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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Oh, Scheiße. Das Symbol bewegt sich schneller. Sie ist in einem Auto, auf der alten Forstwirtschaftsstraße. Vielleicht fährt der Kerl einen Geländewagen. Kann ich dir den Code jetzt geben? Ich muss von diesem verfluchten Telefon weg! Ich muss mich beeilen! Mein Handy wird nicht funktionieren, solange ich nicht auf der anderen Seite der Bluffs bin.«
    »Gib ihn mir«, sagte Davy angespannt.
    Er nannte ihm den Code des Symbols. »Ich habe ein Handfunkgerät in meiner Ausrüstung, aber sie wird längst außer Reichweite sein, bis ich die Chaeffer-Schlucht erreicht habe.«
    »Es ist eine unwegsame Gegend«, wandte Davy ein. »Er könnte über Long Prairie fahren oder sich links halten und Richtung Orem Lake fahren. Okay, ich hab sie. Sie bewegen sich mit fünfundzwanzig Stundenkilometern nach Süden.« Er hielt inne. »Das stinkt zum Himmel.«
    »Ganz genau.« Mit dem Handy weiter am Ohr sprintete er nach draußen zu seinem Jeep. Die Reifen wirbelten Kies auf, als der Wagen die Zufahrtsstraße hinunterholperte. »Ich lege jetzt auf. Erledige die Anrufe.«
    »Welche Anrufe?«
    »Verdammt, Davy. Muss ich dir denn alles sagen? Verständige ihre Familie, verständige die Bullen, die Bundespolizei, die verfluchte Nationalgarde!«
    »Ganz ruhig«, beschwichtigte Davy ihn. »Willst du dir wirklich jetzt schon in die Karten gucken lassen? Fahr zu der Stelle, wo die anderen Sender sind, sieh nach, was du dort findest. Stell sicher, dass wirklich der Ernstfall eingetreten ist, bevor du komplett die Pferde scheu machst. Ich will dich nicht im Knast besuchen.«
    »Wen kümmert es, ob ich im Knast lande?«, brüllte Sean. »Livs Leben steht auf dem Spiel!«
    »Mich kümmert es«, antwortete Davy grimmig. »Gott steh mir bei, aber das tut es. Halt die Ohren steif. Falls sie in diesem Wagen sitzt, ist sie in südlicher Richtung unterwegs. Ruf mich an, sobald du vor Ort bist.«
    Seans kampfbereite Gelassenheit ließ ihn zu einem verteufelt schlechten Zeitpunkt im Stich. Gewöhnlich verfiel er in einen Zustand völliger Ruhe, sobald die ersten Kugeln schwirrten. Wenn man sich nicht dafür interessierte, ob man lebte oder starb, erhöhte das die Konzentration auf erstaunliche Weise. Aber das hier war etwas völlig anderes. Gott, hier ging es um Liv.
    Das Einzige, das ihn beruhigen könnte, wäre, demjenigen, der sie hatte, eigenhändig die dampfenden Eingeweide aus dem Leib zu reißen.
    Die Straße flog unter seinen Rädern dahin, dann brachte er den Wagen an der Schlucht mit kreischenden Bremsen zum Stehen, sprang heraus und hetzte den Seitenstreifen entlang.
    Der Anblick traf ihn wie eine Faust in die Magengrube. Ein schwarzer Sedan stand mit eingedrückter Motorhaube am Grund des Canyons an einem Baum.
    Er sprang über die Felskante, dann kämpfte er sich rutschend und schlitternd durch Büsche und über Schotter nach unten. Er stieß knurrende, animalische Laute aus, während er vor seinem geistigen Auge Kevins verkohlten Leichnam sah, die Flammen, die aus verbogenem schwarzen Metall züngelten, das …
    Nein. Er durfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren. Nicht, solange er nicht das Schlimmste wusste.
    Sean erreichte den Wagen und spähte ins Innere.
    Leer. Gott sei Dank. Keine Leichen, kein Blut. Nur der Inhalt von Livs Handtasche, der über den Rücksitz verstreut lag. Er fing an zu weinen wie ein Kind.
    Zornig wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, während er Davys Nummer wählte und dabei in verzweifelter Hast wieder bergauf kraxelte.
    »Ja?«, meldete sich sein Bruder. »Und?«
    Sean schwang sich über den Rand und sprang in seinen Jeep. »Erledige die Anrufe. Jemand hat den Wagen in die Schlucht gestoßen. Liv ist verschwunden. Wo ist das Symbol jetzt?«
    »Auf halber Strecke zum Orem Lake. Es bewegt sich weiter mit stetigen fünfundzwanzig Stundenkilometern voran.«
    Sean fuhr über die Anhöhe, die zu der holprigen Forstwirtschaftsstraße führte. »Mach die Anrufe, Davy. Falls dieser Kerl mich umlegt, musst du ihnen helfen, sie zu finden.«
    »Red nicht so ein Blech!«, knurrte Davy. »Du bist bewaffnet, oder?«
    »Nicht wirklich, aber das ist mein Pech. Scheiß drauf.« Sean stieg aufs Gas.
    Patsch. Patsch. Patsch. Patsch . »Aufwachen, Zuckerpuppe.«
    Die klatschenden Geräusche und die gebieterische Stimme brachten Liv langsam zu Bewusstsein. Sie fürchtete sich davor, die Augen zu öffnen. Etwas Entsetzliches erwartete sie. Sie fühlte, wie etwas über ihr kauerte und darauf wartete, sich auf sie zu

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