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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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alles unternommen, um sie in sein Bett zu bekommen. Darüber machte er sich keine Illusionen. Crowder übrigens genausowenig. Und sie wahrscheinlich auch nicht. Mein Gott, er hatte es ihr selbst gesagt.
    Keine intimen Gesten mehr, ermahnte er sich wütend. Nicht einmal ein Blick am Eßtisch.
    Die Monteiths empfahlen ihnen, den Kaffee in den zwei Salons oder draußen auf der Veranda zu trinken, wo es nach Sonnenuntergang kühler geworden war.
    Cassidy folgte Claire. Sie blieb an der Treppe stehen und unterhielt sich mit Mary Catherine und Harry, die auf ihr Zimmer gehen wollten. »Ich sag’ dir gute Nacht, wenn du im Bett bist«, versprach Claire.
    »Gute Nacht, Mr. Cassidy.«
    »Gute Nacht, Miss Laurent, Miss York.«
    Mit süßem Lächeln drehte sich Mary Catherine um und stieg die Treppe hinauf. Cassidy hielt Claire die Vordertür auf, dann
schlenderten sie gemeinsam über die breite Veranda bis ans Geländer. Claire ließ sich darauf nieder und nippte an dem aromatischen Kaffee. »Und, was halten Sie von uns?«
    »Interessant«, antwortete er.
    »Wie diplomatisch.«
    Er fragte sich, ob er ihr mitteilen sollte, daß sie einen Dieb unter ihren Mitarbeitern hatte, entschied sich aber dagegen. Eines nach dem anderen. Er hatte ihr schon einen Mord vorgeworfen.
    »Sie starren mich an, Cassidy«, sagte sie leise.
    »Ich denke über etwas nach, das Glenn gestern abend gesagt hat.« Ihm entging nicht, wie Claire schauderte, als er den Namen aussprach, aber er ließ sich nicht beirren. »Ihm ist der Gedanke gekommen, daß Yasmine vielleicht Jackson Wildes Geliebte war.«
    »Wie bitte?« Klirrend landete die Tasse auf der Untertasse. Sie stellte beides auf dem Geländer ab. »Ihr Freund verliert langsam den Verstand, Cassidy. Und Sie auch, wenn Sie dasselbe glauben.«
    »Es ist nicht so abwegig.«
    Sie starrte ihn entgeistert an. »Denken Sie eigentlich manchmal nach, bevor Sie solchen Unsinn verbreiten ? Sie sollten sich einmal reden hören.«
    Laut ausgesprochen klang die Theorie lächerlich, aber er bohrte weiter, vor allem, um sich später vor Glenn rechtfertigen zu können. Außerdem führte auch ein Umweg manchmal ans Ziel.
    »Yasmine hat mir selbst erklärt, daß sie alle Männer am Arsch lecken können.«
    »Und deshalb war Jackson Wilde ihr Geliebter?« fragte sie. »Er hat Yasmine genauso gehaßt wie mich.«
    »Oberflächlich betrachtet.«
    »Sie glauben, sie haben sich heimlich getroffen?«
    »Möglicherweise.«
    »Das ist lächerlich. Außerdem war sie in der Mordnacht in New York.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe sie am nächsten Morgen am Flughafen abgeholt.«
    »Vielleicht hat sie Ihnen was vorgespielt.«
    »Sie klammern sich an einen Strohhalm, Cassidy.«
    »Hat sie zur Zeit einen Liebhaber?«
    »Ich weiß nicht, was –«
    »Hat sie?«
    »Ja«, fauchte Claire.
    »Wen? Wie heißt er?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Blödsinn.«
    »Ich schwöre, ich weiß es nicht!«
    Er sah sie kritisch an und beschloß, daß sie die Wahrheit sagte.
    »Warum macht sie ein Geheimnis daraus? Ist er verheiratet?«
    »Ich weiß nur, daß sie ihn wirklich liebt«, erklärte sie ausweichend. »Und damit wäre Ihre hanebüchene Theorie von ihr und Jackson Wilde als Liebespaar erledigt. Die beiden sind sich nicht einmal begegnet.«
    »Sind Sie auch da sicher?«
    »Absolut. Sie hätte mir davon erzählt.«
    »Richtig. Im Gegensatz zu Ihnen lügt und verheimlicht sie nichts.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Vielleicht hatten Sie ja was mit Wilde laufen.« Ihre Miene erstarrte vor Zorn. Sie versuchte aufzustehen, aber er legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie zurück auf das Geländer. »Vielleicht haben Sie sich ja zusammengetan und sich gegenseitig unterstützt. Sie lieferten Wilde eine Begründung für seinen Kreuzzug. Mit Ihnen als Gegnerin konnte er überall im Land Wellen schlagen; mit Ihrer Hilfe wurde er berühmt. Gleichzeitig hat er für French Silk geworben.«
    »Warum hätte ich ihn dann umbringen und unser Geschäft platzen lassen sollen?«
    »Vielleicht haben Sie herausgefunden, daß Sie nicht als einzige ein Geschäft mit ihm hatten. Vielleicht hatte er ganze Heerscharen von Frauen – für jede Sünde eine Braut.«
    »Sie sind ja krank.«
    »Vielleicht wurde Ihre Affäre langsam schal. War Ihre Spende vielleicht Schweigegeld? Wollten Sie sich mit ihm treffen, während er in New Orleans war, um die Modalitäten für weitere Zahlungen zu klären? Und sind Sie dann zu dem Schluß gekommen, die

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