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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II
Autoren: Yara Nacht
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an.
    Carsten Brenner verdrehte die Augen. Das Rumgesülze der Frau ging ihm gewaltig auf den Keks. „Woher soll ich das wissen? Mich ärgert nur, dass er nicht zum Dienst erschienen ist. So etwas geht doch nicht!“
    Angela biss sich auf die Unterlippe, ehe sie sich wieder zu Wort meldete. „Na ja, vielleicht musste er wo dringend hin ...“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich denke, ich werde noch schnell bei Frau Gardner vorbeischauen. Auch wenn die alte Frau anstrengend ist, aber sie kam mir am Telefon so überängstlich vor ... Brauchen Sie noch irgendetwas, oder kann ich gehen?“
    „Nein, ich habe, was ich brauche“, erwiderte Brenner schroff.
    „Das Essen von Mittag steht im Kühlschrank, sollten Sie heute noch Hunger bekommen“, versuchte Angela sich einzuschleimen. Dann verabschiedete sie sich und schloss von außen die Tür.
    „Blöde Gans, diese Thorsten“, nuschelte Carsten Brenner angewidert und grinste gehässig in sich hinein. Mit Genugtuung öffnete er den Ordner wieder und nahm einen alten Schlossplan heraus.
     
    ***
     
    Rose-Ann Gardner saß in ihrem Schaukelstuhl vor dem Kaminfeuer. Sie hatte sich in eine dicke Decke gehüllt und bewegte sich kaum. Daran konnte auch Angela, die seit fünf Minuten bei ihr war, nichts ändern.
    „Jetzt sagen Sie endlich etwas!“, fuhr Angela die alte Frau ungeduldig an. Doch Gardner drehte nur kurz den Kopf zu ihr, ehe sie wieder in die knisternden Flammen schaute.
    „Soll ich den Hausarzt anrufen?“, fragte Angela scheinheilig nach.
    „Wagen Sie es ja nicht! Ich bin nicht verrückt. Das wissen Sie genau! Aber es ist ganz gut, dass Sie endlich den Weg zu mir gefunden haben. Hat es denn einen bestimmten Grund, dass Sie zu mir gekommen sind? Ist es vielleicht die Schuld, die Sie auf sich geladen haben?“ Skeptisch kniff sie ihre Augen zu engen Schlitzen zusammen.
    Angela zeigte sich empört. „Wieso Schuld? Ich habe nichts getan.“ Verlegen räusperte sie sich.
    „Nein?“ Rose-Ann musterte sie haargenau.
    „Wieso fragen Sie mich das?“, schrie Angela nun fast hysterisch.
    „Brüllen Sie hier nicht rum! Sie wissen genau, was ich meine. Der arme Priester wird von den Dörflern doch nur angefeindet, nachdem Sie diese Hiobsbotschaft von seiner Homosexualität überall herumgetratscht haben.“
    Angela holte tief Luft. „Überall nicht ...“
    Rose-Ann schüttelte ungläubig den Kopf. „Ihnen ist aber auch nicht mehr zu helfen!“ Sie blickte Angela stumm an, bevor sie weiterredete. „Sie können sich ruhig fürchten vor dem Mann in der Mühle. Er ist der Sohn des Teufels und bringt das große Verderben, ja, aber dennoch habe ich keine Angst vor ihm. Ich möchte nur nicht, dass Valentin in sein Unglück rennt ...“
    „Sohn des Teufels?“ Angela wurde ganz bleich im Gesicht. „Herr Burger hat sich das selbst zuzuschreiben. Er hat schließlich mit diesem Mann rumgemacht. Das gehört sich nicht. Irgendjemand musste ihm das ja sagen“, sprach sie niedergeschmettert.
    „So?“ Rose-Ann lüpfte feindselig ihre Brauen. „Wie geht es eigentlich ihrem Sohn Lars?“
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Angela ihre Worte wiederfand. „Ich ... hoffe gut.“
    „Sie hoffen es, ja? Was denken Sie wirklich? Tun Sie nicht so heuchlerisch, Angela. Der Heiligenschein steht Ihnen nicht. Es sind ja meistens jene, die andere schlechtmachen, die selbst den meisten Dreck am Stecken kleben haben.“
    Angela verstummte ein weiteres Mal. Ihr Blick senkte sich zu Boden. Doch Rose-Ann hatte kein Erbarmen. „Sie werden es akzeptieren müssen, dass Lars schwul ist. Ich bin alt, aber so verschroben wie die meisten von hier, bin ich nicht. Damit meine ich übrigens auch Sie.“
    „Was muss ich akzeptieren? Dass dieser Teufel da oben ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt hat? Das ist eine Phase, die bald vorübergeht. Nichts weiter.“ Entschlossen hob Angela ihren Kopf wieder an.
    „Jaja ... Machen Sie sich nur weiter etwas vor. Wie lebt es sich in Ihrer Scheinwelt, hm? Was machen Sie, wenn es keine Phase ist? Und glauben Sie mir, es ist keine.“
    Angela sah sie mit geweiteten Augen abwartend an, bevor sie fuchsteufelswild wurde. „Im Gegensatz zu Ihnen lebe ich in keiner Scheinwelt. Ich bin eine angesehene Frau in diesem Dorf ... Und ich werde auch mit meinem Sohn reden, wenn er wieder da ist. Ich werde alles dafür tun, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Mein Mann dreht deswegen ja auch schon durch ...“
    „Lassen Sie ihn ruhig ein wenig durchdrehen. Der
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