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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Jacke sah.
    Sie schaute zu Roarke, der einen begehbaren Kleiderschrank auf seiner Seite überprüfte, tat das Gleiche mit dem Schrank, der auf ihrer Seite stand, und ging dann den nassen Flecken in Richtung einer Tür nach.
    Wieder gab sie ihrem Gatten ein Signal, wartete, bis er Position bezogen hatte, drehte mit der freien Hand den Knauf, schob die Tür so weit wie möglich auf und sprang unter Roarkes Arm hindurch in den an das Schlafzimmer grenzenden Raum.
    Ohrenbetäubende Musik schallte ihr entgegen, und sie zuckte zusammen, weil es ausgerechnet Mavis' schrille Stimme war, die ihr aus dem opulenten Bad entgegenschlug. Die blitzend weißen Wände, die goldgerahmten Spiegel und die beiden Waschbecken, die so groß wie kleine Badewannen waren, taten einem beinahe in den Augen weh.
    Neben der Musik drang das leise Surren eines Motors an ihr Ohr, und Eve ging über den feuchten, strahlend weißen Boden bis ans Ende des L-förmigen Raums. Die Wanne war hüfthoch und blendend weiß, abgesehen von dem roten Rinnsal, das sich von einer über den Rand hängenden Hand und weiter über Bayliss' Dienstausweis ergoss.
    »Verdammt. Gottverdammt.« Sie hechtete auf die Wanne zu und sah sofort, dass sie zu spät gekommen war.
    Bayliss' Kopf ruhte unter Wasser auf einem silberfarbenen Kissen. Sein nackter Körper war mit breiten Streifen Klebebands gefesselt, und er starrte sie aus riesigen, schreckgeweiteten, bereits vom Schleier des Todes überzogenen Augen an.
    Auf dem Wannenboden waren glitzernde Silbermünzen verstreut, und sie wusste, ohne sie zu zählen, dass es dreißig waren, genau wie bei Kohli und Mills.
    »Ich war nicht schnell genug. Ich wollte ihn lebend, aber irgendjemandem lag offenbar sehr an seinem Tod.«
    Roarke legte eine Hand in ihren Nacken. »Du brauchst dein Untersuchungsset, nehme ich an.«
    »Ja«, stieß sie angewidert aus. »Wer immer das hier getan hat, ist vermutlich längst über alle Berge, aber pass trotzdem auf dich auf.« Sie griff nach ihrem Handy. »Ich muss die hiesige Polizei verständigen. Sie müssen ein Protokoll aufnehmen. Und dann werde ich die Sache der Zentrale melden. Bis die anderen kommen, wirst du von mir als offizieller Helfer rekrutiert. Sprüh deine Hände und Schuhe ein, bevor du wieder reinkommst, und -«
    »Rühr ja nichts an«, beendete er ihren Satz. »Was für eine grauenhafte Art zu sterben«, fügte er hinzu. »Er hat bestimmt noch gelebt und genauestens mitbekommen, wie das Wasser unaufhaltsam angestiegen ist. Der Raum ist schallisoliert. Seine Schreie hat also niemand gehört.«
    »Niemand außer seinem Mörder«, verbesserte Eve und wandte sich ab, um mit ihrem Handy etliche Telefonate zu führen.
    Sie nahm den Tatort auf und führte eine erste, kurze Spurensicherung durch, bis die örtliche Polizei erschien. Da sie wusste, dass sie Autorität mit Diplomatie verbinden musste, bat sie den Sheriff, statt ihm zu befehlen, dass er seine Männer die Nachbarschaft befragen ließ.
    »Im Moment sind nicht allzu viele Leute da«, erklärte Sheriff Reese. »Im Juni sieht es hier anders aus.«
    »Das ist mir klar. Aber möglicherweise haben wir ja trotzdem Glück und irgendjemand hat etwas gesehen. Sheriff, dies ist Ihr Terrain, aber das Opfer und der Täter fallen, da dieser Mord in direkter Verbindung zu meinen momentanen Ermittlungen steht, in meinen Zuständigkeitsbereich. Trotzdem brauche ich jede Hilfe, die ich erhalten kann. Und diese Hilfe umfasst Ihre Bereitschaft zu Kooperation.«
    »Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, Lieutenant.« Er musterte sie kurz. »Manche Leute halten diese Gegend für die tiefste Provinz. Selbst wenn dem so wäre, sind wir noch lange keine Trottel. Natürlich haben wir nicht mit so vielen Verbrechen zu kämpfen wie Sie in der Stadt, aber wenn etwas passiert, wissen wir durchaus, wie damit umzugehen ist.«
    »Das ist gut.« Sie reichte ihm ihr Seal-It. »Haben Sie Captain Bayliss persönlich gekannt?«
    »Sicher.« Reese sprühte seine Schuhe und Hände ein. »Er und seine Frau waren regelmäßig hier. Meistens den ganzen August über, den Rest des Jahres ungefähr einmal im Monat für ein Wochenende, und ab und zu zwischendurch. Haben Partys gegeben und einiges an Geld im Dorf gelassen. Hatten mit den einheimischen nie besonders viel zu tun, aber waren freundlich und deshalb durchaus gern gesehen. Wir haben nie den geringsten Ärger mit ihnen gehabt.«
    Sie ging mit ihm zusammen die Treppe hinauf in den oberen Stock. »Ist

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