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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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versteinert da und starrte entsetzt dem Hummer hinterher, dessen Rücklichter durch die Distanz immer kleiner wurden. „Ich auch nicht“, murmelte er in sich gekehrt. Bastian hatte ihn also erneut getäuscht.
    Lars machte einen Schritt auf seinen Gefährten zu und sah ihn mit großen Augen fragend an.
    Eine vorübergehende Stille trat ein, ehe Tamber Lars einen flüchtigen Kuss auf den Mund gab und sein junges Gegenüber musterte. Dann sprach er boshaft: „Lass uns lieber weitermachen, damit uns einer von diesen dümmlichen Dörflern in die Falle geht.“ Aus seinen Augen sprach blanker Zorn.
    Enttäuscht wandte sich Lars ab und stampfte mit seinen Füßen den Schnee über das Fangnetz. Vielleicht hätte er doch lieber weiter DVDs gucken sollen, anstelle mit Tamber mitzukommen. „Liebt Bastian diesen Priester wirklich, oder will er ihn nur für sein Gay-Bordell anheuern?“, fragte er schließlich interessiert weiter.
    „Was soll die Frage?“, entgegnete Tamber schroff und half Lars beim Verwischen der Spuren. Abrupt hielt er inne. „Du hast doch nicht etwa im Turmflügel seine Tagebücher gelesen, oder doch?“ Misstrauisch funkelte er seinen Begleiter an.
    Lars geriet ins Stottern. „Ich ... ich ... Sie lagen da einfach so rum“, rechtfertigte er sich frisch ertappt. „Was kann ich dafür?“
    Tamber versuchte sich zu beruhigen. „Du solltest das nicht machen. Bastian mag es nicht, wenn jemand in seinen Sachen herumstöbert.“
    „Na und? Ich kann es nicht mehr ändern. Die Sache lockte mich eben. Valentin sieht unverschämt gut aus, aber ihn nur zu benutzen, um ihn in ein Bordell reinzukriegen, wäre unfair!“
    Tamber überlegte. Ein arglistiger Gedanke überfiel ihn schlagartig. Die Vorstellung, Bastian könnte den jungen Priester bloß für sein Gewerbe anheuern, gefiel ihm. Hatte er sich etwa doch in seinem Partner getäuscht?
    Aus Erfahrung wusste er, dass Bastian sich nicht gerne in offene Karten schauen ließ. Er zog sein Ding lieber allein durch und sprach kaum darüber. Kurz schöpfte er wieder Hoffnung.
    „Unfair oder nicht. Wen interessiert das schon?“, gab er unfreundlich zurück.
    Doch Lars ließ nicht locker. „In einem der Tagebücher stand auch, dass Bastian bis jetzt immer nur ganz hübsche junge Männer für seinen Stall, wie er es in seinen niedergeschriebenen Zeilen nannte, anheuerte. Weißt du mehr darüber?“
    „Konzentrier dich lieber auf die Falle“, brummte Tamber.
    „Ich will das aber wissen!“
    Tamber schnaubte wütend aus. „Halt endlich die Klappe und mach stattdessen deine Arbeit! Du strapazierst meine Nerven!“
    „Nein! Und ich sage so lange Nein, bis du mir endlich eine Antwort gibst!“ Lars brüllte so laut, dass Tamber sich beunruhigt umblickte.
    „Sag mal, tickst du noch richtig? Hör auf, hier herumzuschreien!“
    „Liebst du mich, oder willst du nur, dass ich auch irgendwann in diesem Bordell anschaffen gehe? Das kannst du dir nämlich gleich abschminken!“
    Tamber trat näher und blieb direkt vor ihm stehen. Seine Mimik war boshafter Natur. „Ich bin dein Schöpfer, schon vergessen? Aus diesem Grund gehörst du mir ... Aber du bist echt niedlich, wenn du dich so aufregst.“ Hämisch grinste er in sich hinein.
    Doch Lars ließ sich davon wenig beeindrucken. „Merk dir eines: Ich gehöre niemandem! Außerdem wäre es schön, wenn man mit dir auch mal ernsthaft über ein Thema reden könnte.“ Verstimmt kehrte er dem völlig verblüfften Tamber den Rücken zu und verschwand im dunklen Wald.
     
    ***
     
    Die hell beleuchteten Auslagen der Wiener Innenstadt zogen vorbei, und über den Ampeln verband eine glitzernde Weihnachtsbeleuchtung die beiden Seitenstraßen. Bastian parkte seinen Hummer im Bezirk Leopoldstadt und lief dann mit Valentin an der Hand die Straße entlang in Richtung Prater. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sein Ziel erreichte und stehen blieb. Vorsichtig löste er das Tuch von Valentins Augen.
    Valentin kniff seine Lider kurz zusammen, gewöhnte sich aber schnell an das grelle Licht. Vor ihm erstrahlte das Wiener Riesenrad in seiner vollen Pracht. Überrascht sah er Bastian an. Er überlegte, weshalb er ihn ausgerechnet hierher gebracht hatte.
    „Komm, wir steigen in die Gondel.“
    Valentin nickte noch immer erstaunt und folgte Bastian. Die Kabine schaukelte leicht, als er sie hinter ihm betrat. Verblüfft blickte er sich um und traute seinen Augen kaum. Ein fein geschmückter Esstisch mit einem silbernen Kerzenleuchter und

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