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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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zerschunden, von Kratzern und Tintenflecken übersät.
    So etwas wie das hier passierte ihr sonst nie. Vor Aufregung zitternd, ließ sie die Haare vor ihr Gesicht fallen und musterte ihn, soweit sie konnte, ohne den Kopf zu bewegen. Die Löcher in seiner Jeans, die aufgeplatzten und mit silbernem Klebeband zusammengeflickten Stiefelspitzen. Dann war die Stunde um. Geraschel und Gemurmel erfüllten den Saal. Es machte überhaupt keinen Sinn, dass dieser umwerfende Typ ausgerechnet sie herauspicken sollte. Bestimmt gab es einen Haken. Liv stellte sich darauf ein.
    Dann strich er ihr Haar zur Seite und sah sie an.
    Sie stieß einen hohen Laut aus, den nur ein Hund hätte hören können. Jedes einzelne ihrer Haare mutierte zu einem hochempfindlichen Sinnesorgan. Heiß-kalte Wellen der Erregung brandeten über ihre Haut.
    Er schaute ihr ins Gesicht, seine Augen funkelten vor Neugier. Liv saß reglos und mit offenem Mund da. Bebend. Die Sekunden verstrichen.
    »Wow«, wisperte er.
    Mehr brauchte es nicht. Sie war die Seine. Mit Leib und Seele. Verloren.
    Liv wischte sich die Tränen aus den Augen und stemmte sich vom Bett hoch. Sie warf ihre verrauchten, schmutzigen Klamotten auf einen Haufen und nahm ihren cremeweißen Seidenmorgenmantel mit den Fingerspitzen aus dem Koffer, um ihn nicht ebenfalls dreckig zu machen. Sofort erinnerte sie sich wieder an den rußigen Handabdruck auf Seans T-Shirt.
    Typisch. Am Ende drehte sich mal wieder jeder ihrer Gedanken um Sean, wie in einer obsessiven Endlosschleife. Das Wiedersehen hatte die Erinnerung an die Gefühle, die er in jenem Sommer in ihr geweckt hatte, wieder lebendig gemacht. Sie hatte sich stark und geborgen gefühlt, dankbar für alles Schöne, das sie umgab, und war sich so sicher gewesen, dass all ihre Träume in Erfüllung gehen würden, weil allein Seans Existenz dafür garantierte.
    Wie unglaublich unschuldig sie gewesen war. Wie naiv.
    Ein ähnliches Gefühl – nach Sean – hatte sie nur in dem Moment verspürt, als sie beschlossen hatte, einen Buchladen zu eröffnen. Tja. So viel dazu. Vielleicht war alles nur Illusion. Ein flüchtiger Endorphinschub.
    Sie musterte ihr blasses, verkniffenes Gesicht, ihr hexenhaft verstrubbeltes Haar. Sie musste schrecklich ausgesehen haben, als er ihr heute über den Weg gelaufen war.
    Aber das spielte … keine … Rolle . Verdammt noch mal! Lass los! Endgültig. Geh unter die Dusche und lass das heiße Wasser die Erinnerung fortspülen.
    Nachdem sie das erledigt hatte, wickelte sie sich in ein Handtuch und öffnete die Tür. Sie hätte geschrien, wären ihre Lungen in der Lage gewesen, Luft einzusaugen.
    Sean McCloud saß auf ihrem Bett.

7
    Sean zuckte zusammen, als die Badezimmertür mit einem Knall zuschlug. Mist. Andererseits war es ein fabelhafter Glücksfall gewesen, sie unter der Dusche zu erwischen, was ihm die perfekte Gelegenheit gab, ihre Sachen mit Funksendern zu verwanzen. Heute Abend war er ein treuer Anhänger der klassischen Denkschule der McClouds: Verwanze erst, entschuldige dich später.
    Er hatte sich den Kopf zerbrochen, wie er ihr den Schock ersparen konnte, sobald sie aus dem Bad kam, ganz zu schweigen von der Peinlichkeit, sollte sie splitterfasernackt sein. Leider war ihm nicht rechtzeitig eine brillante Lösung eingefallen. Sein Gehirn war wie vernagelt.
    Die Tür schwang auf, und Liv stolzierte, nicht länger nur mit einem Handtuch bekleidet, heraus. Sie hatte den dünnen Seidenmantel so eng um sich geschlungen, dass jedes Detail ihrer festen Brustwarzen erkennbar war. Himmel, war sie hübsch. Und wie er ihre überhebliche, trotzige Pose liebte.
    »Du hättest mir fast einen Herzinfarkt beschert.« Ihre Stimme war so frostig wie die einer hochmütigen Königin. »Hast du den Verstand verloren? Was tust du hier? Hast du dich heimlich reingeschlichen?«
    Er schnaubte spöttisch. »Kannst du dir vorstellen, dass deine Mutter mich hereinbitten würde?«
    »Beantworte meine Frage nicht mit einer Gegenfrage. Das ist unhöflich und ärgerlich. Was hast du vor, Sean? Sollte ich besser um Hilfe rufen?«
    »Bitte, tu das nicht.« Sein Lächeln erstarb. »Ich wusste deine Telefonnummer nicht. Deine Eltern würden mich in Ketten legen und in einem See versenken, wenn sie mich hier sähen, darum blieb mir nichts anderes übrig, als mich heimlich in dein Zimmer zu schleichen. Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe.«
    »Wie bist du überhaupt reingekommen?« Sie stolzierte an ihm vorbei und kramte in ihrem

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