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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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einem Zopf geflochten, nur ein paar lockere Strähnen umrahmten ihre scharf geschnittene Kinnpartie. Sie besaß das absolut hinreißendste Gesicht, das Liv je gesehen hatte. Alles daran war perfekt: die hohen Wangenknochen, die vollen Lippen, die gerade, anmutige Nase. Ihre Augen waren riesig: goldbraun, mit langen Wimpern und elegant geschwungenen Brauen. Darunter lagen dunkle Schatten, aber was jede andere Frau müde und erschöpft hätte aussehen lassen, verlieh Tamara eine dramatische, rätselhafte Aura.
    Sie trug verblichene, tief sitzende Levis und ein Tanktop, das mehrere Zentimeter straffer Bauchmuskeln sehen ließ. Kein Make-up. Keine Schuhe. Ihr einziger Schmuck war ein goldenes, wie zu einem Fangzahn spitz zulaufendes Horn in einem Ohr. Jeder, der sie umarmte, würde vermutlich an einer durchstochenen Halsschlagader verbluten. Vielleicht war das Sinn und Zweck des Ganzen.
    Liv fühlte sich fett, schäbig und unterlegen. Sie konnte nicht aufhören, sie anzustarren.
    Tam ignorierte es, offenbar war sie daran gewohnt. Sie scheuchte sie in eine riesige Küche und knipste die gleißend helle Deckenbeleuchtung an. Liv blinzelte, als sich das Licht in einer Vielzahl glänzender Oberflächen brach. Tam lächelte Sean strahlend an. »Deine Brüder werden morgen früh kommen, um dir in den Allerwertesten zu treten.«
    Sean stöhnte. »Scheiße. Tam, ich hatte dir doch gesagt, dass du sie nicht … «
    »Das musste ich nicht. Jeder Idiot wüsste, dass du hier unterkriechen würdest. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht irgendwelche anderen Idioten von mir wissen.«
    Sean grinste sie breit an. »Sondern nur wir Idioten.«
    »Niemand ist euch gefolgt?«
    »Nein.« Sie starrten sich an wie einander umkreisende Alphawölfe.
    »Na schön«, murmelte sie. »Dann kommt.« Sie fasste nach Livs Arm und schob sie auf einen der Hocker vor der langen Bar.
    Ihre Küche war beeindruckend. Meterlange schwarz glänzende Marmorarbeitsflächen, eine endlose Vielzahl silbern schimmernder Geräte, ein gigantischer silberfarbener, zweitüriger Kühlschrank. Ein Messerblock, der jeden Küchenchef vor Neid hätte erblassen lassen, und Gitter, von denen Kupferpfannen hingen. Es sah aus wie in einer Musterküche – die ganz eindeutig noch nie benutzt worden war.
    Tam öffnete den Kühlschrank und holte eine klare Plastikbox mit mehreren Subkutanspritzen heraus. »Man sollte immer vorbereitet sein.«
    Liv blinzelte sie verwirrt an. »Was … ? He!« Protestierend setzte sie sich zur Wehr, aber Tam hatte ihr schon das T-Shirt über den Kopf gezogen und beiseitegeworfen. Liv versuchte, von dem Hocker zu rutschen, aber Tam hielt sie an der Schulter fest.
    »Was soll das? Hast du sie noch alle?«, zischte sie. »Gib mir mein T-Shirt zurück.«
    Tam runzelte ihre perfekte Stirn. »Sean sagte, dass du mehrere Schnitte und eine Bisswunde hast. Ich will sie mir ansehen. Reagierst du auf irgendein Antibiotikum allergisch?«
    »Nein!« Liv schaute Sean finster an, der entschuldigend mit den Achseln zuckte. Dieser selbstgefällige Blödmann. »Außerdem wurden mir heute schon so oft die Klamotten vom Leib gerissen, dass es mir für ein ganzes Leben reicht. Das ist grob !«
    Tam untersuchte das Bissmal, das wund und gerötet war. »Aber du hast wirklich tolle Brüste. Streck den Rücken durch, damit sie zur Geltung kommen.« Tam wischte Livs Arm mit Desinfektionsmittel ab und stach ohne Vorwarnung die Nadel hinein.
    »Autsch!« Sie zuckte zurück, aber Tamara hielt ihren Arm unnachgiebig fest. »Was tust du da überhaupt? Was zur Hölle ist das?«
    »Ein Breitbandantibiotikum«, erklärte Tam. »Menschliche Bisse können sich übel entzünden.« Sie wirbelte den Drehstuhl herum und wischte den anderen Arm ab.
    »Hey. Warte. Was ist … ?«
    »Eine Tetanusauffrischung. Bist du kürzlich geimpft worden?«
    »Äh … « Liv versuchte, sich zu erinnern.
    »Dann brauchst du eine.« Zack .
    Liv versuchte, nicht zu jaulen, als sich das Zeug wie ein brutaler, schmerzhafter Bienenstich durch ihren Arm brannte. Es kam ihr unwürdig vor zu jammern.
    Tam hielt eine dritte Injektionsnadel hoch. »Wurdest du vergewaltigt?« Ihre Stimme war so sachlich, als wollte sie wissen, ob Liv ihren Kaffee mit Milch trank.
    Sie schnappte nach Luft, als die Erinnerung daran, wie T-Rex auf ihr gelegen hatte, durch ihren Kopf zuckte. »Nein«, flüsterte sie. »Nur fast.«
    Tam warf Sean einen schnellen, zufriedenen Blick zu. »Gut.«
    »Was ist in der drin?«, erkundigte sich Liv

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