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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Schwester unter dem Tisch gegen das Schienbein getreten, leider saß sie am anderen Ende.
    »Ich habe sie zufällig einmal gesehen«, entgegnete die Räuberin betont gleichmütig. »Willst du mir etwa unterstellen, ich hätte Unzucht mit deinem Bruder getrieben?«
    » Ihm würde ich das durchaus zutrauen.«
    »Sophia!«, rief ihre Mutter streng. Thea lachte.
    »Lasst uns essen, bevor die Speisen kalt werden.« Auf Mikhails gelassene Mahnung hin kehrte wieder Ruhe ein. »Und danach sprechen wir über ernste Angelegenheiten.«
    Obwohl Philips Lieblingsgericht aufgetischt worden war, köstliche Lammspieße mit Sesambrot, dazu Reis mit Früchten, war sein Magen wie zugeschnürt. Wenn Khalil wirklich noch lebte, schwebten alle in Gefahr, die ihm jemals etwas bedeutet hatten. Dennoch bemühte er sich, so unbeteiligt wie möglich zu wirken, schließlich wollte er seiner Familie die Wiedersehensfreude nicht verderben.
    Seine Mutter hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, denn nach dem Hauptgang wurde noch ein großer Honigkuchen auftragen. Philip aß auch hiervon ein Stück und bemühte sich, seine tiefe Beunruhigung zu verbergen. Umso erleichterter war er, als das Mahl vorüber war und sein Großvater mit ihm, Said und Harun allein sprechen wollte. Lena warf ihm einen hilflosen Blick zu, doch ehe sie etwas sagen konnte, hatte Sophia ihre Hand ergriffen und sie mit sich gezogen. Philips zweiter Blick galt Thea, aber die Räuberin hatte den Speisesaal bereits verlassen.
    Die Männer nahmen auf den Polsterbänken rings um den niedrigen Tisch am anderen Ende des Raumes Platz.
    »Ihr habt also schon länger Ärger«, stellte Philip fest, kaum dass sie saßen. »Seit wann?«
    Mikhail lehnte sich zurück und kraulte die sandgelbe Katze, die sich auf seinem Schoß zusammengerollt hatte.
    »Es begann kurz nach dem Eintreffen deines Briefes, in dem du uns deine Rückkehr ankündigtest. Der alte Cyril war der Erste, der die Schakalpfote an der Tür fand. Das ist inzwischen knapp vier Monate her.«
    »Was ist sonst noch geschehen?«
    »Uns nichts, aber Ritter Heinrichs Stallungen wurden angezündet. Sechs Pferde kamen dabei um. Und er hatte Glück, dass die Flammen nicht aufs Wohnhaus übergriffen.«
    Philip atmete tief durch. Ritter Heinrich war einer der besten Freunde seines Vaters. Er selbst war Heinrichs Knappe gewesen.
    »Fand man die Brandursache heraus?«
    Philips Großvater schüttelte den Kopf. »Es gab vielerlei Vermutungen. Dass das Feuer ausbrach, nachdem Heinrichs Sohn um Sophia angehalten hatte, fällt allerdings besonders ins Auge.«
    Ein Ruck ging durch Saids Körper, aber er schwieg.
    »Guntram hat um Sophia angehalten?«, fragte Philip an seiner statt.
    »Ja«, antwortete Mikhail, dem Saids Verhalten nicht weiter aufgefallen war. »Und er hat mich damit sehr glücklich gemacht. Guntram ist eine gute Partie. Leider ist Sophia derzeit noch ein wenig widerspenstig, aber ich hoffe, dass du sie zum Einlenken bewegst, Philip. Du hast einen günstigen Einfluss auf sie.«
    »Ausgerechnet ich? Das wäre mir neu.«
    »Sie hat dich immer geliebt und bewundert. Auf dich wird sie hören. Guntram ist ein guter Mann.«
    Saids Hände verkrallten sich im Stoff seiner weiten Hose.
    »Gewiss ist Guntram ein guter Mann«, bestätigte Philip. »Aber vielleicht hat Sophia ihr Herz einem besseren Mann geschenkt. Dann könnte ich reden, so viel ich wollte, sie würde nicht auf mich hören.«
    »Und an wen denkst du?«
    »Vielleicht sollten wir Sophia selbst fragen«, wich Philip aus, denn der Zeitpunkt erschien ihm denkbar ungeeignet, Said als künftigen Schwager zu empfehlen. »Im Augenblick gibt es wohl auch Wichtigeres. Kam es sonst zu irgendwelchen Angriffen auf die christliche Gemeinde? Khalils Bande war bekannt für solche Überfälle.«
    »Nur die üblichen Schwierigkeiten, kaum der Rede wert.«
    »Nimm’s mir nicht übel, Großvater, aber ich würde gern selbst beurteilen, ob die üblichen Schwierigkeiten der Rede wert sind oder nicht.«
    »Junge Männer aus beiden Lagern, die sich Schlägereien liefern. Nichts von Bedeutung.« Mikhail machte eine wegwerfende Handbewegung und scheuchte damit die Katze von seinem Schoß.
    »Erzähl uns lieber von dir! Ihr beide seid lange Zeit fort gewesen, du hast geheiratet. Was habt ihr alles erlebt?«
    Einen Augenblick lang zögerte Philip. Er hätte gern noch mehr über die Schwierigkeiten seiner Familie in Alexandria gehört, andererseits konnte er seinen Großvater und Harun gut verstehen.

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