Sündige Versuchung (German Edition)
Nacht, Marissa. Ruf, wenn du mich brauchst, aber ruf laut.“
Als er gegangen war, musste Marissa erst mal tief durchatmen. David flirtete mit ihr! Bestimmt sah er sie nur als netten Zeitvertreib, solange sie hier war. Anschließend würde er sie wieder vergessen, so wie ihr Exmann. David hatte ja selbst gesagt, dass eine Heirat für ihn nicht infrage kam. Er wollte keine Verpflichtungen eingehen.
Marissa gestand sich ein, dass sie auf Männer wie Reed und David keine umwerfende Wirkung ausübte. Sie blickte auf das Baby in ihren Armen. Nein, sie war die praktische verlässliche Frau, der man gern bestimmte Aufgaben anvertraute.
Wenn nur ihr Puls nicht ständig so rasen würde! Sie musste David gegenüber mehr Widerstandskraft zeigen. Wieso hatte sie ihm bloß das mit der Samenbank erzählt? Dadurch hatte sie ihn ja erst auf den Gedanken gebracht, einen Annäherungsversuch zu machen.
Autumn schlief friedlich. „Mein kleine Süße, du hast mein Leben ganz schön durcheinander gewirbelt“, sagte Marissa leise.
Schon bald entwickelte sich eine gewisse Routine. David verließ schon sehr früh das Haus, um auf der Ranch zu arbeiten, und er kam erst abends zurück. Doch nach einer Woche blieb er öfter zu Hause. Er kam abends früher, ging morgens später und verbrachte immer mehr Zeit mit Marissa und Autumn.
Dadurch fühlte Marissa sich stärker denn je zu David hingezogen. Selbst die flüchtigsten Berührungen weckten Verlangen in ihr. Oft bemerkte sie seine begehrlichen Blicke und fragte sich, was ihm in diesen Momenten durch den Kopf ging. Er flirtete mit ihr und zeigte sich von seiner besten Seite. Es fiel ihr immer schwerer, nicht schwach zu werden. Doch sie hielt sich eisern an ihren Vorsatz, nicht seinem Charme zu erliegen. Sonst würde sie nur wieder so tief verletzt werden wie durch ihren Exmann.
David biss sich auf die Zähne, während er den Kugeln der Scharfschützen auswich und durch die Dunkelheit über unebenen Boden lief. Er rannte von dem brennenden Haus weg, das sich als Todesfalle entpuppt hatte. Obwohl der Häuserkampf weiterging, hörte David deutlich den Pistolenschuss heraus. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn. Er konnte sich nicht mehr rühren und nicht atmen. Er rang nach Luft, wollte schreien.
Schlagartig schreckte David in seinem Bett hoch. Einen Moment lang wusste er nicht, wo er war. Dann erkannte er sein Zimmer. Er war auf der Ranch und nicht am anderen Ende der Welt, wo er um sein Leben lief und wegen des grausamen Todes seines Freundes Seelenqualen litt. Er schwitzte, die Laken waren zerwühlt. Er fuhr sich durchs Haar und blickte sich um. Würden diese Albträume niemals aufhören?
Erst jetzt drang das Weinen des Babys in sein Bewusstsein.
Er lauschte, streckte sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Endlich verstummte das Weinen, doch dafür gingen ihm Bilder von Marissa durch den Kopf, die im Nebenzimmer im dünnen Nachthemd saß. Eine Samenbank! Es war jetzt über eine Woche her, seit sie ihm von ihrem geheimen Wunsch erzählt hatte, doch David musste immer wieder daran denken. Diesen Weg sollte sie nicht einschlagen.
Er wäre sofort bereit, sich zur Verfügung zu stellen, um die Sache auf natürliche Weise anzugehen. Marissa war sexy und aufreizend. Manchmal konnte er der Versuchung, mit ihr zu flirten, nicht widerstehen. Dieses Flirten sollte er jedoch lieber einstellen. Falls Marissa tatsächlich mit ihm ausging, so sehnte sie sich nach einer festen Beziehung, und er wollte niemals heiraten. Er war kein Kandidat für die Ehe, aber Marissa sehr wohl, auch wenn sie das bestritt.
Andererseits: eine Samenbank? Das war doch lächerlich. Wieder sah er in Gedanken Marissa im knappen Nachthemd im Bett. David wälzte sich auf die Seite und versuchte einzuschlafen.
Nach einer halben Stunde hörte er Autumn wieder weinen und erinnerte sich an seine erste Nacht mit dem Baby. David wollte schon aufstehen und seine Hilfe anbieten, aber das ließ er dann doch lieber.
Es dauerte über eine Stunde, bevor ihm die Augen wieder zufielen. Morgens erwachte er noch vor Morgengrauen, duschte, zog sich an und schrieb Marissa eine Nachricht, dass er um sechs Uhr zum Abendessen zurück sein würde.
Während des Vormittags und auch am frühen Nachmittag schaffte er es, wenigstens für ein paar Minuten am Stück nicht an Marissa zu denken. Schließlich beschloss er um drei Uhr, nach Hause zurückzukehren.
Als er die Küche betrat, hatte Gertie bereits das Abendessen in den Ofen
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