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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Vielleicht kommt der Tag, an dem ihm das klar wird.« Winnie nahm ihre Hand. »Mein Neffe hat vielleicht gelernt, seine Gefühle zu verbergen, doch ich weiß, dass es Zeiten gibt, in denen er sich unendlich einsam fühlt - und er hat Liebe immer dringend benötigt.«
    »Er hebt den kleinen Michael. Schon nach so kurzer Zeit ist er rührend um ihn besorgt.«
    »Der Junge ist eine wahre Freude, und Lucien hat Kinder immer geliebt. Mein Neffe hat so viel Liebe zu geben, er weiß nur noch nicht, wie er sie einer Frau schenken soll.«
    »Dann glaubst du also, dass er vielleicht irgendwann ...«
    »Du musst daran glauben. Man darf nie seine Hoffnungen verlieren.«
    Hoffnung. Ein Wort, an das sie sich seit Jahren klammerte. Was ihren Ehemann betraf, war sie sich nicht sicher, wie lange sie daran glauben konnte. Sie schob den quälenden Gedanken beiseite und wandte sich wieder Winnie zu.
    »Mein Mann weiß vielleicht nicht, was es bedeutet, sich in jemanden zu verlieben, aber er hat großen Respekt vor Nathaniel Whitley, und ich weiß, dass er sich wünscht, dass du glücklich bist.«
    Plötzlich hörten sie Schritte hinter sich. »Glücklich?«
    Lucien trat mit einem Lächeln zu ihnen. »Wie könnte ich jemals glücklich sein, wenn meine Lieblingstante ein Leben in der Stadt einem Leben in meinem Hause vorzieht?« Er war mit dem Duke of Carlyle auf der Rebhuhnjagd gewesen und trug noch immer seine Reitkleidung und hohe schwarze Stiefel. Sein dunkles Haar war vom Wind zerzaust, was ihn einfach hinreißend aussehen ließ.
    Winnie spielte nervös mit einer Locke ihres blondes Haares, die sich aus ihrer kunstvoll aufgesteckten Frisur gelöst hatte. »Ich bin deshalb deine Lieblingstante, weil ich die einzige Tante bin, die du hast, und ich hoffe, du freust dich für mich ... weil ich bald verheiratet sein werde.«
    »Verheiratet?« Sein Blick glitt zu Kathryn, und eine Sekunde lang lag etwas irritierend Intimes darin. »Wer ist der Glückliche - am liebsten wäre mir Nat Whitley«
    Winnie stieß einen kleinen Schrei aus, dann sprang sie auf ihre Füße, während der feierliche Ausdruck auf ihrem Gesicht einem strahlenden Lächeln Platz machte. »Dann stimmst du also zu?«
    »Natürlich. Ich kann mir keinen Besseren als Ehemann für dich vorstellen als Nat, und ich weiß, wie viel du ihm bedeutest.«
    Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. »Danke, Lucien. Ich liebe ihn so sehr und habe mir solche Sorgen gemacht.« Winnies Augen füllten sich mit Tränen. »Nat wollte mit dir sprechen, aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du deine Zustimmung nicht geben würdest. Mein Vater hat ihn als jungen Mann abgewiesen, und ich wollte nicht, dass er ein zweites Mal auf diese Weise verletzt wird.«
    »Ich freue mich darüber, dass Nat bald zu unserer Familie gehört. Sag ihm das bitte auch genau so.«
    »Ja. Ja, das werde ich.« Sie zog ein hübsches Spitzentaschentuch aus der Tasche ihres Rockes und betupfte ihre Augen. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein.«
    Kathryn lächelte. »Du hast es wirklich verdient, glücklich zu sein, Tante Winnie.« Einen Augenblick lang trafen ihre Augen auf die dunklen Augen ihres Mannes. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie etwas darin aufglimmen, dann war es wieder verschwunden. Sie fragte sich, was er dachte und ob es die geringste Chance gab, dass er sie eines Tages ebenso lieben würde wie Nat Whitley Winnie DeWitt liebte.
    Doch wie sie ihn inzwischen kannte, bezweifelte sie stark, dass dies jemals der Fall sein würde. Sie lächelte noch immer, doch der Schmerz in ihrem Herzen war unerträglich geworden.
    Lucien bohrte seine Stiefel in die Seiten seines temperamentvollen schwarzen Hengstes und jagte ihn in gestrecktem Galopp über die Felder. Er war unruhig, irgendetwas störte ihn, doch er war sich nicht sicher, was es war. Das Einzige, was er wusste, war, dass Kathryn der Grund dafür war.
    In den vergangenen Tagen, seit seine Tante nach London abgereist war, war etwas zwischen ihnen geschehen. Kathryn war merkwürdig teilnahmslos und zurückhaltend gewesen. Sie hatte die meiste Zeit allein verbracht und sich auch nur wenig mit dem kleinen Michael beschäftigt. Er spürte, dass sie sich zurückzog, auch wenn er den Grund dafür nicht kannte, und hatte sie allein gelassen und sich auch nachts von ihrem Schlafzimmer fern gehalten.
    Obwohl sein Körper nach der Erlösung schrie, an die er sich inzwischen gewöhnt hatte, hatte er sich

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