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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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besser, du verlierst.“
    „Valentin!“, ermahnte ihn seine Mutter leise und fast flehentlich, während sein Vater ihn wütend fixierte.
    „Das würde dir gefallen, nicht wahr? Irgendein nettes Skandälchen, damit sich meine Gegner im Parlament breitmachen können.“
    „Und selbst wenn, das Problem ließe sich doch sicher lösen – mit Geld hast du doch bisher alles wieder in den Griff bekommen.“
    Anton Burger verzog grimmig den Mund. „Pass auf, was du sagst, ja?“
    Simona wirbelte fahrig mit den Händen in der Luft herum. „Das Essen wird kalt. Wir sollten langsam anfangen ...“ Mit ihren silbern lackierten Fingernägeln griff sie nach dem Besteck. „Du siehst sehr blass aus, Junge. Isst du auch genug?“, fuhr sie in gekünstelter Besorgnis fort. Sie wechselte ihren Blick ständig zwischen Valentin und ihrem Mann hin und her. „Wie ich sehe, hast du noch kein Bild aus meiner Galerie im Pfarrhaus hängen. Ich werde dir eines zukommen lassen.“ Sie tat so, als würde der Abend bestens verlaufen.
    Valentin hatte sich ihre Vernissagen nie angesehen. Das Einzige, was er wusste, war, dass ihre Bilder sehr viel Geld einbrachten.
    Belanglose, wie so oft ins Oberflächliche abrückende Themen wurden angesprochen, emotionslose Gespräche, wie er sie aus seiner Kindheit kannte. Wie er es hasste!
    Er hoffte, dass der Abend nicht ausartete. Doch ein inneres Gefühl sagte ihm, dass das ein unerfüllter Wunsch blieb.
    Kurzzeitig wurde es ruhig im Zimmer. Valentin wunderte sich über die beinahe schon unheimliche Zurückhaltung seines Vaters. Er wusste, der Mann war eine tickende Zeitbombe. Nachdenklich stocherte er in seinem Essen herum, bis er sich zwang, ein paar Bissen zu sich zu nehmen. Der Appetit war ihm bereits durch Bastian gehörig vergangen.
    Es war so still im Raum, dass man die Uhr ticken hören konnte. Keiner machte Anstalten, ein erneutes Gespräch zu beginnen. Genau in diesem Moment öffnete jemand die Tür. Alle sahen gespannt auf, als ein Mann hereinkam.
    Bastian!
    Wortlos nahm er gegenüber Valentin Platz und sah dessen Familie aufmerksam an.
    Valentin blieb fast das Herz stehen, dennoch blickte er ihm in die Augen. Auch wenn er es als belastend empfand, ihn zu sehen, nachdem, was er ihm angetan hatte, waren da gleichzeitig noch so viele Gefühle in ihm, die geradezu laut nach Versöhnung schrien. Doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. In seinem Inneren konzentrierte sich alles auf die Frage, was Bastian ausgerechnet jetzt hier machte und was er vorhatte.
    Während es Tobias für einen Augenblick amüsant fand, starrten seine Eltern Bastian an, als wäre er ein wüster Eindringling. Ein Eindringling, mit den auffälligsten schwarzen Haaren und den dunkelsten Augen, die wohl jedem schwulen Mann und jeder Frau die Sinne raubten, dachte Valentin sich im Stillen und schluckte.
    Es verstrichen mehrere Sekunden, ehe Bastian sich zu Wort meldete. „Willst du mich deiner Familie nicht vorstellen?“, fragte er ruhig und mit selbstsicherer Stimme, in der wie fast immer unüberhörbar eine große Portion Zynismus mitschwang.
    Valentin räusperte sich sichtlich verlegen. Simona sah ihn mit weit aufgerissenem Mund empört an, sprach aber kein Wort. Eine mehr als unangenehme Stille machte sich abermals bemerkbar.
    Nachdem Valentin noch immer verstummt war, machte Bastian selbst den Anfang. Dabei wandte er den Blick von Valentins Augen nicht ab. „Nun gut, ich bin ...“, fing er unbekümmert an. Doch Valentin fiel ihm hastig ins Wort. „Das ist nur ein guter Freund von mir – Bastian! Ich wusste selbst nicht, dass er ausgerechnet heute zu Besuch kommt“, äußerte er sich trotzig.
    Bastian schwieg für einen Augenblick, auch wenn Valentin deutlich spürte, dass er etwas im Schilde führte. Erneut fragte er sich, warum Bastian das machte. Er fühlte sich, als würde ihm soeben das Herz in seiner Brust zerspringen. Er hatte sich das alles ganz anders vorgestellt, hatte zu Bastian stehen wollen. Aber nun hatte sich alles verändert – Bastian hatte es verändert. Außerdem fand er es geschmacklos, sich einfach so in Szene zu setzen, ohne vorher mit ihm darüber gesprochen zu haben. Dabei hatte er sich vor Kurzem noch so sehr gewünscht, dass Bastian ihm an diesem Tag als Stütze zur Seite stehen würde.
    „Ein guter Freund also, ja?“, lachte Tobias kühn und musterte Bastian dabei von oben bis unten, der ihn nun ebenfalls aufmerksam bedachte. Fast zu aufmerksam, wie Valentin mit Entsetzen feststellte.

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