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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Highway …
    Oh Gott. Sie brachte den Wagen mit kreischenden Bremsen zum Stehen – nur wenige Zentimeter vor einem schlammbespritzten schwarzen Jeep, der direkt hinter der unübersichtlichen Kurve quer auf der Straße stand. Er blockierte beide Fahrbahnen. Oh nein, nein, nein. Das hier lief völlig falsch.
    Das Entsetzen überwältigte sie, während ihr blitzartig die grauenvolle Erkenntnis kam, wie hirnlos sie gewesen war, wie sehr sie die Lage unterschätzt hatte.
    Ein Schatten sprang in die Höhe. Wusch , stieß er einen kantigen Metallgegenstand durch die Scheibe. Splitter bruchsicheren Glases rieselten auf ihren Schoß. Omeingottmeingottmeingott, er hat eine Waffe , schrie eine weit entfernte Stimme in ihrem Kopf.
    Eine Gorillapranke in einem schwarzen Handschuh zog an dem Türgriff, zerrte Liv aus dem Wagen und schleuderte sie auf den Asphalt.
    Die Kreatur stand breitbeinig über ihr. Die grob ausgeschnittenen Löcher in seiner schwarzen Maske ließen weite, durchdringende Augen erkennen. Sie spürte, dass er grinste.
    »Olivia.« Seine Stimme war ein öliges Schnurren. »Endlich lernen wir uns kennen.«
    Er drückte ein Tuch auf ihre Nase. Sie verlor sich im Nichts.
    Der Himmel war wolkenverhangen. Donner grollte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Kevin saß auf seinem gewohnten Stein, aber er lächelte nicht. Die Haare standen ihm buchstäblich zu Berge. Sein gestählter, muskulöser Oberkörper war wie immer nackt, aber die kalte Luft verursachte ihm eine Gänsehaut. Sean kam ihm zuvor, bevor er seine übliche Tirade beginnen konnte.
    »Nun? Ich habe meinen faulen Hintern in Bewegung gesetzt. Bist du jetzt zufrieden?«
    Kevins Augen wirkten gehetzt und von Sorge überschattet. »Noch nicht. Beweg ihn schneller.«
    »Beweg was schneller?«, fauchte Sean.
    Kevins Brauen zuckten nach oben. »Deinen faulen Hintern.«
    Er hob die Arme. Sie waren an den Handgelenken mit Plastikmanschetten gefesselt, die so eng waren, dass der Kunststoff tief in sein Fleisch geschnitten hatte. Blut sickerte in langen Rinnsalen seine kraftvollen Unterarme hinab und tropfte von seinen Ellbogen.
    Sean wurde so ruckartig wach, dass er seinen Kaffee umstieß. Orientierungslos blickte er sich im Büro um. Es wurde nur von dem Blinken des X-Ray-Specs-Kartengitters beleuchtet. Kalter Kaffee tropfte auf seinen Schoß. Er rollte auf seinem Stuhl aus der Gefahrenzone.
    »Gottverdammt noch mal, Kev«, brummte er. »Das war ein schmutziger Trick.«
    Er schob die Notizen zu seiner Funküberwachung aus der Pfütze, als er das Blinken auf dem Monitor bemerkte. Seine Sender bewegten sich.
    Dann verharrten sie, und Sean hörte auf, Kaffee aufzuwischen, frustriert vor sich hinzumurmeln und sich selbst zu bedauern. Er hörte auf zu atmen.
    Es gab keinen Grund, warum dieses Auto stehen bleiben sollte. Es befand sich fünfzehnhundert Meter von der Einfahrt der Endicotts entfernt. Auf diesem Straßenabschnitt gab es keine Ampeln. Keine Kreuzungen. Keine Zufahrten. Nur die Abzweigung zu einer seit Langem stillgelegten Forstwirtschaftsstraße in der Talsohle.
    Das Adrenalin pumpte noch ein paar Takte schneller durch seinen Körper.
    Eines der Symbole löste sich ab und entfernte sich von den anderen. Er griff nach dem Telefon und wählte hastig Davys Nummer.
    »Sean? Was zur Hölle?« Seine Stimme war mürrisch, aber klar. Davy war immer sofort hellwach, wenn er aus dem Schlaf gerissen wurde. Im Hintergrund war das Gemurmel einer verschlafenen Frauenstimme zu hören.
    Also schlief Davy wieder in einem Bett mit seiner Frau. Dem Himmel sei Dank für kleine Geschenke. »Schwing deinen Hintern aus dem Bett«, befahl er brüsk. »Ich habe in meinem Wagen keinen Specs-Monitor, darum musst du für mich die Ortung übernehmen.«
    »Wieso? Was ist los? Was zum … «
    »Die Sender, die ich letzte Nacht platziert habe. Bei Liv.« Die Ungeduld machte seine Stimme rau. »Die Markierungen blieben in einer unübersichtlichen Kurve auf der Chaeffer Creek Road stehen. Eine von ihnen hat sich gerade abgelöst und bewegt sich auf die Schlucht zu.«
    Davy überlegte. »Könnte es noch eine andere logische Erklärung geben als die, auf die du dich offensichtlich schon festgelegt hast?«
    »Welche denn? Dass sie einen Katzensprung von der Einfahrt ihres Vaters entfernt um vier Uhr morgens mit ihrem Wagen gehalten hat, um im Wald strullern zu gehen? Wach auf! Fährt der Computer hoch?«
    »Ja, ja. Beruhige dich. Das Programm lädt gerade.«
    »Bist du bereit für die Codes!

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