Sündige Versuchung (German Edition)
die Stadt, um ein paar Erledigungen zu machen. Kurz hielt er am Krankenhaus an und sprach dort mit Ryan, doch es gab nichts Neues. Auf der Fahrt durch die Stadt kam er bei einem Juwelier vorbei. Er ging hinein und blickte verlegen auf die Eheringe. Er wollte Marissa nicht wieder verlieren.
Beladen mit Lebensmitteln und Vorräten kehrte er schließlich zur Ranch zurück. Immer wieder musste er an Marissa denken. Sie ähnelte keiner Frau, die er bisher kennen gelernt hatte. Der Sex mit ihr hatte eine noch größere Sehnsucht in ihm geweckt. War eine Hochzeit für ihn denn wirklich so undenkbar?
Marissa sollte nicht mehr aus seinem Leben verschwinden. Wenn sie den Raum betrat, konnte er kaum noch atmen, und er war zu allem bereit, um ihr eine Freude zu machen. Schon oft hatte er geglaubt, verliebt zu sein, aber das waren nur Schwärmereien gewesen.
Sie verdiente ein glückliches Familienleben, aber damit kannte David sich nicht aus. Er biss die Zähne zusammen. Würde er als Ehemann versagen, weil er es nie gelernt hatte zu lieben? Oder konnte er diesen Mangel mit seiner Liebe ausgleichen? David wusste nur eines: Er wollte Marissa nicht verlieren.
Mittwochnacht lag Marissa schlafend in Davids Armen in seinem großen Bett, als er sie unvermittelt anstieß und dadurch weckte. Wieder hörte sie ihn vor sich hin reden. Er trat um sich und murmelte unverständliche Worte. Dann schreckte er auf und wurde wach.
Verwirrt blickte er sich um, und als er zu Marissa sah, streckte sie die Arme nach ihm aus. „Komm her und lass dich umarmen.“
Seufzend zog er sie an sich, und eng umschlungen sanken sie wieder aufs Bett. David war schweißnass.
„Tut mir Leid, ich habe schlecht geträumt.“
Sanft strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. „Du musst dich nicht entschuldigen. Jeder hat mal einen Albtraum.“
Er schwieg, während sie ihn küsste und ihm durchs Haar fuhr. David atmete ein paar Mal tief durch, und als er sie wieder an sich zog, spürte sie seine Erregung. Während sie miteinander schliefen, rückte der böse Traum in den Hintergrund.
Über eine Stunde später lagen sie schwer atmend nebeneinander. Marissa fuhr David über den Rücken, während er mit einer ihrer Haarsträhnen spielte.
„Rissa, diese Albträume kommen bei mir immer wieder“, erklärte er ruhig.
„Worum geht es denn darin?“
Er schwieg eine Weile, bevor er antwortete: „Um meine Zeit beim Militär.“
Marissa konnte ihn kaum verstehen, so leise sprach er.
„In meiner Kindheit war Greg Renaldi mein bester Freund. Wir gingen zusammen zur Schule, haben zusammen Football gespielt und waren die besten Kumpel. Dann sind wir auch zusammen zum Militär gegangen.“ David schwieg, und Marissa ließ ihm Zeit, die Geschichte in seinem eigenen Tempo zu erzählen.
„Vor ein paar Jahren waren wir in einem kleinen Land im Einsatz. Dort herrschte Aufruhr, und ich war mit Greg in einer geheimen Mission unterwegs, als wir in einen Hinterhalt gerieten. Wir saßen zu viert in einem leeren Haus fest. Charley Wakeman wurde durch eine Granate getötet, die das Haus traf und in Brand steckte. Ich bin angeschossen worden.“
„Die Schulterwunde, stimmt‘s?“ Sachte strich sie über die Narbe.
„Ja. Mein Schlüsselbein war gebrochen, und meine Finger auch.“ David fiel das Sprechen schwer. „Greg und Cal Hamilton waren verwundet. Cal war in beide Beine getroffen worden, und Greg hatte eine Wunde in der Brust und am Oberschenkel. Es war klar, dass wir drei nicht mehr lange leben würden, wenn wir in diesem Haus blieben.“
David atmete tief durch. „Cal und Greg konnten nicht mehr laufen, und ich war nicht in der Verfassung, die beiden rauszubringen. Die Zeit drängte, weil wir alle verletzt waren. Cal und Greg bluteten stark.“
Er war so tief in seinen Erinnerungen, dass Marissa schon vermutete, er habe ihre Gegenwart vergessen.
„Greg sagte mir, ich solle Cal mitnehmen und verschwinden. Cal wurde immer wieder bewusstlos. Aber ich konnte doch meinen besten Freund nicht zurücklassen.“
„Das tut mir Leid, David.“ Sie küsste ihn auf die Wange, und David zog sie an sich.
„Ich wollte Greg nicht allein lassen.“ David klang wütend und schwieg dann einen Moment. „Greg zog seine Pistole und hielt sie sich an den Kopf. Er sagte, ich solle mit Cal verschwinden, sonst würde er sich erschießen.“
Marissa wollte seinen Kummer lindern und wusste nicht, wie. „Also musstest du deinen besten Freund zurücklassen.“
„Ich habe es
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