Sündige Versuchung (German Edition)
Küche gehen wollte, kam ihr David in der Diele entgegen. Er hatte ein sauberes dunkelblaues T-Shirt und Jeans angezogen. Das Haar war gekämmt, außerdem hatte er sich rasiert. Marissa fand ihn atemberaubend. Früher war er ein schlanker Junge gewesen, heute war er ein muskulöser, großer Mann. Als er sie jetzt strahlend anlächelte, und dabei seine makellosen weißen Zähne entblößte, schlug ihr Herz schneller.
Er kam zu ihr, um ihr Autumn abzunehmen, und jetzt nahm sie sein dezentes Rasierwasser wahr. „Komm, ich stell dir Gertie vor“, sagte er. „Sie hat uns Dinner gemacht, und morgen früh kommt sie wieder zum Aufräumen und Kochen. Du brauchst dich hier nur um Autumn zu kümmern.“
Marissa betrat die Küche und begrüßte die große dünne grauhaarige Frau, die herzlich lächelte.
„Marissa, das ist Gertrude Jones“, erklärte David. „Gertie, darf ich dir Marissa Wilder, unsere Nanny, vorstellen?“
„Ausgezeichnet.“ Gertie gab Marissa die Hand. „Und Sie mögen Kinder?“
„Ich liebe sie“, antwortete Marissa.
Autumn fing an zu quengeln, und Marissa war in der nächsten Stunde damit beschäftigt, das Baby zu wickeln und zu füttern. David half ihr, wo er nur konnte. Sobald Gertie das Haus verlassen hatte, schloss David ab und kam zurück in die Küche.
Das Abendessen verlief eher hektisch, weil Autumn immer wieder aufwachte. Marissa und David nahmen sie abwechselnd auf den Arm, während der andere aß. Schließlich räumte David die Küche schnell auf, während Marissa das Baby beruhigte.
„Mich überrascht, dass Gertie nicht für Autumn sorgen will.“ Marissa wiegte gerade das Baby in den Schlaf.
„Gertie weiß über Babys genauso wenig wie ich.“ David fachte das Feuer im Kamin der Küche an. „Gertie hat schon für meinen Dad gearbeitet. Sie lebt länger hier auf der Ranch als ich.“ Sobald das Feuer flackerte, wandte David sich um. „Gib mir Autumn. Ich möchte sie halten.“
„Wolltest du nicht gleich ins Bett, um dich auszuschlafen?“ Marissa reichte ihm das Baby, und David setzte sich in einen großen Ledersessel.
Er schüttelte den Kopf. „Jetzt, wo ich weiß, dass ich schlafen kann, bin ich nicht mehr so müde. Ich möchte meine neue Angestellte besser kennen lernen.“
Marissa lächelte und konnte nur hoffen, dass David nicht merkte, was er schon mit so einfachen Bemerkungen in ihr auslöste. Ihr Puls raste beim Blick in seine Augen. Schon mit sechzehn war Marissa überzeugt gewesen, dass David Sorrenson die verführerischsten Augen der Welt hatte, und sie war heute genauso fasziniert von ihnen wie damals. Oder sogar noch mehr …
„Wie verbringst du deine Zeit?“
„Mit meiner Familie. Ich sorge für meine Nichte und meine Neffen. Und für meine Schwestern und meine Großmutter. Außerdem jogge und schwimme ich. Nichts Aufregendes. Und du, David? Warst du nicht bis vor kurzem noch bei der Air Force?“
„Stimmt, aber von diesem Leben hab ich genug.“ Er streckte die Beine lang aus.
„Und jetzt wirst du dich um die Ranch kümmern.“ Marissa musste sich beherrschen, um ihm unbeirrt ins Gesicht zu sehen.
„Eigentlich nicht. Ich spanne erst mal etwas aus, aber danach werde ich in Houston in der Ölfirma meines Vaters arbeiten.“
Marissa konnte ihn sich gut in der Großstadt vorstellen. Aber vielleicht dachte sie das auch nur, weil sie ihn in der Zeitung bei offiziellen Anlässen immer mit irgendeiner Schönheit an der Seite gesehen hatte.
„Willst du denn dein ganzes Leben in Royal verbringen?“ fragte er.
Marissa merkte, dass er ein guter Zuhörer war. Bei ihm fiel es ihr leicht, über alles Mögliche zu sprechen. „Ich hoffe, ich kann immer hier leben, weil ich in der Nähe meiner Familie bleiben möchte.“
„Und was wirst du mit dem Geld anfangen, wenn dieser Job länger als eine Woche oder zwei dauert? Was hast du dann vor?“
Ihr fielen mehrere mögliche Antworten ein, aber warum sollte sie David nicht die Wahrheit sagen? Ihre Lebenswege kreuzten sich nur kurz, und danach würden sie sich nie mehr begegnen.
„Ich habe es meiner Familie noch nicht erzählt, aber ich möchte zu einer Samenbank gehen und ein Baby bekommen.“
Belustigt sah er sie an. „Da gibt es aber billigere, einfachere und gleichzeitig auch aufregendere Möglichkeiten, dir diesen Wunsch zu erfüllen.“
Marissa lachte. „Aber dabei käme auch ein Mann ins Spiel. Das habe ich hinter mir.“
„Tut mir Leid, dass deine Ehe dich so enttäuscht hat.“
„Ja, das
Weitere Kostenlose Bücher