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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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ganz gewiss gleichgültig.
    »Kommt hinein!«, sagte Mikhail. »Wir sollten hier nicht zu lange verweilen.«
    »Was ist mit Seshat?« Sophia wies auf die tote Katze.
    »Ich bitte Cyril, sie im Garten zu begraben«, antwortete ihr Großvater.
    »Was gedenkst du zu tun?«, fragte Philip seinen Großvater, nachdem sie alle gemeinsam um den Tisch saßen, der für gewöhnlich den Mahlzeiten vorbehalten war.
    »Wir müssen Stärke zeigen«, lautete die Antwort. »Ich werde beim Emir vorsprechen. Er muss seinen Verpflichtungen den Christen gegenüber nachkommen.«
    »Soll ich dich begleiten, Großvater?«
    Mikhail schüttelte den Kopf. »Das wäre eher hinderlich.«
    »Warum?«
    »Der Emir war ein Freund deines Vaters …« Der alte Mann atmete tief durch. »Und seit dem Tod deines Vaters hat dein Ruf Schaden genommen.«
    »Es war ein Unfall.«
    »Ja, das war es. Aber du weißt selbst, wie schnell das Ansehen eines Mannes leidet. Vor allem, wenn ihm böse Zungen Übles nachsagen.«
    Philip senkte den Blick.
    »Zudem«, fuhr Mikhail fort, »sollten wir auch noch auf andere Weise Stärke zeigen. Sophia, du hast dich inzwischen gewiss an den Gedanken gewöhnt, Guntrams Frau zu werden. Die christlichen Familien müssen zusammenhalten. Eine Verbindung mit Guntram stärkt uns.«
    »Nein!«, rief Sophia. »Nie im Leben heirate ich Guntram! Das habe ich dir wiederholt gesagt. Und dabei bleibe ich.«
    »Es geht um das Wohl der Familie. Du wirst gehorchen!«
    »Es gibt nur einen Mann, dem ich meine Hand gewähre. Und nachdem er zurückgekehrt ist, gibt es keinen Grund mehr, seinen Namen noch zu verschweigen.« Sophias Augen blitzten. »Mein Herz gehört Said. Lange schon. Entweder er oder keiner!«
    Ausgerechnet in diesem Augenblick!, dachte Philip bei sich. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte meine Schwester sich nicht aussuchen können.
    »Sophia, du redest irre!«, schrie ihr Großvater. »Du kannst nicht Saids Frau werden.«
    »Warum nicht?«
    »Das weißt du ganz genau.«
    »Aber vielleicht wäre es eine gute Gelegenheit, den Emir auf unsere Seite zu ziehen«, warf Philip ein. »Wenn du deine eigene Enkeltochter einem Muslim zur Frau gibst, ist er in der Pflicht, seine Hand besonders schützend über unser Haus zu halten.«
    »Philip, ist dir klar, was du da sagst?« Mikhail funkelte seinen Enkel zornig an.
    »Ja. Und du weißt selbst, dass Said die beste Wahl als Schwiegersohn wäre. Ungeachtet seines Glaubens. Für mich ist Said seit jeher wie ein Bruder.« Er legte dem Araber, der die ganze Zeit schweigend neben ihm gesessen hatte, eine Hand auf die Schulter.
    »Es reicht!«, rief Mikhail. »Ihr seid anscheinend alle irrsinnig geworden.« Er erhob sich. »Sophia, du gehst auf dein Zimmer. Du wirst Guntram heiraten, das ist mein letztes Wort.«
    »Aber nicht meines«, zischte Philips Schwester, ehe sie verschwand.
    Auch die Übrigen erhoben sich vom Tisch.
    »Said, warte!«, rief Mikhail, als er sah, dass Said sich ebenfalls zurückziehen wollte. »Du weißt, ich schätze dich ebenso wie meinen leiblichen Enkel. Aber gerade deshalb solltest du die Liebe, die ich dir entgegenbringe, nicht ausnutzen. Sophia würde an deiner Seite nicht glücklich.«
    Said schwieg. Dafür antwortete Philip. »Glaubst du, sie wird an Guntrams Seite glücklich? Sie liebt Said.«
    »Ehen werden nicht aus Liebe geschlossen«, widersprach Mikhail.
    »Seltsam, dass es immer hieß, mein Vater habe meine Mutter aus Liebe geheiratet. Und auch ich habe Lena zur Frau genommen, weil sie mein Herz besitzt.«
    »Wenn zwei Menschen von gleichem Stand sich einander verbunden fühlen, ist es das schönste Geschenk«, antwortete Mikhail, mittlerweile deutlich sanfter. »Aber Sophia und Said trennen Welten. Es ist unmöglich.«
    »Es gab schon Mischehen.«
    »Aber nicht in meinem Haus!«
    Philip wollte abermals widersprechen, doch da fühlte er, dass Said ihn sacht am Arm berührte und kaum merklich den Kopf schüttelte.
    Also schwieg er. Natürlich hatte Said recht. Dies war nicht der rechte Augenblick, den Streit bis zum Ende auszufechten.
    Nach und nach leerte sich der Saal, bis nur noch Philip und Lena zurückgeblieben waren.
    »Das war ja ein Morgen«, seufzte Lena. »Sophia hat sich keinen guten Zeitpunkt ausgesucht, ihre Liebe in die Welt hinauszurufen.«
    »So ist sie«, entgegnete Philip. »Es fällt ihr schwer, ihre Gefühle im Zaum zu halten. Ich glaube, das liegt in der Familie.«
    »Du kannst dich sehr gut beherrschen.«
    »Als ich in Sophias Alter

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