Sündige Spiele
als ich den Motor schon angelassen hatte und er in der Dunkelheit verschwunden war.
In dieser Nacht lag ich lange wach, obwohl ich eigentlich todmüde war. Zwei Dinge wollten mir einfach nicht aus dem Kopf.
Zum ersten war es Alex, der so anders zu sein schien als andere Männer. Mal abgesehen von Sex löste der Gedanke an ihn eine Welle der Wärme in mir aus, die selbst bei Thomas in unseren Anfangsjahren nicht so stark gewesen war.
Konnte es sein, dass ich dabei war, mich in Baumann zu verknallen?
Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie es mit Jean angefangen hatte. Als er das erste Mal in meinem Laden aufgetaucht war, hatte ich ihn nett gefunden, nicht mehr. Professionell hatte er seine Kataloge präsentiert, hier und da mal gelächelt und zudem Interesse an meinem Laden bekundet.
Ich hatte ihn attraktiv gefunden, mehr nicht. Die Anziehung war mit der Zeit gewachsen – und mit der wachsenden Ignoranz von Thomas. Ich war schließlich immer mutiger geworden und aufs Ganze gegangen – zumindest was den Sex anging. Gefühlsmäßig war es dabei geblieben, dass ich ihn mochte. Von Liebe keine Spur!
Jetzt dagegen war alles anders …
Dann war da aber noch die Bemerkung, mir einen Detektiv anzuheuern. Vielleicht war das doch keine so schlechte Idee. Noch immer war ich davon überzeugt, dass Friedrichs etwas mit dem Brand und dem Raub zu tun hatte. Vielleicht würde ein unabhängiges Augenpaar mehr und andere Dinge sehen als die Polizei.
Aus einem ersten Impuls heraus wollte ich schon zum Telefon greifen und Alex anrufen, doch dann hielt ich mich zurück. Vielleicht sollten wirklich erst mal Fifis Jungs die Augen offen halten. Dabei kam mir plötzlich wieder in den Sinn, dass morgen Fifis Türsteher zu mir kommen wollte. Vielleicht konnte ich ihn persönlich darum bitten?
Das Hin und Her in meinen Gedanken ging noch eine ganze Weile, bis es sich schließlich wieder in Gedanken an Alex verwandelte und mich mit einem erregten Kribbeln in Magen und Möse einschlafen ließ.
12. Kapitel
A n diesem Morgen stand der Termin mit Fifis Türsteher auf dem Programm. Ich musste zugeben, dass ich so aufgeregt war wie ein Schulmädchen vor seinem ersten Date. Wann bat man schon mal einen wildfremden Mann, sein bestes Stück in einen Topf mit Abformmasse zu stecken?
Zwischenzeitlich hatte ich mich dazu entschieden, Silikon zu benutzen. Gips wäre auch in Frage gekommen, allerdings wurde dieser warm und richtig hart, was für Mike eventuell unangenehm werden konnte. Mit Silikon dagegen sollte nichts passieren, zumal man es wie ein Kondom abziehen konnte.
Nur ein Problem gab es: Wie sollte ich Mike dazu bringen, seine Erektion so lange aufrechtzuerhalten, bis die Abformmasse ausgehärtet war?
Ich dachte zunächst an einen schönen Porno, doch wahrscheinlich hatte er schon so viel gesehen und gehört, dass ihn solche einfachen Sachen nicht mehr anregten. Vielleicht ein paar scharfe Lack- und Lederspiele? In meine Plastiktüte vom Sexshop waren auch Lederhöschen und ein Leder- BH gewandert, den ich mit Strasssteinen verzieren wollte.
Kurzerhand legte ich das Teil an. Obwohl ich nicht gerade fand, dass ich damit wie eine Domina aussah, musste ich mir eingestehen, dass mir das Leder sehr gut stand. Ob ich Alex bei unserem nächsten Treffen so begrüßen sollte?
Damit es nicht ganz so offensichtlich war und Mike keinen Schrecken bekam, entschloss ich mich, mein schwarzes Kostüm drüberzuziehen. Immerhin war dies ein geschäftliches Treffen.
Für alle Fälle legte ich schon mal ein bisschen Spielzeug und die Tiegel mit dem Silikon bereit. Die Masse musste erst zusammengerührt werden, und währenddessen konnte sich Mike ja schon mal in Stimmung bringen.
Ich hatte die Vorbereitungen gerade abgeschlossen, als vor meinem Tor ein Wagen röhrend zum Stehen kam. Als ich ans Fenster eilte, erblickte ich einen schwarzen BMW , der nach dem Sound, den er von sich gab, frisiert sein musste. Offenbar bezahlte Fifi ihre Jungs recht gut, oder hatte Mike vielleicht einen Nebenjob?
Ich schob die Frage beiseite und öffnete die Tür.
Mike trug Jeans und unter seinem Lederblouson ein schwarzes Polohemd. Er wirkte ein wenig wie der Mitarbeiter eines Inkassobüros, doch die Art, wie er mich ansah, wirkte beinahe schüchtern. »Hi«, tönte seine wohlklingende dunkle Stimme. »Ich hoffe, ich bin nicht zu früh dran.«
Mir fiel es nicht schwer, mehr als nur meinen geschäftlichen Charme spielen zu lassen. »Nein, keineswegs. Kommen
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