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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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lassen. Die Handtücher am Ständer.«
    »Vielleicht hat die Putzfrau…«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das war Creighton. Es gibt einen Film. Ich weiß nicht mehr, wie er heißt. Darin schützt Julia Roberts ihren eigenen Tod vor, um ihrem prügelnden Ehemann zu entkommen. Aber er spürt sie wieder auf, und als er sie findet, da… da… hängt er alle Handtücher in einer Reihe auf. Er hat so einen Tick, er muss immer alles kontrollieren. Als sie die Handtücher sieht, weiß sie sofort…«
    Sie verstummte, weil ihr klar war, wie verrückt sich das anhören musste. Also holte sie tief Luft und versuchte das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich habe gesagt, dass Sie gehen sollen. Wieso sind Sie noch da? Was wollen Sie überhaupt hier?«
    Er ignorierte ihre Fragen. »Und Sie sind sicher, dass jemand eingebrochen ist?«
    »Ganz sicher.«
    Er sah sie nachdenklich an und meinte dann ruhig: »Sie sollten die Polizei rufen.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Wenn Sie sich dem nicht gewachsen fühlen, kann ich für Sie anrufen.«
    Er griff nach seinem Handy, doch sie packte ihn am Ärmel. »Rufen Sie nicht an.«
    »Aber wenn Sie vermuten, dass bei Ihnen eingebrochen wurde…«
    »Ich vermute es nicht. Ich weiß es.«
    »Können Sie feststellen, ob irgendwas weggekommen ist?«
    »Er ist nicht eingebrochen, um etwas zu stehlen. Er ist eingebrochen, um mir zu demonstrieren, dass er es kann.«
    »Creighton?«
    Sie sah den Zweifel in seinen Augen, wandte sich wütend ab und ging ins Bad.
    Derek folgte ihr bis vor die Tür. »Ich würde Ihnen raten, nichts zu berühren, bis die Polizei hier war und ermittelt hat.«
    »Haben Sie mich nicht verstanden? Ich habe nicht vor, etwas zu unternehmen. Nicht einmal Sie glauben mir. Warum sollte mir die Polizei glauben?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Ihnen nicht glaube.«
    »Das war auch nicht nötig. Jedenfalls werde ich die Polizei nicht anrufen. Es gibt keine Beweise für einen Einbruch. Man würde mich für verrückt halten.«
    »Falls jemand in Ihr Haus eingedrungen ist, sollten Sie Anzeige erstatten.«
    »Erstatten Sie doch selbst Anzeige«, fuhr sie ihn an. Sie begann die Nadeln aus ihren Haaren zu zerren und ließ sie auf die Kommode im Bad fallen. »Dann dürfen Sie die Nacht auf dem Polizeirevier verbringen, Fragen beantworten und Ihre Geschichte immer und immer wieder erzählen. Ich durfte das an dem Tag tun, an dem Paul starb. Und seither fast jeden Tag. Und hat es mir irgendwas gebracht? Ich werde mir das nicht noch einmal antun.« Sie schüttelte den Haarknoten in ihrem Nacken aus und ergänzte halblaut: »Diese Befriedigung will ich ihm nicht verschaffen.«
    Sie sammelte ein paar Toilettenartikel zusammen, nahm sie mit ins Schlafzimmer und warf sie ebenfalls in die Reisetasche. Dann zog sie den Reißverschluss zu, hob die Tasche hoch und nickte zur Tür hin. »Ich bringe Sie zur Tür.«
    »Wo wollen Sie hin?«
    »In ein Hotel.«
    »Möchten Sie sich vorher umziehen?«
    Sie waren beide noch in Abendkleidung, allerdings hatte er den Kragenknopf seines Hemdes geöffnet, und die Fliege baumelte offen über seiner Brust. Ihr war es gleich, wie sie aussah. »Nein, ich gehe so, wie ich bin.«
    »Ich fahre Sie hin.«
    »Warum?«
    »Weil Sie nicht in der Verfassung sind, Auto zu fahren.«
    »Es geht mir gut.«
    »Sie bibbern.«
    Sie erkannte, dass er recht hatte. Die Angst, inzwischen von Wut überlagert, ließ sie zittern.
    Derek trat um sie herum und hob die Pistole vom Boden auf. »Haben Sie einen Schein dafür?«
    Sie nahm sie ihm ab und schob sie zwischen die Matratze und den Bettrahmen.
    »Das ist eine ziemlich schwere Waffe«, bemerkte er.
    »Paul hat sie mir geschenkt, und er bestand darauf, dass ich sie immer zur Hand habe. Weil er so reich war, bestand die Gefahr, dass er entführt werden könnte. Er hatte paranoide Angst davor, dass mir jemand etwas antun könnte, um ihn zu erpressen.«
    »Wie viele Kammern waren leer?«
    »Zwei.«
    »Glück gehabt.«
    »Ich auch. Wenn ich Sie erschossen hätte, wäre mir nichts anderes übrig geblieben, als die Nacht auf der Polizeistation zu verbringen.«
    Es schien lächerlich, das Haus jetzt noch abzuschließen, aber sie tat es trotzdem. Dereks Wagen parkte am Straßenrand. »Ich habe mich schon wieder beruhigt«, sagte sie. »Ich kann wirklich wieder fahren.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie könnten mir hinterherfahren und sich überzeugen, dass ich sicher ankomme.«
    »Ich werde fahren.« Um jede weitere Diskussion zu

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