Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
halten“, erwiderte Reeper dieses Mal mit geneigtem Haupt.
Bastian wandte sich erneut an Valentin. „Glaube mir, ich will nur dein Bestes! Reeper wird dir nichts mehr tun, das verspreche ich dir. Und ich halte meine Versprechen!“
„Was kann so schlimm sein, dass sich jeder in diesem Dorf vor der Nacht fürchtet? ... Ich liebe die Nacht, ich habe keine Angst vor ihr“, erklärte Valentin kopfschüttelnd.
Bastian horchte gebannt auf. Der blonde Engel liebte die Nacht, während er sie zeitweise verfluchte? War das möglich? Kurz war er versucht, die Worte laut auszusprechen, behielt sie dann jedoch lieber für sich. Der Priester würde nur dumme Fragen stellen, Fragen, die ihn in eine Zwickmühle brächten. Trotzdem erlag Bastian dem Gedanken, sich mit der Vorstellung anzufreunden, auch wenn er ihm ziemliches Unbehagen bescherte. Der Schönling war Priester! War er bereit, diese Gefahr einzugehen?
„Glaube mir, es ist besser für dich, nachts nicht aus dem Haus zu gehen“, wiederholte Bastian mit ernstem Gesichtsausdruck.
„Ich denke gar nicht daran!“
Der Pfarrer war widerspenstiger, als Bastian zunächst angenommen hatte. Zunehmend fand er Gefallen daran.
Sekunden verstrichen, in denen sich die beiden Männer einfach nur in die Augen sahen, was Valentin zusehends in Verlegenheit brachte. Er musste dringend von hier weg!
Dann geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte: Bastian trat unerwartet ganz nahe an ihn heran, sodass sich ihre Körper beinahe berührten. Der Blick, den Bastian ihm dabei schenkte, war atemberaubend. Ein berauschendes Gefühl durchflutete Valentins Leib. Er spürte eiskalte Hände auf seiner nackten Haut, die ihn zärtlich berührten, während sich von einer Sekunde zur nächsten ein seltsames Müdigkeitsgefühl in seinen Körper schlich. Irgendetwas passierte soeben mit ihm. Valentins Augenlider hielten dem betörenden Blick nicht mehr länger stand. Seine Knie wurden weich. Unwillkürlich sank er zu Boden und spürte, dass ihn jemand sanft auffing, so, als würde er schweben.
A ls Valentin am nächsten Morgen erwachte, lag er in seinem Bett im Pfarrhaus. Was war geschehen?
Er fühlte sich wie gerädert. Für einen Moment dachte er darüber nach, ob alles nur ein Traum gewesen war. Doch konnte sich ein Traum wirklich so real anfühlen, oder hatte er sich tatsächlich in der Mühle befunden?
Irgendwie konnte er sich nur verschwommen an den gestrigen Spätnachmittag erinnern. Beinahe zwanghaft versuchte er, den vergangenen Tagesablauf in Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er kam einfach auf keinen grünen Nenner, sodass er sich entschloss, das Bett zu verlassen und vorerst eine warme Dusche zu nehmen. Er musste seinen Kopf schleunigst auf andere Gedanken bringen, nur so würde es ihm gelingen, den dunkelhaarigen Schönen, der ihn nun auch schon in seinen Träumen verfolgte, wieder aus dem Gedächtnis zu verbannen!
„Sie sehen so nachdenklich aus. Ist auch wirklich alles in Ordnung?“, wollte Angela etwas später von ihm wissen, während sie gerade dabei war, das Frühstücksgeschirr abzuwaschen.
„Alles bestens!“, erwiderte Valentin knapp und wollte die Küche bereits verlassen, als Angela ihm noch hinterherrief: „Wie war eigentlich Ihr gestriger Spaziergang?“
Valentin zuckte unvermittelt zusammen. „Welcher ... Spaziergang?“
Etwas verwundert blickte Angela ihn an. „Na, mein Mann hat sie doch gestern am späten Nachmittag in den Wald gehen sehen. Ich hoffe, Sie haben sich an meinen Ratschlag, sich von der Mühle fernzuhalten, gehalten!?“
Er sah sie sprachlos an. Sollte das bedeuten, dass es doch kein Traum gewesen war und er tatsächlich die Mühle betreten hatte? Er war sich plötzlich nicht mehr sicher, was real war und was nicht. Doch je mehr er sich zwang, darüber nachzudenken, desto klarer wurde die bewusste Erinnerung an das Erlebte in der Mühle. Warum bekam er auf einmal dieses starke Herzklopfen, wenn er an das einsam gelegene Haus und an einen gewissen Bewohner darin dachte?
B astian befand sich in der alten Wassermühle und dachte angestrengt nach. Was Valentin wohl gerade machte?
Das gute Aussehen des blutjungen Priesters blendete ihn, und die eismeerblauen Augen ließen ihn einfach nicht mehr zur Ruhe kommen.
„Ich könnte schwören, dass hier ein Mensch war. Es riecht einfach zu verführerisch nach frischem, süßlichem Blut!“, stellte Tamber fest, hob den Kopf an
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