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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Drohung einer Vorladung bei der Stadt und den Bundesbehörden dazu, dass die Bürokraten die Videoaufzeichnungen sowie Dan Hastings’ persönliche Daten rausrückten.
    » Das gibt’s auch nur in New York«, schimpfte Agent Parker, als wir durchs Tor schritten, wo das New Yorker FBI-Büro einen Crown Victoria auf dem Broadway für sie abgestellt hatte.
    » Und an Elite-Unis«, fügte ich hinzu.
    Der Vater des Opfers, Gordon Hastings, wohnte ein ganzes Stück entfernt in SoHo auf der Prince Street. Während Emily fuhr, hörte ich mir im Radio an, was über den Fall bereits in Umlauf war. Gordon Hastings hatte für Rupert Murdoch gearbeitet, anschließend aber sein eigenes Unternehmen gegründet, mit dem er Radio- und Fernsehsender vor allem in Kanada und Europa kaufte. Sein Vermögen wurde auf achthundert Millionen Dollar geschätzt. Wie viel Geld das war, überstieg meine Vorstellungskraft. Aber auch, was dieser Mensch nach der Entführung seines Sohnes durchmachte.
    Emily rief im New Yorker Büro an und ließ Gordon Hastings durch das Strafregister und andere Datenbanken des Bundes laufen.
    » Geboren und aufgewachsen in Schottland«, berichtete sie, als sie ein paar Minuten später auflegte. » Wurde aber vor einigen Jahren US-Bürger. Er ist sauber, allerdings ist bei der Steuerbehörde noch ein Fall anhängig, nachdem er in einem Vanity-Fair -Interview eine Bemerkung über irgendwelche Überseekonten fallen ließ.«
    » Guck mal einer an«, sagte ich. » Und meine Vanity-Fair -Interviews gehen immer so glatt über die Bühne.«
    Kurz darauf – wir bogen vom Broadway auf die Prince Street ab – schnaubte ich wütend.
    Ein halbes Dutzend Übertragungswagen war uns vor dem Gebäude mit Gusseisenfassade zuvorgekommen. Kalte Kameraaugen schwenkten in unsere Richtung, wo wir in zweiter Reihe parkten. Ich schwenkte meinen kalten Irenblick in ihre Richtung zurück.
    » Kein Kommentar, verdammt«, rief ich beim Aussteigen. » Und nehmt diesen gottverdammten Spionagewagen vom Hydranten weg, wenn ihr ihn je wiedersehen wollt.«
    » Ha, das nenne ich Geschick im Umgang mit den Medien.« Emily grinste, als wir uns auf dem Bürgersteig durch die Nachrichtenfuzzis zwängten. » Wenn Sie je nach Washington wollen, sollten Sie sich als Pressesprecher für das Weiße Haus bewerben.«
    » Sie denken, das war böse?«, fragte ich. » Normalerweise ballere ich ein ganzes Magazin in die Luft.«
    Und zu allem Übel stellte sich heraus, dass unsere Fahrt in den Süden für die Katz war. Der gut aussehende, aber offenbar bekiffte Portier des luxuriösen Gebäudes unterdrückte ein Kichern, als wir ihn baten, mit Gordon Hastings sprechen zu dürfen.
    » Och nee. Wo haben Sie gesteckt, Mann? Ich dachte, jeder wüsste, dass während des Scheidungsverfahrens nur Mr. Hastings’ zweite Ehefrau und seine neuen Zwillingsbabys im Penthouse wohnen.«
    » Könnten wir dann mit der zukünftigen Mrs.-Ex-Hastings sprechen?«, fragte Emily, bevor ich den Kerl um eine Urinprobe bitten konnte.
    » Ich glaube nicht«, antwortete der zugedröhnte Modelverschnitt. » Es sei denn, Sie planen eine Reise nach Marokko, wo sie für Aufnahmen der italienischen Vogue posiert.«
    Als einzig sinnvolle Information wurde uns gesagt, dass die Post des Medienmoguls an eine Adresse weitergesendet wurde, die sich Pier 59 nannte und am Hudson River auf der 23 rd Street lag. Unter dieser Adresse fanden wir das Chelsea Piers Sports Center, wo wir auf dem Bürgersteig davor erstaunt die Jungs mit Rollschuhen und die Männer mit Golftaschen beobachteten.
    » Der Portier war ja noch zugedröhnter, als er aussah. Wie kann jemand in einem Fitnessstudio wohnen?«, fragte Emily, als sie am Straßenrand hielt.
    » Deswegen«, antwortete ich und deutete auf den Yachthafen neben dem netzförmig angelegten Golfübungsplatz.

42
    Mit seinen über sechzig Metern war die Teacup Tempest, Gordon Hastings’ Yacht, die größte im Hafen. Zehn Minuten später saßen wir im mit Kirschholz vertäfelten vorderen Salon und warteten.
    Der Salon war mit antiken Möbeln und Bildern eingerichtet. Außerdem hingen an den Wänden zwei Reihen TV-Flachbildschirme. Kleinere Computerbildschirme auf verschiedenen Schreibtischen zeigten Grafiken von Hastings’ Investitionen. Außer der Schiffsbesatzung befanden sich acht oder neun Angestellte an Bord, Hastings’ Mannschaft, die vom Schiff aus arbeitete. Wie wir standen sie nur herum und warteten mit gestressten Gesichtern.
    Der Kapitän, John McKnight,

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