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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Thea – sie wird ihrem Ruf gerecht«, sagte er und betonte jede Silbe. Es war Omar selbst. »Wirst du mich nun erstechen?«
    »Wir sind erst in einer Stunde verabredet«, wandte sie ein, ohne den Griff zu lockern.
    »Ich wolle sichergehen, dass du allein kommst. So wie du anscheinend auch.«
    Endlich senkte Thea ihre Waffe und gab ihn frei.
    »Ich bin allein.«
    »So wie ich.« Er schlug die Kapuze zurück und löste das lange Ende seines Turbans, das er wie einen Schleier vors Gesicht geschlagen hatte.
    Er war ein ansehnlicher Mann, das hatte Thea schon bei der ersten Begegnung mit innerer Genugtuung festgestellt. In ihren heimatlichen Wäldern hätte sie genau gewusst, wie und wo sie ihre Beute schlagen konnte. Doch hier herrschten andere Sitten.
    »Und was geschieht nun?« Sie blickte ihn mit unschuldigem Augenaufschlag an. Eine Kunst, die sie meisterhaft beherrschte, wenn sie es darauf anlegte.
    »Vermutlich hast du bislang nicht viel von Alexandria gesehen.«
    »Den Hafen und den Basar.«
    »Und das auch nur, weil du eine eigenständige Frau bist.« Er lächelte sie an. »Die Frauen aus Mikhails Haus verlassen sein Anwesen gewöhnlich nicht allein.«
    »Bist du schlecht auf Mikhails Haus zu sprechen?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Warum solltest du sonst so vorsichtig sein? Und warum solltest du sonst deine Spione hinter seinen Mauern in Stellung bringen?«
    »Und du? Mir scheint, Mikhails Enkel Philip hat deinen Zorn erregt.«
    »Er hat meinen Vater dem Tod überantwortet.«
    »Und dennoch hast du ihn begleitet.«
    »Ich sinne auf Rache.«
    »Rache«, wiederholte Omar. »Ein Wort, das aus dem Mund einer Frau tödlicher klingt als bei einem Mann.«
    »Und was willst du?«
    »Dir die Stadt zeigen.« Er schenkte ihr erneut ein Lächeln, und ganz gegen ihren Willen wurde Thea auf einmal warm ums Herz. Sofort kämpfte sie gegen das Gefühl an. Begehren ja, aber niemals wieder Zuneigung!
    Omar war ein angenehmer Begleiter. Er bemühte sich, langsam und deutlich zu sprechen, und Thea war erstaunt, wie viel sie schon von der arabischen Sprache verstand. Er stieg mit ihr auf den alten Leuchtturm, den sie bereits vom Meer aus gesehen hatte. Einstmals, so berichtete er, sei der Turm viel höher gewesen, aber ein Erdbeben habe die Spitze zum Einsturz gebracht. Von dort oben zeigte er ihr die Stadt, wies auf die prächtigsten Gebäude, den Palast des Emirs, die große Moschee, die Reste des römischen Theaters. Thea genoss das Zusammensein mit dem Ägypter. So wie sie damals Philips Gegenwart genossen hatte. Endlich wieder ein Mann, der mehr als Raufereien und Völlerei im Sinn hatte.
    »Siehst du die Mündung des Nildeltas?«, fragte er. Thea folgte seinem ausgestreckten Arm mit dem Blick. Viel war nicht zu erkennen, da der Hafen mit seinen Schiffen die Sicht verdeckte. Dennoch nickte sie.
    »Dort liegt meine Barke. Möchtest du sie sehen?«
    »Barke?«
    »Ein Schiff. Anders als die Koggen oder Segler, die hier ankern. Eine Barke ist ein Schiff, das den Reichtum seines Besitzers zeigen soll und der Freude dient.« Seine Augen blitzten sie voller Feuer an.
    »Etwa der Sinnenfreude?« Sie hob die Brauen. »Ich weiß nicht recht, ob das schicklich wäre …«
    »Wenn ich meiner Göttin huldigen möchte, ist das immer schicklich.« Er legte ihr die Hände auf die Hüften. Ein angenehmes Prickeln durchzog ihren Leib. Es war viel zu lange her, dass sie einen echten Mann besessen hatte. Der kleine Bertram zählte nicht.
    »Ich dachte, der muslimische Glaube verbietet fremde Götter.«
    »Aber er ist nicht so sinnenfeindlich wie das Christentum. In unserem Paradies leben schöne Jungfrauen, die den Gläubigen alle Wünsche erfüllen.«
    »Alle wohl kaum, sonst wären sie keine Jungfrauen mehr«, gab Thea keck zurück.
    Omar lachte. »Das Feuer deines Haares spiegelt sich in deinem Mundwerk wider.«
    »Und nicht nur dort«, gab Thea zurück. »Ich brenne darauf, deine Barke kennenzulernen.«
    Omars Barke lag im Delta des Nils vor Anker, weit vor der eigentlichen Hafenmündung. An dieser Stelle war der Fluss so breit, dass es eines Bootes bedurfte, um an Bord zu gelangen.
    Nie zuvor hatte Thea ein solches Schiff gesehen. Es hatte Ruder wie eine Galeere, ein quadratisches Segel wie die Windsbraut , aber am erstaunlichsten war seine Form. Bug und Heck glichen einander, und das Deck sah aus, als wäre es nur das Fundament für den hölzernen Palast, der sich darauf erhob.
    »Segelst du damit auch über die Meere?«, wollte sie

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