Rinnsal Blut fließt Peters Kopf hinab. Esterman legt den Finger an die Lippen und blickt zum Vogt Marlow auf, der mit umgehängter Maschinenpistole hereingekommen ist. Das äußere Tor sei verbarrikadiert, meldet der, und die Häftlinge würden scharf bewacht.
    »Kannst du ungefähr abschätzen, auf wie viele gelbe Overalls wir zählen können?«
    »Insgesamt um die zwanzig, mein Gebieter.«
    »Kurz vor Tagesanbruch stellst du sie in vorderster Linie in Zaunnähe auf. Im Fall eines Angriffs sorgst du dafür, dass sie schießen. Andernfalls bringst du sie um.«
    »Denken Sie denn, wir könnten vor dem Reinigungsritual überfallen werden?«
    »Das ist genau die Sorte von Information, die ich von unserem jungen Freund hier zu erhalten versuche.«
    Eine weitere Klammer springt heraus. Peter unterdrückt ein Ächzen. Wieder spürt er ein Rinnsal Blut, breiter diesmal, das sich seinen Kopf abwärts schlängelt.
    »Ich meine bemerkt zu haben, dass du in das kleine Flittchen verknallt bist, mit dem du bereits aus dem letzten Heim geflohen bist. Wie heißt sie gleich wieder?«
    »Wendy Moore!«, kommt ihm der Vogt Marlow eilfertig zuvor.
    »Richtig. Stell dir vor, was dieser Schuft Marlow ihr alles antun könnte, bevor er sie mir aushändigt.«
    Ein weiches Grinsen, eine Mischung aus Häme und Erregung, verzerrt das Gesicht des Vogts, und unter dem Stoff seines Overalls schwillt eine Wölbung. Peter ballt die Hände zu Fäusten.
    »Dich bringe ich auch um, du Arschloch von einem Reverend. Ich weiß noch nicht, wie, aber umbringen werd ich dich, das schwör ich.«
    »Marlow?«
    »Ja, mein

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