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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Tony. Sie wollten mich sehen?« Crowder starrte ihn wütend hinter dem Schreibtisch hervor an. Cassidy setzte sich und legte einen Fußknöchel auf sein anderes Knie. »Es trifft sich, daß Sie mich heute morgen hergebeten haben. Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.«
    »Ich ziehe Sie vom Mordfall Wilde ab.«
    »Was?« Cassidys Fuß kam so heftig auf dem Boden auf, daß Crowders Kaffeetasse auf der Untertasse hüpfte.
    »Sie haben es gehört. Sie sind draußen. Nance wird den Fall übernehmen.«
    »Das können Sie nicht machen.«
    »Ich kann. Das heißt, ich werde es tun, sobald unser Gespräch beendet ist. Und das ist es.«
    »Kommt gar nicht in Frage.« Cassidy sprang aus seinem Sessel auf. »Wieso tun Sie das?«
    »Das werde ich Ihnen sagen«, donnerte Crowder. »Alle Welt macht mir inzwischen die Hölle heiß. Der Bürgermeister. Der P. C. Die Richter. Vor allem dieser verkniffene Harris. Die Kongreßabgeordneten. Selbst dieser schwachsinnige Gouverneur mußte seine Klappe aufreißen. Mir steht Jackson Wilde bis unter die Schädeldecke, er hängt mir zum Hals raus. Ich will, daß dieser Fall abgeschlossen wird, und bis jetzt haben Sie das nicht geschafft.«
    »Ich versuche es.«
    »Bei Claire Laurent?«
    Cassidy bemerkte das Glitzern in den Augen seines Vorgesetzten und wurde vorsichtig. Unbehagen schlich sich in seine Wut.
    »Unter anderem.«
    »Was genau ›versuchen‹ Sie bei Claire Laurent?«
    »Ich habe das Gefühl, das ist eine Fangfrage.«
    Crowder ließ Cassidy nicht aus den Augen, während er nach seiner Kaffeetasse griff und einen Schluck nahm. »Ich habe heute morgen einen Anruf gekriegt. Von Ariel Wilde.«
    »Okay, jetzt wird mir einiges klar.« Insgeheim atmete Cassidy auf. »Sie hat Sie daran erinnert, daß wir den Mörder ihres Mannes immer noch nicht geschnappt haben, deshalb haben Sie’s für nötig gehalten, mir in den Hintern zu treten. Ist es das?«
    »Zum Teil. Nicht ganz.«
    »Nämlich?«
    »Haben Sie gestern abend Claire Laurent auf einen romantischen Mondscheinspaziergang durchs französische Viertel ausgeführt?«
    Obwohl Cassidy das Herz bis in die Kniekehlen sank, blieb seine Miene ausdruckslos. »Ich war bei French Silk, um Miss Laurent mit ein paar Informationen zu konfrontieren, die ich aus anderen Quellen gewonnen habe.« Er erzählte von den Anrufen und den Lücken im Zeitablauf. »Miss Laurent behauptete, daß sie einen Spaziergang gemacht hätte, um wieder zur Ruhe zu kommen, nachdem sie Wilde auf dem Kreuzzug begegnet war. Sie machte mir den Vorschlag, den Weg nachzugehen.«
    »Eingeschlossen eine Pause im Café du Monde?«
    »Ja.«
    »Und einen Abstecher zum Moonwalk?«
    »Ja.«
    »Wo sie wahrscheinlich die Mordwaffe verschwinden ließ.«
    »Das habe ich auch gesagt«, verteidigte sich Cassidy.«
    Und was hat sie geantwortet?«
    »Sie behauptet, sie hätte noch nie eine Waffe besessen und wüßte nicht einmal, wie man damit schießt.«
    »Man braucht nicht besonders gut schießen zu können, um einem Mann aus nächster Nähe die Eier wegzuschießen.«
    »Auch das habe ich angedeutet«, bestätigte Cassidy lachend.
    »Finden Sie das komisch?«
    »Nein. Ich mußte nur lachen, weil mir aufgefallen ist, wie ähnlich wir uns sind.«
    »Ach ja? Ich habe mich nie mit einer Verdächtigen eingelassen.«
    Cassidy schaute Crowder in die Augen. »Ich auch nicht.« Er erwiderte Crowders unnachgiebigen Blick.
    »Ariels Spion sieht das anders.«
    »Spion? Wovon zum Teufel reden Sie?«
    »Unsere liebe Mrs. Wilde hat einen ihrer Laufburschen auf Claire Laurent angesetzt, der alles Belastende oder Verdächtige an sie weitergibt. Bis jetzt hat sie nichts Verdächtiges getan, abgesehen von einem Rendezvous –«
    »Es war kein Rendezvous.«
    » – mit dem Mann, der möglicherweise vor Gericht die Anklage gegen sie vertreten muß. Ich werde diese Möglichkeit ausschließen, indem ich Sie von dem Fall abziehe.«
    »Das können Sie nicht!« entfuhr es Cassidy. »Ich habe Ihnen doch erklärt, wie es zu dem Spaziergang kam.«
    »Sparen Sie sich die Haarspalterei, Cassidy. Ariel Wildes Mann hat gründlich gearbeitet. Er hat ihr jeden Ihrer Schritte geschildert, und sie hat mir die Details weitererzählt. Sie haben Claire Laurent Ihre Jacke gegeben. Sie haben sie umarmt. Sie haben sie geküßt. Oder etwa nicht?«
    Cassidy nickte betreten.
    Crowder richtete sich auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was zum Teufel haben Sie sich denn dabei gedacht?«
    »Ich habe versucht, ihre Abwehr zu

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