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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Kopf durch die Tür. Ein Blick in ihr Gesicht genügte, und seine Miene verdüsterte sich. »Was ist?«
    »Der hier dürfte nicht hier hängen.« Sie deutete auf den Body und schob gleichzeitig Derek zur Seite, damit sie durch die Tür kam. In der Mitte des Schlafzimmers blieb sie stehen und suchte hektisch den Raum ab.
    »Wie meinen Sie das, der dürfte nicht hier hängen?«
    »Genauso, wie ich es sage.« Sie suchte nach weiteren Anhaltspunkten, und seien sie noch so klein, dass etwas verändert worden war.
    »Er gehört Ihnen nicht?«
    »Doch, aber ich habe ihn nicht mehr getragen, seit… ich weiß nicht mehr, wann ich ihn das letzte Mal getragen habe.«
    Eilig verließ sie den Raum und hastete durch den Flur zum Gästezimmer. Dort schaltete sie ebenfalls das Licht ein und hielt kurz Ausschau, aber hier kam ihr alles unverändert vor.
    Dafür entdeckte sie im Wohnzimmer etwas, das ihr vorhin entgangen war, als sie nur das Taschenlampenlicht gehabt hatte. Auf dem Tisch neben der Couch lag aufgeschlagen ein Buch mit dem Gesicht nach unten. Das Lesezeichen lag daneben, nicht zwischen den Seiten, wo es hingehörte.
    Derek kam ihr nach. »Was ist?«
    »Ich lasse meine Bücher nie aufgeschlagen liegen. Dadurch geht die Bindung kaputt. Mein Dad liebte Bücher. Er schrieb uns genau vor, wie wir sie zu behandeln hatten. Er hat mir beigebracht, nie…« Sie drehte sich zu Derek um. »Ich verwende grundsätzlich ein Lesezeichen.«
    Ohne seine Reaktion abzuwarten, eilte sie weiter in die Küche, wo sie auf den ersten Blick erkannte, dass mehrere Gegenstände auf der Küchentheke umgestellt worden waren. Das Kochbuch im Ständer war zugeklappt worden; sie ließ es immer offen, weil ihr das Foto so gut gefiel. Eine Flasche Wein war geöffnet, aber nicht angerührt worden.
    Am auffälligsten war der schmiedeeiserne dekorative Halter, an dem immer drei Küchenhandtücher hingen. Sie und Paul hatten die Tücher auf einem Flohmarkt in Paris erstanden, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Sie achtete nicht besonders darauf, wie die Tücher an dem Halter hingen. Im Gegenteil, es gefiel ihr, wenn es so aussah, als würden sie oft benutzt, was auch der Fall war. Jetzt hingen sie perfekt gefaltet und mit korrekt ausgerichtetem Saum an den Eisenstangen.
    »Er war hier.«
    Dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte, merkte sie erst, als Derek sie an den Schultern nahm und leise fragte: »Was reden Sie da?«
    Sie zielte mit dem Finger auf den Handtuchhalter und schrie auf: »Sehen Sie das nicht? Das ist wie in diesem Film.«
    Derek drehte sie um und sah sie perplex an. »Was denn? Wie in welchem Film?«
    Sie wand sich aus seinem Griff und drängte sich an ihm vorbei. »Sie müssen jetzt gehen.« Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück, zog eine Schublade auf und nahm mehrere Kleidungsstücke heraus. Dann holte sie eine Reisetasche aus dem Schrank und warf alles hinein.
    »Was tun Sie da?« Derek stand in der offenen Tür und sah ihr ungläubig zu.
    »Ich werde heute Nacht auf keinen Fall hierbleiben. Woher soll ich wissen, ob der Strom nicht noch einmal ausfällt? Bis die Elektrizitätsgesellschaft hier war und alles überprüft hat, will ich hier nicht schlafen.« Es klang nach einer plausiblen Erklärung für ihren vorübergehenden Auszug, dabei flüchtete sie eigentlich aus zwei Gründen. Hauptsächlich aus Angst. Und vor der unerträglichen Gewissheit, dass Creighton in ihr Heim eingedrungen war. »Man spürt deutlich, wie heiß es ohne Klimaanlage geworden ist. Darum werde ich…«
    Derek hielt sie am Arm zurück und drehte sie zu sich um. »Was ist wirklich los?«
    »Das habe ich doch gesagt. Ich…«
    »Julie.«
    Sie atmete flach durch die leicht geöffneten Lippen und begriff, dass er ihr die Angst ansehen musste und es darum sinnlos war, noch länger zu lügen. »Er war hier.«
    »Wer?«
    »Creighton.«
    Er ließ sich die Behauptung durch den Kopf gehen. »Wieso glauben Sie das?«
    Sie sah sich um, hielt Ausschau nach einem eindeutigen Hinweis darauf, dass jemand eingedrungen war, und erkannte gleich darauf, dass nur sie allein die subtilen Zeichen erkennen konnte. »Die Bank. Er hat sie umgestellt. Und er hat noch mehr angefasst. Den Body an der Tür im Bad.« Sie schlang die Arme um den Oberkörper, massierte ihre Oberarme und schauderte unwillkürlich, als sie sich vorstellte, wie seine Hände ihre Wäsche durchwühlt hatten. »Die Weinflasche habe ich nicht aufgemacht. Das Buch im Wohnzimmer. Ich hätte es nie so liegen

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