Sündhafte Begierde der Verdammnis II
jemand singen. Es war ein grausamer, mehrstimmiger Ton. Jeder Laut davon hat sich unschön in mein Gehirn gepflanzt, als könnte ich ihn jetzt noch hören. Dann kam ein ... ein Leichenwagen ... Drei Männer stiegen aus und ... zerrten mich in einen Sarg ... Sie wollten mich an einem Baum erhängen. Ich stand Todesängste aus und dachte wirklich, es sei vorbei.“
Mit leichter Verzögerung antwortete Bastian. „Das ist ja ... abscheulich ... Wie konntest du ihnen entkommen?“
„Ich weiß es nicht. Aber auf einmal war mir, als hätte ich hinter mir einen Schatten vernommen. Im nächsten Moment plumpste ich schon zu Boden. Es war einfach nur schrecklich. So ein grausames Erlebnis wünsche ich niemandem.“
Bastian begann nachzudenken. Was hatte er getan?
Er war definitiv zu weit gegangen. Ihm schien, als hätte Valentin ein regelrechtes Trauma davongetragen. Ein Trauma, das er vermutlich nicht verarbeiten würde. Wie würde er ihm jemals erklären können, dass er hinter dieser Tat steckte?
Er hatte dem Mann, den er liebte, unsägliches Leid zugefügt. Dabei hatte er sich geschworen, seine große Liebe auf Händen zu tragen. War er vielleicht gar nicht reif, jemandem seine Liebe zu schenken? Hatte er sich selbst nur etwas vorgemacht?
Zu lange hatte er nur seine Lust ausgelebt. Geliebt hatte er jedoch seit Ewigkeiten nicht mehr, bis zu jenem Augenblick, an dem Valentin in sein Leben getreten war.
Er war ein Monster, jemand, der mordete, um zu überleben. Mit Unbehagen stellte er fest, dass daran auch Valentin nichts würde ändern können. Es lag nun mal in seiner Natur zu töten. Und vermutlich bald auch in Valentins.
„Das ist schlimm, was du da erzählst. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen“, sprach Bastian ruhig.
Valentin sah ihm tief in die Augen. Er wunderte sich, dass sich Bastians Stimme so schuldig anhörte. „Aber du kannst doch nichts dafür!“
Bastian senkte den Kopf. Für einen Moment herrschte Stille. Draußen begann es zu schneien. Wortlos strich er über Valentins Arme, Schultern und den Hals. Dieser erzitterte bei der Berührung und war sofort erregt.
„Ist dir kalt?“, hauche Bastian ihm ins Ohr.
Valentin schüttelte den Kopf. Das Kribbeln in seinem Bauch verstärkte sich. „Nein.“ Es war pure Lust, die er verspürte. Basti so nahe zu sein, war zu schön. Mutig schob er seine Hände unter dessen Pullover und berührte die Haut. Ein leises Seufzen drang aus seinem Mund. Seine Hände ließen nicht von seinem Partner ab. Feinfühlig krallte er seine Finger in dessen Rücken und massierte ihn. Dann begann er Bastian mit geschlossenen Augen zu küssen. Seine Gefühle übermannten ihn, auch wenn er im Hinterkopf genau wusste, dass er das eigentlich nicht tun dürfte. Doch er konnte nicht anders. Konnte diesem mächtigen Gefühl der Liebe nicht widerstehen. Sanft glitten seine Hände nach vorn auf Bastians Brust, wo er zärtlich die kleinen Knospen zwischen seinen Fingern rollte. Es fühlte sich so gut an.
Langsam streifte er sich selbst und auch Bastian die Kleider ab, küsste ihn immer wieder, als würde er nicht mehr von ihm loskommen. Auch wenn im Wagen die Wärme langsam abklang, nahm Valentin die kühle Umgebung kaum wahr. Die Erregung wärmte ihn und sein Herz, das für Bastian schlug.
Behaglich legte er sich wieder auf die weichen Ledersitze zurück. Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht tänzelten seine Hände über Bastians Körper. Dabei bedurfte es keiner Worte.
Schauer durchzogen ihn, als auch Bastians Fingerkuppen auf seiner Haut tanzten. Begierig erforschte dieser jeden einzelnen Zentimeter.
Valentin schwieg und genoss. Seine Gier nach körperlicher Nähe raubte ihm fast den Verstand.
Bastian erwiderte die Streicheleinheiten mit Wollust. Seine Augen glänzten verführerisch. Wenn er daran zurückdachte, wie zaghaft Valentins Berührungen das erste Mal gewesen waren, konnte er sich ein Grinsen kaum verkneifen. Und jetzt?
Zärtlich begann er, die weichen Lippen seines menschlichen Freundes zu liebkosen, ehe er unbeherrschter und wilder vorging. Durch seine Lenden zog ein gelüstendes Ziehen, welches nicht energischer sein konnte. Fordernd griff er Valentin zwischen die Beine, berührte den erigierten Penis und die glatt rasierten Hoden. Leicht massierte er sie im Rausch der Lust. Doch als es am Schönsten war, hörte er auf. Es fiel ihm alles andere als leicht, aber er wollte Valentins Verlangen nach ihm noch ungestümer machen. Bewusst entzog er
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