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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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gesagt, dass in Cole Barn irgendwas merkwürdig sein könnte?»
    «Ich wusste doch überhaupt nicht, dass dort irgendwas merkwürdig ist. Was willst du mit alldem eigentlich sagen? Dass sie das alles aufgrund der paar Worte zusammengeschustert haben, die sie von Leuten wie mir gehört haben?»
    «Ich versuche nur, Möglichkeiten auszuschließen. Stooke sucht nach Material für sein nächstes Buch, und er hat ein mehr als nur flüchtiges Interesse an mir gezeigt … und an dir natürlich.»
    «Das heißt also …»
    «Das heißt also, sie warten vielleicht darauf, dass ich ihnen sage, mit ihrem Haus stimmt was nicht, dann könnten sie antworten – ja, wenn
Sie
das sagen, Hochwürden, was würden Sie uns denn empfehlen? Und dann gehe ich hin und mache meine Arbeit, und sie filmen mit versteckter Kamera die dumme kleine Pfarrerin, die primitivsten Aberglauben weiterverbreitet … und dann kommt der Off-Kommentar: Was wäre, wenn das nicht bei einem intelligenten, aufgeklärten Paar wie ihnen passieren würde, sondern bei einem armen alten, verängstigten Ehepaar et cetera, et cetera. Ich sehe es schon vor mir.»
    «Das … stinkt.»
    «Bis jetzt haben sie noch nichts getan. Sie haben mir nur von ein paar Ereignissen erzählt, bei denen mich andere Leute um Unterstützung gebeten hätten. Aber ich halte den Ball flach, Jane. Erst mal ziehe ich weitere Erkundigungen ein.»
    «Was ist mit der irren Shirley?»
    «Und ich rede mit der irren Shirley. Huw hat ganz richtig gesagt, dass ich sie nicht wegen der Stookes ansprechen muss. Jetzt, wo sie überall herumerzählt, ich wäre als Pfarrerin nicht geeignet, habe ich … einen persönlichen Grund, mich mit ihr zu unterhalten.»
    «Der musst du echt mal einen Dämpfer verpassen, Mom.»
    «Ja. Und anschließend rufe ich bei der Polizei an und putze die Leute dort so richtig runter, weil sie mir meinen Computer noch nicht zurückgegeben haben. Meine Güte, man kommt sich wirklich nicht so vor, als wäre heute Weihnachten, oder?» Merrily trank ihren Tee aus und stand auf. «Ich gehe mal kurz in den Laden rüber, bevor es zu voll wird. Ich habe fast keine Zigaretten mehr.»
    «Was ist mit Frühstück?»
    «Mach etwas für Eirion und dich. Ich esse einfach einen Toast, wenn ich wieder da bin.» Sie schnappte sich ihre Barbourjacke vom Haken hinter der Küchentür. «Bin bald wieder da.»

    Eirion, der eine Zentralheizung gewohnt war, musste noch einmal hinaufgehen und sich eine Jacke holen. Aber er fror trotzdem noch. War eben ein verwöhntes Reiche-Leute-Söhnchen.
    «Sie ärgert sich über sich selbst, weil sie glaubt, etwas übersehen zu haben», sagte Jane. «Das kenne ich schon. Da muss sie ein bisschen spazieren gehen, eine rauchen und sich wieder beruhigen.»
    «Ist denn etwas passiert, von dem ich noch nichts weiß?», fragte Eirion. «Ich meine, abgesehen davon, dass wir hier bis Anfang Januar von der Welt abgeschnitten sind?»
    «Ein paar Leute wollen sie nerven, das ist alles.»
    Auf einmal war Jane deprimiert.
    «Sie ist dermaßen anders als ein normaler Pfarrer, oder?» Eirion schenkte Grapefruitsaft ein. «Und vor allem anders als Pfarrerinnen. Sie ist ganz anders, als man erwartet.»
    «Warum? Weil die anderen nicht rauchen und fluchen? Und weil sie nicht mit dem Kerl von gegenüber ins Bett gehen?»
    «Sie macht einen nicht …» Eirion schüttelte die Hand, als wollte er etwas Klebriges loswerden. «Sie ist auf eine seltsame Art viel menschlicher als wir anderen. Ach, vergiss es, ich weiß nicht, was ich da rede.»
    «Nein, es ist wirklich sonderbar», sagte Jane. «Ich glaube, es hat etwas mit diesen Grenzfragen zu tun. Wer in dem Bereich arbeitet, scheint ohne den üblichen Schwachsinn auszukommen. Ich verstehe es auch nicht richtig.» Sie schaute zum Fenster hinüber. «Ich frage mich, ob Blore schon wieder bei der Grabung ist.»
    «Die fahren doch bestimmt … Ich wollte sagen … über Weihnachten nach Hause. Aber Blore ist nicht so der Weihnachtstyp, oder?»
    «Das Fernsehteam kann noch nicht alles weggebracht haben. Es sei denn, sie haben das Equipment gestern Abend nach dem Dunkelwerden verladen. Allerdings ist die Brücke schon ungefähr um sieben Uhr eingestürzt.»
    «Vielleicht haben sie Transporter auf die andere Seite kommen lassen und tragen die Sachen über die Fußgängerbrücke.»
    «Das sollten wir feststellen. Ich habe es Coops mehr oder weniger versprochen.»
    Jane war zu Eirion hinübergegangen und legte die Arme um ihn. Ihr war fast ein

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