Sündige Versuchung (German Edition)
genau zu wissen, was ich will.“
Ihr Herz raste. Sie wollte sich ihm in die Arme werfen und „Ja, ja, ja“ rufen, aber diesen Weg hatte sie schon einmal beschritten. „Es ist dir nicht ernst.“ Sie liebte und begehrte ihn, aber auch das hatte sie schon erlebt. Und sie hatte es bitter bereut. „Selbst wenn du es heute vielleicht ernst meinst, so lautet meine Antwort doch Nein.“
„Und warum nicht, um Himmels willen?“ Er stützte die Hände in die Seiten und schob dabei seine Jacke auseinander.
„Weil Frauen wie ich nicht zu dir passen.“
„Was soll das denn heißen?“ Fragend hob er die Augenbrauen.
„Ich habe doch gesehen, mit welchen Frauen du bislang ausgegangen bist. Sie sind gebildet und kultiviert. Du bist wie Reed …“
„Schluss jetzt.“ Drohend sah David sie an. „Ich bin nicht wie dein Ex. Und ich will nicht ohne dich leben, das weiß ich genau. Ich will nicht, dass du von einem anderen Mann ein Baby bekommst. Du hast mich verhext, Rissa. Heirate mich.“ Seine Stimme bekam einen samtigen Klang.
Marissa trat einen Schritt zurück. „Hör auf, David. Du bist wie ein Bulldozer, der alles überrollt. Das war schon so, als du mich eingestellt hast.“ Sie meinte, ein Glitzern in seinem Blick zu sehen. „David, du wirst mich nicht heiraten, das meine ich ernst. Du hörst mir überhaupt nicht richtig zu.“
„Nein, denn ich habe gestern Nacht gehört, dass du ‚Ich liebe dich‘ gesagt hast.“
„Vielleicht bin ich in dich verliebt, aber ich werde dich nicht heiraten. Es ist nur eine Schwärmerei. Irgendwann bist du nicht mehr glücklich mit mir. Ich bin praktisch und verlässlich und kann mich um ein Baby kümmern, aber ich bin nicht weltgewandt und aufregend.“
„Und ob du aufregend bist! Was glaubst du denn, was du jede Nacht in mir auslöst?“
„Vielleicht bekommst du es jetzt mal in deinen Dickschädel, dass ich nicht noch einmal einen Mann wie dich heiraten werde!“ Tränen standen ihr in den Augen, und sie lief weg. Sie flüchtete vor etwas, wonach sie sich schon so lange sehnte.
„Na, das habe ich ja gründlich versiebt“, sagte David zu sich selbst und grübelte darüber nach, was er jetzt tun konnte.
Weinend lehnte Marissa an ihrer geschlossenen Zimmertür. Als Autumn sich meldete, hob sie das Baby aus dem Bettchen, um es zu wickeln. Sie musste aus der Küche ein Fläschchen holen, aber im Moment wollte sie David nicht sehen.
Sie sah sich im Spiegel an. Jetzt passen meine Augen wenigstens farblich zu meiner roten Bluse, dachte sie in einem Anflug von Galgenhumor. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und atmete tief durch, bevor sie mit Autumn aus dem Zimmer trat.
Leider stand David immer noch in der Küche. Er blickte aus dem Fenster. Als Marissa den Raum betrat, kam er auf sie zu, um ihr Autumn abzunehmen.
„Du hast geweint.“ Seine Stimme klang leise. Bevor sie antworten konnte, klingelte sein Handy. Er gab Marissa das Baby zurück und ging ans Telefon.
Schweigend hörte er eine Weile zu, während Marissa ihn beobachtete. Das war ein wichtiger Anruf, das spürte sie.
„Ich bin auf der Ranch“, sagte er schließlich. „Ich komme sofort.“
Er legte das Handy weg. „Das war Clint aus dem Krankenhaus. Autumns Mutter ist wieder bei Bewusstsein. Sie wurde auf eine normale Station verlegt.“
10. KAPITEL
„Oh, David! Das ist wunderbar!“ rief Marissa aus. Sie war erleichtert und traurig zugleich. „Ich werde Autumn schrecklich vermissen, aber das sind wirklich gute Neuigkeiten.“ David würde sie auch über alle Maßen vermissen, doch das sagte sie ihm lieber nicht.
„Wir sollten Autumn zu ihr bringen. Ihre Sachen können wir später holen.“
„Du hast Recht. Sie wird ihr Baby so bald wie möglich sehen wollen. Ich packe schnell Autumns Tasche. Du kannst ihre Fläschchen und das Milchpulver zusammenpacken.“ Marissa beeilte sich und versuchte die ganze Zeit über, nicht zu weinen. Sie würde Autumn und David verlieren. Für Autumn und ihre Mutter freute sie sich, auch wenn der Abschied von dem Baby schrecklich werden würde. Und der Abschied von David würde ihr das Herz brechen.
In Rekordzeit erreichten sie das Krankenhaus und gingen zu der Station, auf der Autumns Mutter jetzt lag.
Clint und Alex blickten Marissa und David ernst entgegen.
„Wir sind gekommen, so schnell wir konnten“, sagte David. „Das ist Marissa Wilder. Marissa, das sind Clint Andover und Alex Kent.“
Nachdem sie sich begrüßt hatten, wandte Clint sich an
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