Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
leise. »Du hättest einfach Nein sagen können.«
    »Das ist wahr. Und am Ende habe ich genau das auch getan, Cin. Ich habe Nein gesagt.«
    Sie schniefte. »Du hasst mich wegen heute Morgen, stimmt’s?«
    Na klar. Fast wäre er in hysterisches Gelächter ausgebrochen. »Nein, Cindy. Ich sagte es dir bereits. Ich hasse dich nicht. Ich wünsche dir das Allerbeste. Wirklich.«
    Das musste sie erst verdauen. »Das Allerbeste«, wiederholte sie dumpf. »Ich wünsche Großtante Martha das Allerbeste. Ich wünsche allen Kindern auf der Welt das Allerbeste. Den Buckelwalen, den Weißkopfseeadlern und den Pandabären.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts gegen Wale oder Adler oder Pandas, und auch nicht gegen Großtante Martha. Und ich habe nichts gegen dich.«
    Wieder schlug sie die Hände vors Gesicht. Bestürzt hörte er sie schluchzen. Er biss die Zähne zusammen. »Was willst du von mir hören? Dass ich dich liebe? Das werde ich nicht sagen. Früher war ich in dich verknallt, aber das ist vorbei. Ich lasse mich von dir nicht mehr als Fußabtreter benutzen.«
    »Das würde ich nicht tun«, wisperte sie. »Nie wieder.«
    »Du würdest was nicht tun?« Seine Stimme war plötzlich hart.
    »Dich als Fußabtreter benutzen.« Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und schniefte laut. »Es tut mir leid, wenn ich das je getan habe. Es war keine Absicht.«
    Die schüchterne Einladung in ihrer Stimme riss ihn in Stücke. Er ersehnte es sich so sehr. Seine Traumvorstellung von Cindy, in der sie war, wie er sie gern hätte. Erwachsen, in sich ruhend, mit beiden Beinen auf der Erde stehend. Ihn begehrend.
    Es war nur eine Traumvorstellung. Mehr nicht.
    Miles stand einfach nur da, seine Kehle eng vor Angst und Leid, bis die Frage, die zwischen ihnen in der Stille widerhallte, zu einer dumpfen, unversöhnlichen Antwort wurde.
    Cindy entwich ein zitterndes Seufzen, dann stand sie geschmeidig auf und tapste durch die Küche. Am Fuß der Treppe blieb sie stehen. »Miles?«
    Er wappnete sich. »Ja?«
    »Ich wünsche dir auch das Allerbeste«, sagte sie. »Das tue ich wirklich.«
    In ihrer Stimme lag ein Unterton, den er nie zuvor bei ihr gehört hatte. Sie versuchte nicht, ihm eine Spitze mitzugeben, ihn zu beeindrucken oder aus der Fassung zu bringen. Sie versuchte nicht, an der Welt zu drehen, bis sie so war, wie sie sie haben wollte.
    Ihre Stimme klang traurig und dumpf. Sie sah der Realität ins Auge und stellte sich darauf ein.
    Fast hätte es ihn dazu gebracht, seine Meinung zu ändern. Er hatte sich vom Universum nie mehr gewünscht, als dass Cindy ehrlich und aufrichtig mit ihm umging.
    Aber sie war schon nach oben verschwunden. Der flüchtige Moment war verloren. Vermutlich hatte er es sich sowieso nur eingebildet, weil ihm das Mädchen jahrelang den Kopf verdreht hatte. Dessen war er sich nur allzu sehr bewusst.
    Miles starrte hinaus in die heller werdende Dämmerung. Sein Herz fühlte sich schwer an, ein Ballast in seiner Brust, genau wie die Waffe in seiner Hand. Dazu die grausame, ausgedörrte Enge in seiner Kehle, die sich anfühlte, als ob jemand einen Knoten fester zuzöge.
    Gott gnade jedem, der es wagen sollte, sich während seiner Wache dem Haus zu nähern. Er würde den Wichser ohne einen Funken Bedauern mit Kugeln durchlöchern.
    »Er sieht genauso aus wie Connor«, stellte Erin zufrieden fest.
    Cindy kniff die Lider zusammen, an denen noch die Wimperntusche des gestrigen Abends haftete, und trank einen Schluck Kaffee, während sie versuchte, auf den grobkörnigen Ultraschallbildern ihres ungeborenen Neffen irgendetwas zu erkennen. »Ich sehe noch immer nicht, was du siehst.«
    »Du musst dir vorstellen, dass du nach oben schaust, unter sein Kinn«, erklärte Erin. »Siehst du? Hier sind seine Lippen, da ist seine kleine Nase … Erkennst du es jetzt?«
    Plötzlich rückte alles in den richtigen Fokus. Ein Schauder wohligen Staunens überlief sie.
    »Wow. Ja. Ich sehe es!« Sie nahm das Bild genauer unter die Lupe. »Aber wie Connor? Alles an diesem kleinen Kerl ist rund, Erin. An Connor ist gar nichts rund. Ich gebe zu, dass er offensichtlich der menschlichen Spezies anzugehören scheint, trotzdem sieht er nicht aus wie Connor.«
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall.« Erin stand auf und schaufelte arme Ritter aus der Pfanne auf einen Teller, den sie anschließend vor ihre Schwester stellte.
    »Du mästest mich«, beschwerte Cindy sich automatisch.
    »Fang gar nicht erst an«, warnte Erin sie. Sie

Weitere Kostenlose Bücher