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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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an ihren Platz. »Wir müssen die Aufnahme machen. Sind alle bereit?«
    Dana nahm ihren Platz auf dem Frisierschemel ein. Rue und die
Maskenbildnerin zupften an ihr herum. Yasmine überlegte mit Leon, wie man die Aufnahme variieren konnte.
    Claire versuchte, sich ihren Zorn nicht anmerken zu lassen, als sie Cassidy in eine Zimmerecke zog. »Was wollen Sie hier? Wir dulden keine Zuschauer bei unseren Fotoaufnahmen.«
    »Tut mir leid, aber diesmal müssen Sie eine Ausnahme machen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann hole ich mir eine richterliche Genehmigung.«
    »Noch einen Durchsuchungsbefehl? Soll ich meinen Leuten sagen, daß Sie in ihren Sachen kramen wollen?«
    Er zog die Stirn in Falten und sah sie wortlos an.
    »Woher wußten Sie, wo wir sind?« fragte sie wütend.
    »Ich habe eine ganze Kompanie von Detektiven zu meiner Verfügung. Es war kinderleicht, Sie zu finden.«
    »Es überrascht mich, daß die Monteiths Sie hereingelassen haben. Ich dachte, nur Gäste dürfen ins Haus.«
    »Ich bin ein Gast.«
    »Was?« entfuhr es ihr. Als sie merkte, wie die anderen sie aufmerksam beobachteten, senkte sie die Stimme, doch ihre Wut war immer noch unüberhörbar. »Wir sollten die einzigen Gäste sein. Ich habe darauf bestanden, als ich die Zimmer reserviert habe.«
    »Die Monteiths hatten noch ein Zimmer frei. Aufgrund meiner Referenzen haben sie es mir gegeben.«
    »Ich will Sie nicht hier haben, Cassidy.«
    »Nein, das wollen Sie bestimmt nicht. Zumal ich schlechte Nachrichten bringe.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Als hätten Sie mir jemals was anderes gebracht. Also, was ist? Bringen wir’s hinter uns.«
    Er schaute über die Schulter. Die anderen waren beschäftigt oder taten wenigstens so. Ihre Anwesenheit schien ihn ebenso zu stören wie Claire. Er zog sie in den Flur, wo sie allein waren.
    Ihr ins Gesicht blickend, fragte er: »Wußten Sie, daß sie Wodu praktiziert?«
    »Wer, Yasmine?« Er nickte, und Claire machte eine knappe, zustimmende Schulterbewegung. »In New Orleans haben eine Menge Leute damit zu tun. Sie hat angefangen, sich dafür zu interessieren, seit sie so oft herkommt. Sie hat ein paar Wodu-Amulette, ein paar Kerzen, die –«
    »Ihr Zimmer war vollgestopft mit Sachen, die mit Schwarzer Magie zu tun haben.«
    »Das hat nichts zu besagen. Seit ich sie kenne, hat sie in jede Religion reingeschnuppert, vom Judentum angefangen bis zum Buddhismus. Manchmal trägt sie ein Kreuz, aber sie hat auch ein Armband mit dem ägyptischen Ankh-Zeichen. Diese Symbole bedeuten ihr nichts.«
    »Hier geht es nicht um Schnickschnack und Modeschmuck, Claire. Wir haben eine Wodu-Puppe gefunden, die Jackson Wilde verkörpert.«
    »Das hat nichts zu bedeuten!« widersprach sie eindringlich, aber so leise, daß die anderen sie nicht hörten. »Sonst haben Sie nichts gefunden? Sie können keinen Mordfall auf einer Puppe aufbauen.«
    »Weder im Apartment noch in den Büroräumen hat man etwas gefunden, das Sie mit dem Mord an Wilde in Verbindung bringt.«
    Langsam, damit er ihr die Erleichterung nicht anmerkte, ließ sie den angehaltenen Atem aus. »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können, aber Sie hätten mir ja nicht geglaubt.«
    »Moment.«
    »Aha, da kommt noch was«, sagte sie. »Die schlechten Nachrichten.«
    Seine Augen schienen sich durch ihren Schädel zu bohren. »Die Faserproben Ihres Autoteppichs stimmen mit einigen der Fasern überein, die wir auf Jackson Wildes Hotelzimmerboden gefunden haben. Der Test läßt keinen Zweifel zu. Sie haben mich angelogen, Claire. Verdammt noch mal. Sie waren dort! «
     
    Josh klopfte an die Badezimmertür. »Ariel, ist alles in Ordnung?« Ihr Würgen hatte ihn aus dem Nebenzimmer in ihrem
Hotel in Tulsa geholt. »Ariel«, wiederholte er und klopfte lauter. »Mach die Tür auf.«
    Er hörte das bekannte Spülen. Sekunden später entriegelte Ariel die Tür und zog sie auf. »Ich habe weiß Gott wenig Zeit für mich allein, Josh. Ich wüßte es wirklich zu schätzen, wenn ich wenigstens ungestört im Bad sein könnte.«
    Er hatte beobachtet, wie sie in den letzten Wochen verfallen war, aber trotzdem erschreckte ihn ihr Aussehen. Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, die kein Make-up mehr waren. Ihre Wangen waren eingesunken wie bei einer Leiche. Als sie ihm den Rücken zudrehte, sah er, daß sich ihre Schulterblätter durch den Stoff ihres Kleides bohrten.
    »Du machst dich kaputt.« Er folgte ihr zum Schrank, wo sie die Kleider durchforstete. Offenbar suchte sie

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