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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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zusammen.
    »So führen sich billige Hafendirnen auf«, zischte Thea.
    Philip stöhnte.
    »Thea!«, schrie Lena voller Zorn, doch die Räuberin war längst im Haus verschwunden.
    Lena beugte sich zu Philip hinunter. Noch nie hatte sie ihn so gesehen, schmerzverkrümmt, vollkommen unfähig zu jeglicher Handlung.
    »Ist es sehr schlimm?«, fragte sie und schalt sich zugleich in Gedanken für ihre dumme Frage.
    Er brauchte eine ganze Weile, bis er antworten konnte. »Ach was«, keuchte er schließlich. »Ich bin ja selbst schuld, ich hätte sie nicht unterschätzen dürfen.« Er atmete mehrmals tief durch, dann erhob er sich mühsam. »Es geht mir schon besser.«
    »Du musst morgen mit Thea reden. Ihr Verhalten ist eine Schande!«
    »Glaubst du wirklich, sie wird noch auf mich hören? Warum redest du nicht mit ihr? Du sprichst doch mittlerweile ihre Sprache.«
    »Oh, da hat sie nicht nur deine Männlichkeit, sondern auch deine Eitelkeit getroffen!«
    »Schlag du auch noch auf mich ein!«
    »Das täte ich nie.« Lena schmiegte sich an ihn. »Ich brauche dich doch noch. Ich hoffe, du hast keine bleibenden Schäden davongetragen.«
    »Soll ich es dir beweisen?« Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.
    »Ich bitte darum«, entgegnete Lena, glücklich darüber, dass er wieder mit ihr scherzen konnte.

    12. Kapitel    
    I n dieser Nacht fand Thea keinen Schlaf. Sie war hin und her gerissen zwischen ihrem Hass auf Philip und dem dankbaren Gefühl, so überaus herzlich in seine Familie aufgenommen worden zu sein. Was sie indes weit stärker verunsicherte: Es hatte ihr keine Genugtuung verschafft, Philip schmerzverkrümmt am Boden liegen zu sehen. Sie hatte ihn getroffen, ihn seelisch und körperlich verletzt, doch sie empfand weder Triumph noch Freude angesichts seiner Niederlage. In ihr blieb alles leer.
    Wollte sie Philip wirklich vernichten? Ihre Gedanken kehrten zurück zu den Tagen, da er jeden Morgen auf sie gewartet hatte. Sie hatte viele Männer gekannt, aber keinen hatte sie so heftig begehrt wie ihn.
    Stets hatte er sie mit Respekt behandelt, ihr das Gefühl gegeben, sie zu achten. Dennoch hatte er sie verraten, des Herzogs Männer in das Räuberlager geführt, alles zerstört, was ihr etwas bedeutet hatte. Sogar das Gefühl, einen Menschen wieder lieben zu können …
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Dieser verdammte Heuchler! Er hatte sie benutzt, verraten und dann versucht, sich mit einem Beutel Gold freizukaufen. Als wäre sie eine billige Hure. Und gerade hatte er sie wieder so genannt!
    Was er nicht getan hätte, wenn du ihn nicht Vatermörder genannt hättest , schlich sich eine dünne Stimme in ihre Gedanken. Die Diener haben dir erzählt, wie sehr er unter dem tragischen Unglücksfall gelitten hat.
    Mit einer entschlossenen Handbewegung brachte Thea die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen und schwang sich aus dem Bett. Es war ein schönes Zimmer, das man ihr zugewiesen hatte. Nicht besonders groß, aber auf dem Boden lag ein weicher Teppich, das Waschgeschirr auf dem Tischchen war aus Zinn gefertigt. Auch dieser Umstand erschwerte es ihr, in ihrem Hass zu verharren. Man brachte sie unter wie einen geschätzten Gast – aber vielleicht gab es gar keine schlichteren Kammern? Philips Familie wusste zu leben. Derartiger Reichtum war Thea nicht einmal auf Ulf von Regensteins Burg begegnet.
    Sie trat ans Fenster, öffnete den hölzernen Laden und spähte hinaus. Von hier aus konnte sie über die Mauer sehen, die das Gut umgab, hatte die Straße und die kleinen Häuser im Blick, die an Mikhails Grund grenzten.
    Die Nachtluft war erstaunlich kühl. Von der schweren Hitze des Tages, bei der es ihr anfangs fast den Atem verschlagen hatte, war nichts mehr geblieben. Dieses Ägypten war eine seltsame Welt, so ganz anders als alles, was sie bisher gesehen hatte. Der Himmel war sternenklar. Gundula hätte ihr sicher sagen können, ob es dieselben Sternbilder waren, die sie in klaren Vollmondnächten in ihrer Heimat beobachtet hatten. Theas Blick schweifte weiter, blieb an dem großen Tor zu Mikhails Anwesen hängen. Dort hatte sie die Schakalpfote und den Hühnerkopf gefunden. Philip schien ein Händchen dafür zu haben, sich gefährliche Feinde zu machen.
    Vom Hafen her hörte sie die Geräusche von Wind, Wasser und menschlichen Stimmen. Bis diese Laute den Weg zu ihrem Ohr fanden, hatten sie sich allerdings zu dem sanften Flüstern einer Stadt vermischt, die nie zur Ruhe kam. Die Bewohner von

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