Sündige Versuchung (German Edition)
mehr von Nutzen. Aber das ist jetzt vorüber, und ich führe wieder meinen Mädchennamen.“ Marissa straffte die Schultern. „Warst du heute im Krankenhaus?“
„Nein. Clint Andover sagt, die Mutter liege immer noch im Koma. Es heißt, ihr Zustand sei kritisch.“
„Wie schrecklich. Das arme Baby!“ Marissa biss sich auf die Unterlippe und blickte zu Autumn.
„Wir hoffen alle, dass die Mutter durchkommt. Bis dahin ist Autumn in guten Händen.“ Er blickte auf das Baby. „Sie schläft. Wenn du magst, führe ich dich jetzt durchs Haus.“
„Gern.“ Marissa stand auf. „Die Küche ist sehr schön.“
„Mein Vater hat das Haus vor ein paar Jahren renovieren lassen. Ich war damals im Golfkrieg, deshalb habe ich erst davon erfahren, als ich wieder zurückkam.“
Marissa hörte Davids tiefer heiserer Stimme zu, die ihren eigenen Zauber auf sie ausübte. Aber David war genau derselbe Typ wie ihr Exmann. Charmant, gut aussehend und an schönen Frauen interessiert. Und viel welterfahrener, als sie, Marissa, es jemals sein würde.
In den großen Räumen des Hauses gab es Holzdielen und getäfelte Decken. In der großen Diele standen riesige Topfpflanzen.
Sanft nahm David sie am Arm und führte sie nach rechts. „Hier ist das Zimmer, in dem sich die Familie meistens aufhielt. Dort und in der Küche habe ich die meiste Zeit verbracht.“
Er ließ ihren Arm los, doch sie konnte noch die Wärme seiner Finger spüren. Marissa reichte ihm nur knapp bis zur Schulter, er musste also um die dreißig Zentimeter größer sein als sie. Groß, attraktiv, mit einer bezwingenden Ausstrahlung. Genauso gefährlich für sie wie ihr Exmann. Eher noch gefährlicher, weil sie schon seit ihrer Kindheit für ihn schwärmte. Wie soll ich diesem Mann widerstehen? fragte sie sich. Schon jetzt lechze ich ja nach seiner Berührung.
Ganz bewusst konzentrierte Marissa sich darauf, sich den Raum anzusehen. Bücherregale nahmen eine ganze Wand ein. Es gab einen Großbildfernseher, eine Stereoanlage und einen Kamin. Ein Kartentisch mit vier Stühlen lud zu Pokerrunden ein. Auch dieser Raum hatte eine hohe Decke, deren dicke Balken ihm etwas Rustikales verliehen. Von dem großen Panoramafenster aus, das bis zum Boden reichte, hatte man einen atemberaubenden Blick auf das zur Ranch gehörende Land.
Sie gingen durch ein elegantes Wohnzimmer und ein großes Esszimmer mit einem langen Tisch aus Mahagoni, an dem leicht zwanzig Personen Platz fanden. Es gab ein Billardzimmer, eine Bibliothek, ein Arbeitszimmer, und dann kamen sie zu den Schlafzimmern.
„Hier wirst du wohnen.“ David führte sie zu einem Zimmer mit Himmelbett und antiken Ahornmöbeln. „Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wo Autumn schlafen soll.“
„Stell ihr Bett in mein Zimmer. Ich werde nachts ohnehin von ihr geweckt werden. Es sei denn, sie ist dann zu weit von deinem Zimmer entfernt.“
„Nein, mein Zimmer ist gleich neben deinem.“
„Oje!“ stieß sie aus.
David fuhr zu ihr herum. „Stimmt etwas nicht?“ Eindringlich sah er sie an.
„Nein, alles bestens“, antwortete sie rasch und errötete. Gleich im nächsten Zimmer! Wie sollte sie Schlaf finden, wenn sie wusste, dass er ihr so nah war? Vermutlich standen ihr schlaflose Nächte bevor.
„Prima. Dann kommt das Babybett mit hier rein.“ David klang gut gelaunt. Er bemerkte gar nicht, welche Wirkung er auf Marissa hatte. „Man hat mir versprochen, dass es noch heute angeliefert wird.“ Wie auf Kommando klingelte es an der Tür.
„Gib mir Autumn, dann kannst du zur Tür gehen“, bot sie an.
Wieder berührten ihre Hände sich flüchtig, als David ihr das Baby reichte. Dann eilte er mit großen Schritten davon.
Marissa atmete erst einmal tief durch. Sie setzte sich, schmuste mit Autumn und redete leise mit ihr. Als sie hochsah, stand David an der Tür.
„Autumns Bett ist da.“ Seine leicht heisere Stimme klang seltsam ernsthaft. „Du kannst Autumn ruhig auf dein Bett legen, bis ich ihr Bettchen aufgebaut habe. Sie ist noch zu klein, um herauszurollen.“
„Ich weiß. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, Babys auf dem Arm zu halten, damit sie die körperliche Nähe spüren. Selbst wenn sie schläft, fühlt sie sich auf meinem Arm bestimmt wohler als auf dem großen Bett.“
„Das glaube ich gern.“ David zog eine riesige Verpackung ins Zimmer. „Ich will jetzt das Bett aufbauen, aber ich will sie nicht aufwecken. Wahrscheinlich muss ich hämmern.“
„Babys können trotz
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