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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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Dummkopf hat es nicht anders verdient.“
    Angela sah sie wütend an. „Was erlauben Sie sich eigentlich?“
    „Gar nichts. Die Wahrheit tut nur weh. Wenn ich das alles aus Ihrem Mund höre, frage ich mich, wie blöd Sie sind – vom Rest der Einwohner gar nicht zu sprechen. Dabei leben wir im Jahr 2012. In manche Dörfer ist der Verstand wohl noch nicht durchgesickert. Ich kann nur hoffen, dass Ihr Sohn klug genug ist und nicht mehr zurückkommt. Auch wenn ich ihm ein besseres Leben gewünscht hätte als das, was er jetzt führt ... Sie wissen genau, bei wem er sich aufhält, oder?“
    Plötzlich fiel Angelas Maske. Sie brach in Tränen aus. „Ich liebe ihn ja so sehr, aber er muss einfach wieder normal werden, verstehen Sie das denn nicht? Die Leute reden doch schon ...“
    „Wenn gegen Dummheit ein Kraut wachsen würde, würde ich es Ihnen jetzt verabreichen“, entgegnete Rose-Ann grimmig. „Sie wehren sich einfach vehement gegen Fakten. Natürlich können Sie sich weiterhin vor der Wahrheit verschließen, aber sie wird Sie dennoch eines Tages unweigerlich einholen. Warum also nicht gleich den Tatsachen ins Auge sehen und sich damit abfinden?“
    Angela versuchte sich wieder zu sammeln. „Und ich bleibe dabei. Es ist nicht richtig, wenn zwei Männer ... Das ist meine Meinung. Punkt.“
    „Ihr Junge kann mir nur leidtun!“
    Angela presste ihre Lippen beleidigt zusammen. „Eigentlich bin ich gekommen, um Ihnen beizustehen, weil Sie am Telefon sehr verwirrt klangen. Aber ich denke, dass Sie auf meinen Besuch nicht viel Wert legen“, zeigte sie sich erbost.
    „Da haben Sie vollkommen recht. Auf Sie lege ich keinen Wert, aber auf unseren jungen Kaplan schon. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er ist zu gutgläubig, und das gibt mir zu denken.“
    Angela verzog trotzig ihr Gesicht. „Auch ich mache mir Gedanken. Für wen halten Sie mich? Heute ist er nicht zum Dienst erschienen. So etwas ist noch nie vorgekommen ... Dieser Brenner hat auch schon nach ihm gefragt. Da hat sich Burger in was reingeritten! Vielleicht ist er ja oben bei dem Dunkelhaarigen? Ich möchte gar nicht daran denken!“
    „So ein Unsinn! Unser Priester versucht nur zu helfen. Er will das Böse auf Mortem vernichten und ist zum Landsitz gefahren. Sie wissen doch, was ich meine, hm? Hat er sich denn überhaupt nicht bei Ihnen oder im Pfarrhaus gemeldet?“
    „Nein, nicht, dass ich wüsste. Ich mag Herrn Burger ja auch. Nur diese abartigen Flausen – die müssen halt weg ...“
    Eine kurze Pause entstand und Rose-Anns Gesichtszüge erstarrten vor Schreck. „Valentin befindet sich in großer Gefahr, das spüre ich deutlich.“
    Angela schüttelte mit furchtsam aufgerissenen Augen ihren Kurzhaarkopf. „Der Dunkelhaarige ist ein Mörder, der Mörder von manch verschwundenen Einwohnern hier im Ort, nicht wahr? Ein brutaler Verbrecher, der sich aus Furcht vor der Lynchjustiz auf den Landsitz von Mortem zurückgezogen hat. Habe ich recht?“, hakte sie mit ängstlicher Stimme nach. „Im Dorf redet man ständig hinter vorgehaltener Hand darüber ...“
    „Angela, wie ich schon sagte: Es ist der Teufel persönlich, mit dem wir es zu tun haben.“ Sie stockte erneut. „Ein Mörder ist harmlos gegen ihn.“
    Angela schluckte. „Stimmt es, dass schon Ihre Großmutter und Mutter ihn kannten? Ich meine, dass kann es doch nicht geben, oder? So oft habe ich mir Gedanken darüber gemacht, kam aber zu keinem Entschluss. Und dann ist da der Nebel, der sich jedes Mal wie ein undurchdringlicher Schleier um unser Dorf legt, wenn der Kerl von dort oben beginnt, sich hier herumzutreiben. Das ist doch alles nicht nur Aberglaube!“
    Rose-Ann atmete seufzend aus. „Aberglaube hin oder her ... Glauben Sie doch, was Sie wollen, aber vergessen Sie bloß nicht, jedes Wort von dem, was ich Ihnen jetzt gesagt habe, im Dorf weiterzutratschen.“
    Angela zeigte sich zutiefst brüskiert. „Das muss ich mir wirklich nicht von Ihnen gefallen lassen, Rose-Ann. Ich gehe besser nach Hause.“
    „Ja, tun Sie das, aber achten Sie auf den Weg. Wir haben November, und Sie wissen ja, dass es um diese Uhrzeit bereits dunkel wird.“
    Angela schluckte erneut, atmete dann tief durch, ehe sie sich umdrehte und mit einem lauten Zuknallen der Tür das kleine Holzhäuschen der alten Frau verließ.
    Währenddessen schmiegte sich die schwarze Katze um Rose-Anns Beine. Liebevoll hob sie das Schmusetier auf ihren Schoß und streichelte es zärtlich. „Na, Mietze? Was sagst du, hm? Ich

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