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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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die Sache mit Pike so nahe. Er weiß, was ich bin und was die Zukunft bringen könnte. Einem wie ihm... könnte ich keine leeren Versprechungen machen«, sagte sie. Dann schwieg sie erneut, blickte auf, holte Luft und nickte vor sich hin. »Und vielleicht ist das der Grund, warum Pike niemals so lange bleiben wird, dass er mich nicht mehr vergessen kann. Nicht, wenn er weiß, wie es enden wird.«
    »Ich weiß es«, sagte Angel sanft. »Und ich bleibe.«
    Buffy biss sich auf die Unterlippe. Dann ging sie zu Angel und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn sacht zu küssen. Ihr Lächeln war voller Schmerz.
    »Ich weiß«, sagte sie. »Und ich bin mir nicht sicher, was mehr wehtut.«

    Der perfekte Tag erschien Buffy wie der blanke Hohn, als sie zur Sunnydale High ging. Es war einfach falsch. Sie wollte Wolken, sogar Regen. Etwas Bedrückendes, das ihre Stimmung widerspiegelte. Aber sie wusste, dass sie egoistisch war. Das gute Wetter würde bei der Suche nach Giles von Vorteil sein. Eine Suche, die sie schon viel zu lange hinausgezögert hatte. Dass sie bei Angel vorbeigeschaut hatte, war schrecklich selbstsüchtig von ihr gewesen, aber sie hatte einfach nicht umhin gekonnt. Die Tatsache, dass sie nicht miteinander gesprochen hatten, hatte ihr schon lange auf der Seele gelastet.
    Nun hatte sie die Bestätigung und Unterstützung bekommen, die sie brauchte. Die Liebe, von der sie gewusst hatte, dass sie sie dort finden würde. Buffy wusste, dass sie mit ihren Gefühlen allein klarkommen musste. Aber sie wusste auch, dass Angel sie immer lieben würde, ganz gleich, wie sie sich entschied.
    Doch all das war im Moment zweitrangig und musste warten, bis sie entweder Giles gefunden oder, im schlimmsten Fall, denjenigen getötet hatte, der für seinen Tod verantwortlich war.
    Von derart finsteren Gedanken erfüllt, betrat Buffy die Schule, als die Glocke zum Ende der zweiten Stunde schrillte. Sie mischte sich unter die anderen Schüler, die durch die Gänge strömten, und ging direkt zur Bibliothek. Sie hatte keine Zeit, auch nur daran zu denken, welche Unterrichtsstunden oder welche Klassenarbeiten sie versäumte. Willow hatte bereits versprochen, sie so gut es ging zu decken.
    Nein, Buffy war allein auf ihr Ziel konzentriert, als sie durch die Korridore eilte. Zu der Waffensammlung, die Giles in der Bibliothek versteckte, gehörte ein antiker Schlachthammer mit langem Griff. Buffy hatte ihn ganz vergessen, bis er ihr in der vergangenen Nacht wieder eingefallen war. Sie hatte zu Hause Pflöcke und eine Armbrust, ganz zu schweigen von den Kruzifixen und den Fläschchen mit Weihwasser. Damit konnte sie die Vampire erledigen, die Giles entführt hatten.
    Der Steindämon war ein anderer Fall.
    Als ihr in der vergangenen Nacht der Schlachthammer eingefallen war, hatte sie sich vorgestellt, wie sie Grayhewns Gesicht mit ihren Schlägen zertrümmerte, ein gefährliches, von Zorn und Entschlossenheit geprägtes Lächeln auf den Lippen. Und genau dieses Lächeln war jetzt auf ihrem Gesicht, als sie die Bibliothekstür aufstieß.
    Buffy blieb auf der Schwelle stehen. Xander, Willow, Oz und Cordelia umringten den Schreibtisch. Oz saß auf der zum Magazin führenden Treppe. Cordelia hockte auf dem Rand des Tisches und zeigte in ihrem sündhaft teuren Rock, der in den Mauern einer High School eigentlich nichts zu suchen hatte, viel zu viel Bein. Willow und Xander saßen einander gegenüber. Zwischen ihnen türmte sich ein Stapel Bücher.
    Alle machten einen sehr zufriedenen, optimistischen Eindruck.
    Xander bemerkte sie als Erster und lächelte. »Hallo, Buffy. Schon so früh auf den Beinen?«, fragte er fröhlich. »Hast du an diesem scharfen Morgen eine kleine Schmusestunde mit Pike eingelegt?«
    Buffy blinzelte.
    »Wie immer lebt er sein Leben durch andere«, seufzte Cordelia. »Die traurige Geschichte von Xander Harris.«
    Nur Willow bemerkte den überraschten, sogar traurigen Ausdruck auf Buffys Gesicht. Sie runzelte die Stirn.
    »Buffy?«
    Es war eindeutig zu viel für Buffy. Sie benahmen sich, als wäre alles in Ordnung, als wäre überhaupt nichts passiert und alles normal, obwohl in Wirklichkeit schon seit Wochen nichts mehr normal war. Und die letzten achtundvierzig Stunden hatten nur Schmerz und Chaos gebracht.
    In diesem Moment trat Giles aus seinem Büro, in der einen Hand ein Buch, mit der anderen seine Brille zurechtrückend.
    »Hört zu«, sagte er, »ich glaube, ich habe eine höchst effektive Methode gefunden, Buffys

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