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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Willow eifrig.
    Xander salutierte. Oz nickte. Cordelia verdrehte die Augen und murmelte irgendetwas von einer Maniküre.
    Buffy dankte ihnen und durchquerte dann den Raum, um die Vitrine zu öffnen, in der Giles das Waffenarsenal aufbewahrte. Ganz hinten in einem Geheimfach fand sie den Hammer. Der Griff war lang und dick und mit abgewetztem Leder umwickelt, genau wie die Mitte des Hammerkopfes, der aus einem massiven Metallblock bestand, der vor Jahrhunderten handgeschmiedet und mit Runen graviert war, die ihn vor Zerstörung schützten.
    »Wow«, sagte Xander bewundernd. »Was hast du denn damit vor?«
    »Ich will etwas töten«, antwortete Buffy.
    »Das sollte wohl dafür ausreichen«, meinte Oz.
    »Besser als ein Speer und ein magischer Helm zusammen«, fügte Xander hinzu.
    Dann ging Buffy hinaus, wieder tief in Gedanken versunken. Alte Fragen waren nicht beantwortet, sondern stattdessen durch neue ersetzt worden, die mindestens genauso beunruhigend waren. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass hinter Giles’ Verhalten mehr steckte, als er zugab, und sie hatte nicht die Absicht, ihn so leicht davonkommen zu lassen. Irgendetwas musste in der vergangenen Nacht passiert sein. Es gab zu viele Vampire in der Stadt, von Grayhewn ganz zu schweigen.
    Das Chaos der letzten beiden Tage war noch längst nicht überwunden. Davon war sie überzeugt.
    Sollte Giles sich weiterhin unkooperativ zeigen, würde Buffy andere Mittel und Wege finden, um die nötigen Antworten zu erhalten. Vielleicht sollte sie Grayhewn fragen, was das alles zu bedeuten hatte, bevor sie ihn zu Schotter verarbeitete.

12

    Als Buffy zu Hause ankam, war ihre Mutter längst zur Arbeit gegangen. Als sie das Wohnzimmer betrat, fand sie Pike vor dem Fernseher, in dem der Cartoon-Kanal lief. Er war angezogen und geduscht, wenn auch unrasiert, sodass seine Wangen voller Stoppeln waren, die Buffy bei den meisten anderen Jungs lächerlich gefunden hätte. Doch bei Pike... nun, der Typ hatte Grrr. Daran bestand kein Zweifel.
    »He, alles in Ordnung? Du warst ziemlich lange weg.«
    »Nun, mal sehen«, sagte Buffy und ließ sich neben ihm aufs Sofa fallen. »Giles hat vorhin meine Mutter angerufen, also weißt du bereits, dass er wieder aufgetaucht und am Leben ist... «
    »Genau. Verdammt cool.«
    »... aber damit hören die Probleme nicht auf. Er tut zwar so, als wäre alles im Lot, doch ich kenne Giles. Irgendetwas MegaÜbles ist mit ihm passiert, und er kann es nicht verbergen, auch wenn er sich noch so viel Mühe gibt«, schloss Buffy.
    »Irgendwie schizo«, fügte Pike grimmig hinzu. »Warum tut er so geheimnisvoll? Er ist nicht gerade der coole Spieler und normalerweise arbeitet er doch im Team, oder nicht?«
    »Sicher. Ich habe keine Ahnung, was Mister Mysteriös vorhat, aber ich werde es herausfinden. Und da ich heute Morgen sowieso schon den Großteil des Unterrichts versäumt habe, dachte ich mir, wir gehen ein wenig auf die Jagd nach dem Steinkopf, solange die Sonne noch scheint und er keine Verstärkung bekommen kann.«
    Pike nickte. »Nicht, dass er Verstärkung braucht, aber ja, gute Idee. Andererseits hält er mich für tot, richtig? Vielleicht hat er die Stadt schon verlassen.«
    Buffy runzelte die Stirn. »Grayhewn wird nirgendwo hingehen, Pike. Okay, er war sauer auf dich, aber jetzt, wo er hier ist, fühlt er sich in Sunnydale bestimmt wie zu Hause. Er hat hier auch einen einträglichen Job, und du weißt, wie’s auf dem Arbeitsmarkt für Dämonen aussieht. Also wird er bleiben. Und wenn er bleibt, wird er früher oder später herausfinden, dass du noch immer unter den Lebenden weilst.«
    Trotz ihres ungezwungenen Tonfalls konnte sich Buffy kein Lächeln abringen. Sie machte Witze, aber innerlich wartete sie voller Angst darauf, was Pike als Nächstes sagen würde. Sie konnte es fast hören: Nicht, wenn ich verschwinde. Und in gewisser Hinsicht hätte er Recht. Wenn Pike die Stadt verließ, war er außer Gefahr, und Grayhewn würde vielleicht das Interesse an Sunnydale verlieren. Sie wussten schließlich nicht, was die Vampire Grayhewn für seine Hilfe angeboten hatten oder wie lange er vorhatte zu bleiben.
    Buffy war hin- und hergerissen. Sie war gern mit Pike zusammen und genoss es, mit ihm auf Patrouille zu gehen. Aber wenn er gehen wollte, dann je früher desto besser. Ihr fiel wieder ein, was sie zu Angel gesagt hatte: Ein Teil von mir wünscht, er würde einfach verschwinden.
    Pike sah sie nachdenklich an und zuckte dann die Schultern.

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