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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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Zum ersten Mal sprach aus Bastians Augen auch etwas Böses, das er nicht zu deuten vermochte.
    „Valentin, du verschweigst uns doch nichts, oder?“, hüstelte Simona Burger aufgebracht und tupfte sich fahrig mit der Serviette den Mund ab. Tunlichst achtete sie darauf, den Blickkontakt mit Bastian zu meiden, der wiederum mit sichtlich großem Wohlgefallen alles daran setzte, ihren beschämten Blick einzufangen.
    „Was sollte ich denn verschweigen?“, entgegnete Valentin gekünstelt höflich, obwohl er innerlich am liebsten laut aufgeschrien hätte. Er saß gehörig in der Falle. Bastian drängte ihn in eine Ecke. Das mochte er nicht, nicht nach allem, was vorgefallen war.
    „Wir haben dich Priester werden lassen, in der Hoffnung, dieses krankhafte Verhalten zumindest verstecken zu können. Es kann mir hundertmal jemand sagen, dass Schwulsein normal ist, für mich ist es das eben nicht ... Ich weiß auch nicht, woher du das hast ... Und jetzt müssen wir uns das auch noch ansehen! Du kannst uns doch nicht weismachen, dass das nur ein Freund von dir ist – so, wie er dich anschaut!“ Anton Burger warf Bastian einen äußerst abschätzigen Blick von der Seite zu. Doch er war noch nicht fertig mit seiner Rede und wandte sich wieder direkt an seinen Sohn. „Weißt du eigentlich, was du uns damit antust? Mir als Politiker? Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir! Du bist Pfarrer und lebst im Zölibat! Und das muss auch so bleiben! Punkt!“ Er schüttelte den Kopf. „Das wäre ein Riiiiiesenskandal. Wir sind nun mal keine normale Familie. Wir stehen in der Öffentlichkeit.“ Er schnappte kurz nach Luft und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Nein, mein Lieber, du wirst schön die Finger von dem Kerl lassen – egal, wie lange das schon geht ...“
    Valentin fühlte sich wie ein Schwerverbrecher. Ein schwuler Sohn, der noch dazu als Priester ein Verhältnis mit einem Mann hatte, passte natürlich nicht in das glamouröse Leben seines Vaters. Er holte unwillkürlich Luft, um etwas zu sagen. Doch Bastian kam ihm zuvor.
    „Es ist nicht die Pest, von der Ihr Sohn befallen ist, nur eine harmlose Neigung zu Männern.“ Er hielte kurz inne. „Die er für gewöhnlich am liebsten mit mir teilt“, spottete er dann angriffslustig weiter.
    Valentin war außer sich. Erbost blickte er Bastian an. Was hatte dieser gerade gesagt? Hatte er richtig gehört?
    Auch wenn sein Vater es verdient hatte, stieg seine Wut auf Bastian.
    „Dass ich mir das antun muss!“ entgegnete Anton Burger in deutlich barscherem Tonfall, nachdem er sich ungeniert geräuspert hatte. Er konnte es nicht ausstehen, wenn ihm jemand widersprach. Schon gar nicht, wenn es um dieses für ihn so heikle Thema ging.
    Valentin wollte die Diskussion der beiden, noch bevor sie eskalierte, unterbinden und ging dazwischen. „Wie ich schon sagte, er ist nur ein guter Freund. Er will dich nur ärgern.“ Gereizt, aber flehentlich zugleich schaute er Bastian an. Doch dieser hatte seine Augen in der Zwischenzeit zu schmalen Schlitzen verengt. Es bedurfte keiner Menschenkenntnis, um diesen Blick richtig zu deuten.
    Auch wenn Bastian ihn zutiefst verletzt hatte, schmerzte es Valentin in der Seele, ihn lediglich als guten Freund ausgegeben zu haben, aber nur so war es eventuell möglich, die Situation noch einmal in den Griff zu bekommen. Außerdem hatte Bastian es seiner Meinung nach verdient.
    Seine Mutter stieß einen erleichterten Seufzer aus, während sein Bruder mit deutlich erkennbarer Schadenfreude zu einer erneuten Verbalattacke gegen ihn ausholte. Valentin hatte sich schon gewundert, dass dieser es geschafft hatte, sich so lange zurückzuhalten.
    „Und was machst du so mit deinem ... Freund?“, begann Tobias berechnend an Valentin gewandt und lachte übertrieben.
    „Nackt duschen ... zum Beispiel ...“, gab Bastian unverhohlen von sich.
    Simona, die soeben ein Glas Wein an ihren Mund geführt und bereits einen Schluck daraus getrunken hatte, hustete los und hatte große Mühe, nicht zu ersticken.
    Anton Burger starrte seine Frau bestürzt an. Dann richtete er sich an Valentin. „Ich ertrage deinen zynischen Freund nicht länger!“, sagte er und stand erbost über so viel Dreistigkeit, die ihm seines Erachtens hier entgegenschlug, auf. Sichtlich verärgert rückte er seinen Stuhl zurecht. Noch immer betrachtete er Valentin anmaßend und mit überreiztem Gesichtsausdruck. „Du lässt mir keine andere Wahl! Wenn dem wirklich so ist, sehe ich mich leider

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