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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Sandre band ihm weiterhin die Hände, weil er verhindern wollte, dass die zahlungskräftigen Zocker und Vergnügungssüchtigen das Land verließen. Jean-Pierre hatte seine Stellung als rechte Hand von Fürst Sandre noch nicht so weit gefestigt, um sich gegen ihn zu stellen. Es fehlte ihm noch an Einfluss und Geld, denn beides konnte er nur dann erlangen, wenn Sandre ihm vertraute. Und damit der Fürst ihm endlich vertraute, musste er herausfinden, wer den Schnitter versteckte. Das musste ihm bald gelingen – nachdem er heute Nacht die Straßen abgesucht hatte. Er verneigte sich. »Wie Ihr befehlt, mein Prinz.«
    Als Michael auf Old Nelson Richtung Palast ritt, lächelte er unter der schwarzen Maske, die die obere Hälfte seines Gesichts bedeckte. Es war Samstagabend, der volle Mond segelte an einem wolkenlosen Himmel dahin und beleuchtete die Straße, als wollte er sie segnen. Er hörte das Geräusch vieler Hufe, die auf ihn zugaloppierten.
    Die Palastwache war wieder in Bewegung.
    Und damit trat Eleonores Plan in Kraft.
    Michael durfte jetzt unter keinen Umständen schwächeln.
    Hinter der nächsten Kurve kam ein Dutzend Pferde auf ihn zu. Die Reiter umringen ihn, und Jean-Pierre de Guignard zielte mit der Pistole direkt auf Michaels Herz. Seine Stimme klang kühl, die Hand war ganz ruhig. »Zeig dich uns oder du wirst sterben.«
    Michael schob die Maske in die Stirn, dann hielt er die Hände hoch, als wollte er sich ergeben. »Was ist denn los, de Guignard? Ist es jetzt schon ein Verbrechen, an einer Gesellschaft in Moricadia teilzunehmen?«
    »Einer Gesellschaft?« Jean-Pierre musterte ihn von oben bis unten. »Was soll das denn für eine Gesellschaft sein, an der Ihr so gekleidet teilnehmt?«
    Michael schaute auf seine Verkleidung. Er trug eine schwarze Reithose, schwarze Reitstiefel und ein weites, weißes Hemd, das am Hals offen stand. Außerdem hatte er sich eine schwarze Krawatte umgebunden und trug einen schwarzen, knielangen Mantel. Er schaute Old Nelson an, dem er Schleifen ins Mähnenhaar geflochten hatte. Seine Satteldecke hatte sogar weiße Rüschen. »Was soll denn damit nicht stimmen? Ich fand mein Kostüm eigentlich schnittig, und das meines Pferds auch.«
    Jean-Pierre glaubte ihm offensichtlich kein Wort. »Schnittig, das kann durchaus sein.«
    »Ich dachte eigentlich, Ihr seid Sandres erster Mann, nachdem Rickie tot ist?«
    Diese spitze Bemerkung verfehlte ihre Wirkung nicht. Wie ein Widerhaken grub sie sich unter Jean-Pierres Haut und ließ seine Augen vor unterdrückter Wut weiß glühen. »Das bin ich auch.«
    »Wie kommt es dann, dass Ihr nichts über diese Gesellschaft wisst? Alle wurden eingeladen.«
    Jean-Pierre schwieg lange. »Offensichtlich nicht alle.«
    Michaels Stichelei machte die Wachsoldaten nervös. Ihre Pferde spürten die Unruhe und tänzelten am Zügel. Die Reiter versuchten vergeblich, ihre Pferde zu beruhigen.
    Die berittenen Wachleute – tatsächlich jeder, der im Palast diente – fürchteten Jean-Pierre. Sie fürchteten und hassten ihn.
    Auf dieser Tatsache ruhte der Erfolg von Eleonores verwegenem Plan.
    »Ich bin sicher, Eure Einladung ging nur verloren. Ihr wisst doch, wie sorglos Diener sein können. Oder es ist einfach ein Versehen.« Michael ließ seine Arme sinken.
    Jean-Pierre winkte mit seiner Pistole.
    Hastig hob Michael die Hände wieder. »Ihr könnt Euch selbst einladen. Es ist eine Maskerade. Niemand wird bemerken, wenn Ihr Euch ohne Einladung unters Volk mischt.« Er sprach beruhigend, obwohl er sich zugleich bewusst war, dass er Jean-Pierre reizte, wie ein dummer Junge, der einen bissigen Hund reizte.
    Jean-Pierre musste so wütend gemacht werden, dass er ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden die Initiative ergriff.
    Damit Michaels Teil des Plans klappte, brauchte er Zeit.
    Gleichzeitig musste er sich den Anschein geben, als spiele Zeit für ihn keine Rolle.
    »Wo findet diese Party statt?«, fragte Jean-Pierre.
    Michael ließ die Hände nach unter hängen, so schlaff wie tote Fische. »Meine Arme werden langsam müde. Darf ich sie bitte runternehmen? Ich bin nicht so dumm zu glauben, dass ich Euch entkommen könnte. Ihr habt schließlich ein Dutzend Feuerwaffen auf meine Brust gerichtet.«
    Jean-Pierre schaute seine Männer an, dann Michael. Er nickte knapp. Seine Pistole ließ er aber nicht sinken.
    Michael ließ die Arme mit einem Stöhnen sinken. Er rieb die Oberarme, als schmerzten sie.
    »Wo findet diese Gesellschaft nun statt?«, wiederholte

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