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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bringen.«
    »Dann tun Sie das bitte.«
    Nach dieser sarkastischen Bemerkung sprach Petrie ausschließlich in Crowders Richtung. »Ich war bei Yasmine, als sie ihre Waffe wiederfand.«
    »Wiederfand?«
    »Ja. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie den Revolver unten in ihrer Handtasche, die sie die ganze Zeit bei sich hatte. Sie sagte, sie hätte die Waffe verlegt. Sie meinte, sie hätte sie irgendwo auf ihren Reisen zwischen hier und New York verloren.«
    Cassidy fluchte lautlos. Das paßte haargenau zu Claires Geschichte und nahm ihm jeden Wind aus den Segeln. Trotzdem blieb seine Miene grimmig.
    »Ich schlage vor, Sie verhören jeden, der Zugang zu Yasmines Tasche hatte«, meinte Petrie. »Und Sie hören auf, nachzuforschen, was sie in dieser Nacht gemacht hat.«
    »Das würde Ihnen so passen, wie?«
    Unbeeindruckt von Cassidys bissiger Bemerkung beugte sich Petrie vor und hob seine Aktentasche auf. »Ich überlasse Ihnen die Verbrechensbekämpfung, Mr. Cassidy.« Er ließ ein sprödes Lächeln aufblitzen. »Ich erspare Ihnen Stunden fruchtloser Arbeit und möglicherweise eine öffentliche Bloßstellung. Ich hätte nicht hierherkommen und zugeben müssen, daß ich in der Mordnacht mit Yasmine zusammen war. Ich hielt das für meine Bürgerpflicht. Jetzt brauchen Sie das Geld unserer Steuerzahler nicht mit weiteren panischen Aktionen zu verheizen.«
    »Sie tun nur einem was Gutes – sich selbst«, widersprach Cassidy mit hämischem Grinsen. »Daß Yasmine und Sie ein Paar waren, haben Sie uns nur gesagt, damit Sie es Ihren Wählern nicht zu sagen brauchen.«
    Wieder lächelte Petrie ihn flüchtig an. »Nehmen Sie sich den Rat Ihres Mentors Mr. Crowder zu Herzen. Man hat Ihren Ehrgeiz bemerkt und durchaus registriert. Aber wenn Sie in diesem Sessel sitzen wollen«, er machte eine Kopfbewegung zu Crowders Schreibtisch hin, »sollten Sie sich an die Spielregeln halten.«
    »Ich werde keinesfalls für irgendwelche Politiker Mist schaufeln, wenn Sie das meinen.«
    »Alles ist politisch, Mr. Cassidy. Und fast alles ist Mist. Wenn Sie sich um ein öffentliches Amt bewerben, werden Sie sich ans Schaufeln gewöhnen müssen.«
    Cassidy legte den Kopf zur Seite. »Eine schöne Ansprache, Petrie, aber sie klingt irgendwie einstudiert. Hat Ihre Frau sie Ihnen geschrieben?«
    Petries Arroganz sank in sich zusammen wie ein Fallschirm am Boden. Er spie: »Ich will heute abend im Times Picayune lesen, daß der Techniker einen Fehler gemacht hat, daß die Beschuldigungen des stellvertretenden District Attorneys Cassidy gegen Yasmine haltlos sind, daß die Staatsanwaltschaft alle früheren Erklärungen bezüglich einer möglichen Verbindung zwischen Yasmine und dem Mord an Wilde zurücknimmt und daß die Ermittlungen in einer anderen Richtung weitergeführt werden. Stellen Sie den Selbstmord als unerklärliche Handlung einer psychisch Kranken hin, die sich aus nur ihr bekannten Gründen entschlossen hat, ihr Leben auf meiner Türschwelle zu beenden.«
    »Haben Sie die Hirnspritzer schon von Ihrer Tapete gewaschen?«
    »Cassidy.«
    »Oder haben Sie gleich neu tapeziert?«
    »Cassidy!«
    Auch diesmal ließ er sich von Crowders Ermahnung nicht beeindrucken.
»Können Sie sie wirklich so schnell aus Ihrem Leben streichen, Petrie? Ein Eimer Wasser und einen Schuß Spülmittel, und wutsch , weg ist sie? Mehr hat sie Ihnen nicht bedeutet?«
    Cassidy setzte seine Worte wie einen Rammbock ein, weil er hoffte, damit die schützende Fassade zu zerschmettern, die so typisch für das öffentliche Amt war, das Petrie innehatte. Er wollte sich Mann gegen Mann mit Petrie messen. Nur dann wäre er ihm gewachsen, wenn nicht sogar überlegen. Petrie sollte wütend, unruhig und aufgeregt werden. Schließlich erreichte er, was er wollte.
    »Yasmine war es nicht wert, daß ich ihretwegen soviel durchmache.« Petrie lachte kurz. »Sie war bloß eine Hure, und sie hatte die heißeste Muschi, die mir je begegnet ist. Pech für Sie, daß Sie sich an ihre kühle Freundin Claire Laurent rangemacht haben und nicht an Yasmine.«
    Cassidy sprang auf ihn zu, schubste ihn in den Ledersessel zurück und drückte Petrie gleichzeitig den Unterarm gegen den Kehlkopf und das Knie in den Unterleib.
    »Wenn Yasmine eine Hure war, was sind Sie dann, Sie Hurensohn?« Er verstärkte den Druck auf Petries Kehle und bohrte sein Knie in die empfindlichen Hoden. Petrie quiekte vor Angst, Cassidy weidete sich an dem Entsetzen, das er in seinen Augen sah.
    Aber Cassidys Freude war

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