Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
Irland und ist fünfhundert Jahre alt, die andere befindet sich in Italien. Sie ist fast tausend Jahre alt. Es gab noch mehr Versuche, aber da wissen wir nicht, wo und wann sie stattgefunden haben. Sie alle sind fehlgeschlagen.«
Ein Schauer lief über Moiras Arme. »Wahrscheinlich ist es auch ihnen hier nicht gelungen«, erklärte sie. »Sieh dir doch nur dieses Chaos an!«
»Ich weiß nicht«, meinte Anthony.
»Die Sieben?«, wiederholte Skye.
»Die sieben Todsünden. Sollten sie freigelassen worden sein, steht uns ein übernatürlicher Krieg bevor, auf den wir nicht vorbereitet sind.«
Hier musste die Conoscenza im Spiel sein. Nur im Buch der Erkenntnis befand sich der richtige Zauberspruch, um die sieben Todsünden aus der Hölle zu befreien. Fiona hatte es gefunden.
Anthony starrte Moira an. »Sperr sie ein!«
»Wie bitte?«, fragten Moira und Skye gleichzeitig.
»Moira O’Donnell ist eine Hexe. Sie besitzt die Macht, so etwas zu tun.«
»Was für ein Schwachsinn! Du weißt ganz genau, dass ich hiermit überhaupt nichts zu tun habe!«
»Sie ist illegal hier«, fuhr er fort, schaute dabei Skye an und beachtete Moira nicht weiter. »Olivet ist eine abgeschiedene theologische Hochschule nur für Männer, so wie St. Michael, wo ich studiert habe. Sie kann nicht auf legalem Weg ein Studentenvisum bekommen haben. Ich habe einem Freund von mir eine Nachricht geschickt.« Er schaute Moira triumphierend an, und sie wusste genau, was er sagen würde. »Sie erwarten sie schon seit Monaten, aber sie ist nie dort aufgetaucht.«
Skye entgegnete: »Das ist eine Angelegenheit der Einwanderungsbehörde, Anthony. Ich habe keinen Grund, sie festzunehmen, es sei denn, sie hat ein Verbrechen begangen.«
Was Anthony sagte, stimmte. Moira hatte vor drei Monaten nach Olivet zurückkehren sollen, nachdem sie herausgefunden hatte, dass die Todesfälle, die sie im nördlichen Teil des Staates New York untersucht hatte, nichts mit übernatürlichen Kräften zu tun hatten. Doch sowohl Pater Philip als auch Rico wussten, dass sie der Spur ihrer Mutter folgte. Sie hielten ihre Kenntnis darüber aber aus vielen Gründen geheim, nicht zuletzt deshalb, weil der Orden seit Peters Tod ihr gegenüber in zwei Lager gespalten war.
Doch Moira würde wegen dieses Geheimnisses nicht ins Gefängnis wandern. »Ruf Rico Cortese an«, forderte sie Anthony auf. »Wenn er niemandem von meiner Reise nach Santa Louisa erzählt hat, wird er seine guten Gründe dafür gehabt haben, da bin ich mir sicher. Es sollten eben nicht alle wissen – oh, jetzt verstehe ich! Du bist nur sauer, weil du nicht eingeweiht warst!«
Anthony machte einen Schritt nach vorn und packte Moira an ihren Handgelenken, bevor sie sich’s versah. Nun gut, vielleicht
war die Idee, ihn zu provozieren, keine allzu gute gewesen. »Rico hat die falsche Hexe ausgesucht, um sie auszubilden«, raunte er und fügte dann an Skye gewandt hinzu: »Sie hat links in der Tasche ein Messer.«
Skyes Miene verfinsterte sich. Sie griff in die Tasche und zog ein Messer heraus. Es war ein Dolch mit einer zweischneidigen Klinge aus Eisen. Der goldene Griff war mit Intarsien von Heiligenreliquien versehen. Der Dolch hatte Peter gehört. Moira trug ihn immer bei sich. Viel mehr war ihr von Peter nicht geblieben.
»Führen Sie noch weitere Waffen mit sich?«, fragte der Sheriff verärgert.
»Nichts, was einen Menschen verletzen könnte«, fauchte Moira. Sie starrte Anthony zornig an. Er versuchte gelassen zu wirken, aber er erkannte das Messer. Wut stieg in ihm hoch; Moira spürte, wie sie durch seinen Körper fuhr. Sie konnte ihm dafür fast keine Vorwürfe machen. Auch sie war wütend auf sich.
Doch hatte sie ihn noch nie so gehasst wie in diesem Moment. Sie konnte nicht ins Gefängnis gehen. Wenn Fiona mit ihrem Vorhaben gescheitert war, würde sie es wieder versuchen. Und wenn Lily noch bei ihr war, würde sie ganz gewiss das Ritual noch einmal durchführen, sobald dies möglich war – vielleicht sogar schon morgen Nacht. Sollte das Vorhaben ihr jedoch geglückt sein, dann müsste Moira den entstandenen Schaden rückgängig machen. Wie, das war ihr noch vollkommen schleierhaft. Doch zuallererst musste sie Gewissheit über die Vorgänge hier erlangen.
Sollten die sieben Todsünden sich auf der Erde befinden, musste sie herausfinden, wie sie sie wieder in die Hölle zurückschicken und Fiona aufhalten konnte.
Skye durchsuchte Moira und zog Salz, mehrere Weihwasserfläschchen und eine
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