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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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trat.
    »Ich bin mir nicht sicher.« In seinem Gesicht spannte sich ein einzelner Muskel an. »Lass uns von hier verschwinden.«
    Jason nickte und ging voraus, die Treppe hinunter. Nahezu geräuschlos überwältigten sie einen weiteren Wachmann, und nur wenige Minuten später hatten sie das Gebäude wieder durch die Hintertür verlassen und befanden sich auf dem Weg zu ihren Pferden. Jason hielt Kathryn, während Lucien auf sein Pferd aufstieg, dann hob er sie empor zu ihm. Er setzte sie vor sich auf den Sattel, legte ihr seinen Umhang um die Schultern, sorgfältig darauf bedacht, dass ihre Füße vollständig bedeckt waren.
    Jason stieg auf seinen großen schwarzen Wallach, der aufgeregt seinen Kopf hin und her bewegte in der Erwartung, sich wieder bewegen zu dürfen. »Machen wir, dass wir hier verschwinden.« Er dirigierte sein Pferd in Richtung der Straße, und Lucien folgte ihm.
    Innerhalb weniger Minuten galoppierten sie die Straße entlang. Lucien hatte einen Arm um Kathryn gelegt und hielt sie fest an seiner Brust. Er konnte ihren gleichmäßigen Atem und das langsame Pochen ihres Herzens spüren. Sie sprach kein Wort und öffnete nur von Zeit zu Zeit die Augen, schien ihn jedoch nicht zu erkennen. Irgendetwas stimmte nicht, so viel wusste er, und seine Sorge wuchs von Sekunde zu Sekunde. Was zum Teufel hatten sie mit ihr angestellt ? Bei Gott, er würde dafür sorgen, dass sie alle dafür bezahlten - jeder Einzelne von ihnen!
    Sie ritten in gleichmäßigem Tempo dahin, bis sie schließlich ihr Ziel erreichten, eine vierspännige Kutsche ohne Wappen, die genau an der Stelle hinter dem Marsh Goose Inn stand, wohin Lucien sie beordert hatte. Er stieg ab, hob Kathryn vorsichtig vom Pferd und trug sie zur Kutsche, neben der der Kutscher bereits wartete und die Tür aufriss, bevor sie bei dem Gefährt angelangt waren. Lucien stieg die Stufen hinauf und hob sie mit eingezogenem Kopf hinein. Er setzte sich auf das Polster, bettete Kathryn auf seinen Schoß und legte die beiden wollenen Umhänge über ihren Körper und ihre Füße. Als Jason einstieg, klopfte er kurz gegen das Dach der Kutsche, woraufhin der Kutscher die Peitsche knallen ließ und das Gefährt sich in Bewegung setzte.
    Die Fahrt bis zur Hütte würde einige Stunden dauern. Sie hatten beschlossen, dass Jason sie begleiten würde, für den Fall, dass sie unterwegs in Schwierigkeiten gerieten. Von dort aus würde er nach Carlyle Hall und zu Velvet zurückkehren. Sobald sie Kathryn untergebracht hatten, wollte sich Lucien auf den Weg ins Schloss machen. Er würde eine Dienstmagd schicken, die bei ihr bleiben sollte, bis Tante Winnie aus London zurückgekehrt war. Sie hatten vereinbart, dass sie dort bleiben würde, bis Kathryn befreit war.
    Er würde Tante Winnie später eine Nachricht zukommen lassen, dass Kathryn in Sicherheit war, doch im Augenblick war es noch zu früh dafür. Er wollte absolut sicher sein, dass es ihr wahrhaftig gut ging, und brauchte noch ein wenig Zeit, um die nächsten Schritte genau zu überdenken.
    In der Zwischenzeit saß er einfach nur da und hielt die schmale Gestalt auf seinem Schoß, während er sich wünschte, er wüsste, was mit ihr nicht stimmte. Jason, der ihm gegenübersaß, betrachtete Kathryn aus seinen durchdringenden blauen Augen, offenbar mit ähnlichen Gedanken befasst wie Lucien.
    »Was ist mit ihr?«
    Unbewusst drückte Lucien sie noch fester an sich. »Ich weiß es nicht. Sie müssen ihr eine Art Schlafmittel gegeben haben.« Er sah sie an und bemerkte, dass ihre Augen halb geöffnet waren.
    »Kathryn, ich bin es, Lucien, können Sie mich hören?«
    Ein sanftes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Lucien ... ich habe geträumt, dass Sie kommen würden.« Sie richtete sich auf seinem Schoß auf und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Trotz seiner Überraschung lief ein leichter Schauer durch seinen Körper. »Ich habe gebetet... dass Sie kommen würden.«
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Reizend ...«, sagte sie mit kehliger, schleppender Stimme. »Nun ... wo Sie hier sind.« Sie entspannte sich wieder, kuschelte sich an seine Schulter und schloss die Augen.
    »Was, zum Teufel, haben die mit ihr gemacht?«
    »Opium«, presste Jason zwischen den Zähnen hervor. »Ich kenne das.«
    »Opium? Gütiger Himmel, welche Auswirkungen hat es auf sie?«
    »Das hängt davon ab, seit wann sie es bekommt. Dieses Zeug macht sehr schnell abhängig. Solange sie es nimmt, bleibt ihr Verhalten so, wie es im Augenblick

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