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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Körperteilen.
    Liv hatte auf ihrem Bett gelegen, krebsrot und sprachlos vor Verlangen, während Sean in einer Telefonzelle kauerte und Vierteldollar um Vierteldollar in den Münzschlitz steckte, damit er sie weiter streicheln, weiter berühren und mit Worten quälen konnte.
    Nachdem sie mittlerweile einige sexuelle Erfahrungen gesammelt hatte, wusste sie, wie unwahrscheinlich seine Versprechungen gewesen waren. Sie hatten nichts weiter bewirkt, als sie für die Realität zu verderben.
    Sie war in jenem Sommer fast achtzehn gewesen. In Endicott Falls hatte sie keine Gleichaltrigen gekannt, nachdem sie von einer elitären Privatschule auf die nächste abgeschoben worden war. Sie war schüchtern gewesen, introvertiert. Die einzige Konstante in ihrem Leben waren ihre Bücher. Sie waren ihre Zuflucht gewesen – bis sie Sean getroffen hatte.
    Alles hatte mit diesem Sommerkurs begonnen. Sie hatte in ihrem Abschlussjahr in Chemie eine Drei plus bekommen und damit ihren perfekten Einserdurchschnitt ruiniert. Die Reaktion ihrer Mutter hatte darin bestanden, die Schule dazu zu nötigen, Liv den Kurs an einer Sommerschule wiederholen zu lassen, um die Note auszubügeln.
    Es war reine Zeitverschwendung gewesen, da das College, auf das sie wollte, sie bereits angenommen hatte und sie sich für Chemie nicht weiter interessierte. Aber nein, diese Drei plus kam einem moralischen Versagen gleich, das nur durch ein gesundes Maß an Disziplin korrigiert werden konnte.
    Ihre Mutter hatte nicht ahnen können, welche Art von Ärger ins Schaeffer Auditorium geschlendert kommen würde. So viel zu einem gesunden Maß an Disziplin.
    Der Vorlesungssaal war fast leer gewesen. Die meisten Studenten waren zum Schwimmen bei den Wasserfällen. Liv war jedoch hingegangen und hatte sich pflichtschuldig Notizen gemacht. Der Kurs hatte sich als überraschend interessant entpuppt. Der Doktorand, der die Vorlesung hielt, war großartig. Sein Name war Kevin McCloud – ein großer, schlaksiger Typ mit blonden Haaren, die ihm wild vom Kopf abstanden. Wenn er über Chemie sprach, leuchteten seine Augen wie grüne Blitzlichter. Seine Begeisterung war ansteckend.
    Dann ging die Tür zum Hörsaal knarzend auf. Sie drehte sich um – und Adieu Kohlenstoffstrukturen. Das war die letzte Zeile, die sie in diesem Kurs noch mitschrieb.
    Der Junge in der Tür wirkte so fehl am Platz wie ein wilder Panther. Er hatte dichtes blondes Haar und trug ein Arbeiterhemd aus Jeansstoff, von dem die Ärmel abgetrennt worden waren, sodass seine muskulösen, athletischen Arme und seine breiten Schultern perfekt zur Geltung kamen. Der Doktorand, von dem sie später erfuhr, dass es sein Zwillingsbruder war, sagte: »Du traust dich was, zu spät zu meinem Kurs zu kommen, du verdammter kleiner Punk.«
    Geschocktes Gemurmel und leises Gekicher erhob sich im Saal. Die pantherartige Erscheinung zeigte sich unbeeindruckt. »Entspann dich, du engstirniger Streber«, gab er zurück.
    Der Dozent verdrehte die Augen und führte seine Vorlesung fort. Der Panther drehte sich um und ließ den Blick über den Saal schweifen. Ausgerechnet an ihr blieb er haften.
    Mit brennenden Wangen und wild pochendem Herzen senkte sie die Augen, während er zum hinteren Teil des Auditoriums spazierte. Als er bei ihrer Reihe ankam, schob er sich zwischen den Stühlen hindurch. Obwohl sie sich in der letzten Reihe und dazu noch hinter ihrem Haar versteckte und der Saal so gut wie leer war, kam er zu ihr und setzte sich neben sie. Sie trat in eine Parallelwelt ein. Der Himmel war über ihr zusammengebrochen. Die Zeit lief rückwärts. Schweine konnten fliegen.
    »Ist dieser Stuhl frei?« Seine Stimme war leise und sanft.
    Dieser und dazu neunzig exakt identische , hätte sie sagen sollen, um sich eineinhalb Jahrzehnte der Besessenheit und des Bedauerns zu ersparen. Doch das hatte sie nicht getan.
    Stattdessen hatte sie genickt und damit ihr Schicksal besiegelt.
    Mit der geschmeidigen Anmut einer Katze setzte er sich neben sie. Seine Schultern waren so breit, dass er mehr Raum beanspruchte, als ihm zustand. Sein nackter Arm berührte ihren. Oh. Er war so … heiß .
    Sein Arm strotzte vor Muskeln, und sonnengebleichte Härchen schimmerten auf ihm. Sie war sich dieses sengenden Hautkontakts zwischen seinem Arm und ihrem sehr intensiv bewusst. Er aktivierte jeden Nerv in ihrem Körper.
    Der Panther duftete nach Kräutershampoo. Er trug Jeanshosen, und seine Hände, die auf seinen Schenkeln lagen, waren groß und

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