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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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dich für sie verantwortlich fühlst. Das ist lobenswert, aber auf Dauer kannst du die Verantwortung für eine unverheiratete Frau nicht übernehmen. Wir sollten eine vorteilhafte Verbindung für sie finden.«
    Ruckartig hob die Genannte den Kopf.
    »Ich habe es nicht nötig, dass jemand eine vorteilhafte Verbindung für mich findet!«
    »Das Feuer der Jugend erkennt oft nicht die Notwendigkeiten, die das Leben mit sich bringt«, erwiderte Mikhail gelassen. »Eine Frau braucht einen Mann, um ihren eigenen Haushalt zu gründen und in Sicherheit zu leben.«
    Fast befürchtete Lena, Thea werde Mikhail ihren Becher an den Kopf werfen, aber die Räuberin beherrschte sich.
    »Ist das so?«, fragte sie stattdessen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du mir auch schon einen passenden Mann ausgesucht?«
    »Am besten jemanden, den wir nicht leiden können«, murmelte Philip so leise, dass nur Lena ihn verstand. Sie verbiss sich ein Lächeln.
    »Es gäbe mehrere geeignete Bewerber«, fuhr Philips Großvater fort. Theas Verhalten beeindruckte ihn nicht im Geringsten. »Zum einen wäre da Ritter Raymond.«
    »Der ist doch längst verheiratet«, warf Philip ein.
    Mikhail runzelte die Stirn. »Raymonds Weib starb letztes Jahr.«
    »Und nun sucht er für einen Haufen Bälger eine neue Mutter!«, fauchte Thea. »Ich danke bestens.«
    »Zwei Söhne«, fuhr Philips Großvater fort. »Zwei und sechs Jahre alt. Reizende Kinder.«
    »Dann findet er bestimmt eine reizende, kinderliebe Frau und braucht mich nicht.«
    »Er hätte gern wieder eine Frau mit deutschen Wurzeln. Zudem würde er als Witwer nicht so genau auf das Vorleben seiner künftigen Gattin achten.«
    »Das wird ja immer schöner! Was soll das heißen?«
    »Nun ja«, Mikhail räusperte sich. »Gewisse … Mängel in der Erziehung überginge er großzügig.«
    »Ich glaube nicht, dass Thea die Richtige für Raymond wäre«, warf Philip ein.
    »Weshalb nicht?«, fragte sein Großvater.
    »Zweifellos würde er mit ihr nicht glücklich. Dafür kenne ich Thea mittlerweile zu gut.«
    »Hm, dann käme noch Friedrich in Frage.«
    »Friedrich der Kurze?«, rief Philip. »Das ist wohl ein Scherz!«
    Theas Augen weiteten sich. »Etwa ein Zwerg?«, fragte sie.
    »Das wäre übertrieben«, antwortete Philip. »Aber er ist schon recht … handlich. Er reicht dir ungefähr bis zur Nase.«
    »Die Vorzüge eines Mannes bemessen sich nicht in seiner Körpergröße«, sagte Mikhail streng.
    »O ja, er ist sicher recht brauchbar, wenn ich meinen Bierhumpen auf seinem Kopf abstellen kann«, bemerkte Thea trocken. Sophia brach in Gelächter aus, und auch Lena musste unwillkürlich lächeln.
    »Und was hast du sonst noch im Angebot? Da es sich anscheinend um minderwertige Ware handelt, hätte ich gern einen Stummen. Der würde mich wenigstens mit solch dummem Gerede verschonen, wie ich es gerade zur Genüge ertragen muss.«
    »Raymond ist keine minderwertige Ware«, widersprach Philip. »Der Mann ist eigentlich viel zu schade für dich.«
    Unvermittelt sprang Thea von ihrem Sitz auf. »Danke, das reicht mir!«, schrie sie und verließ den Speisesaal.
    Mikhail runzelte die Stirn. »Philip, das wäre nicht nötig gewesen. Was sollen wir mit Thea anfangen, wenn sie zu keiner Heirat bereit ist?«
    »Sie wird schon für sich sorgen.«
    »Und dabei den Ruf unseres Hauses beschmutzen? Denk daran, sie ist unser Gast. Was immer sie tut, es fällt auf uns zurück.«
    »Thea lässt sich nicht verheiraten«, beharrte Philip.
    »Dann solltest du mit ihr sprechen«, entgegnete sein Großvater. »Du musst sie überzeugen – zu ihrem eigenen Wohl.«
    Philip zog ein Gesicht, als hätte er soeben einen weiteren Tritt unterhalb der Gürtellinie abbekommen.
    »Wirst du mit ihr sprechen?«, wiederholte sein Großvater, und es klang weniger nach einer Frage als nach einer strikten Anweisung. Widerwillig nickte Philip.
    Kurz bevor die Tafel aufgehoben wurde, wandte er sich unbemerkt an Lena. »Ich würde mich freuen, wenn du mit Bertram reden könntest«, raunte er ihr zu. »Ich glaube, er ist bereit, seine Bedrängnis zu offenbaren.«
    »Weißt du inzwischen, was ihm widerfahren ist?«
    »Nein, aber du bekommst es gewiss heraus.«
    »So gewiss, wie du Thea zur Heirat mit Friedrich dem Kurzen bewegst?«
    Philip verzog das Gesicht. »Du klingst schon fast wie Said.«
    Lena lächelte. »Missfällt dir das?«
    Er erwiderte ihr Lächeln, sagte aber nichts mehr.
    Bertram schien Lenas Vorhaben zu erahnen und

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