Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
lassen?«
    Sandre wurde vor Wut von der gestärkten Krawatte bis zu den Haarwurzeln knallrot.
    Emma hätte am liebsten aufgestöhnt. Wie konnte Lady de Guignard so klug und dumm zugleich sein?
    »Aimée, ich glaube, es wird das Beste sein, wenn du dich jetzt zur Ruhe begibst. Ich glaube, du hast Kopfschmerzen.« Lady Fanchere klang kühl und verärgert.
    Aimée schien von Lady Fancheres Tonfall überrascht zu sein. Sie blickte zu Fürst Sandre auf und flüsterte: »Oh, ja. Ich glaube, du hast recht.« Sie stand auf, machte einen Knicks, drehte sich um und trippelte davon.
    »Ich weiß nicht, wie du diese Frau den ganzen Tag erträgst«, sagte Fürst Sandre.
    Ohne Zögern griff Lady Fanchere ihn an. »Du warst gestern Nacht in Emmas Schlafzimmer?«
    Er seufzte theatralisch. »Ich fürchte, so war es. Aber lass mich dir versichern, dass deine Gesellschafterin in meiner Gegenwart absolut sicher war.«
    »Emma war aber nicht mit dir allein«, sagte Lady Fanchere. »Du hast gesagt, deine Männer wären auch dort gewesen.«
    Emma schloss halb die Augen und fragte sich, ob Fürst Sandre wohl lügen würde. Halb hoffte sie, dass er es tat.
    »Es war nicht angemessen, dass meine Männer sich im Zimmer einer jungen Dame herumdrücken. Also habe ich sie vor die Tür geschickt.«
    Lady Fanchere stand abrupt auf. »Sandre. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne unter vier Augen mit dir sprechen.«
    Fürst Sandre nickte, als wäre er von Lady Fancheres Bitte nicht besonders überrascht. Er verbeugte sich vor Emma, nahm Lady Fancheres Arm und führte sie davon.

17

    Emma beobachtete Lady Fanchere und Fürst Sandre aus der Ferne. Sie wusste ziemlich genau, was das Thema ihres Gesprächs war, und sie fragte sich, was Lady Fanchere wohl zu ihm sagen würde. Aber obwohl ihre Zukunft von dieser Unterhaltung abhängig war, wurde sie davon nicht so sehr eingenommen, wie man meinen sollte. Stattdessen überlegte sie, wie sie dem flüchtigen Schnitter eine Nachricht übermitteln konnte.
    »Miss Chegwidden?« Die Stimme eines Fremden ließ sie herumfahren. Sie starrte ihn an. Sein Englisch war fehlerlos. Er war ein attraktiver Mann, aber auf eine intensive, grüblerische Art, die sie glauben ließ, er müsste wohl ein unangenehmer Zeitgenosse sein. Er trug einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd, seine Sachen sahen aus, als stammten sie von einem der besten Schneider Londons. Und er kam ihr überhaupt nicht bekannt vor.
    »Ich bin Miss Chegwidden«, bestätigte sie.
    »Wie schön, Euch wiederzusehen.« Er verbeugte sich mit der makellosen Eleganz eines geborenen Gentleman.
    Also war sie ihm schon einmal begegnet. Aber wo? »Ich fürchte, ich erinnere mich nicht …«
    »Ihr erinnert Euch nicht an mich. Natürlich, warum solltet Ihr auch?« Er lächelte sie an, als erwartete er nichts anderes. »Ich bin Raul Lawrence, der Sohn von Viscount Grimsborough. Wir sind uns einmal kurz bei einer Veranstaltung in St. Ashley begegnet. Ihr wart damals noch sehr jung, aber irgendwie ergab sich die Gelegenheit zu einem Besuch, und Ihr wart mit einer meiner Schwestern bekannt. Ich glaube, Ihr kanntet sie aus der Schule.«
    »Natürlich.« Sie konnte sich immer noch nicht an ihn oder seine Schwester erinnern. Aber sie war auf jeden Fall oft genug in St. Ashley gewesen, sei es zu Weihnachten oder am Maifeiertag. Und in ihrem Internat war sie vielen adeligen Frauen begegnet, die sie nur flüchtig wahrnahmen. Manche waren auch nett zur Tochter des Rektors. Andere nicht so sehr. Offensichtlich gehörte seine Schwester zu den freundlichen Mädchen, weshalb Emma jetzt vorgab, sich zu erinnern. »Wie schön, Euch wiederzusehen. Seid Ihr in Moricadia zu Besuch?«
    »Ich lebe hier.«
    »Hier?« Sie schaute sich in dem Versammlungsraum um. Ihr Blick ruhte auf Fürst Sandre und Lady Fanchere, und wieder einmal fragte sie sich, was zwischen den beiden vorging, dass Lady Fanchere so ernst wirkte und Fürst Sandre eindringlich auf sie einredete.
    »Nicht hier . Aber in Moricadia. Mir gehört eine Villa nicht weit von Aguas de Dioses. Es ist ein bisschen wie eine Rattenfalle, fürchte ich, denn das Anwesen liegt mitten im Wald, und es gibt weit und breit keine anderen Häuser. Aber mir gefällt es so.« Er wies einladend auf die Promenade. »Wollen wir ein Stück gehen?«
    Sie kannte ihn eigentlich gar nicht. Doch sie waren an einem öffentlichen Ort, und er war ein Engländer. Es war also durchaus anständig, und nur weil sie ein nagendes Unwohlsein verspürte,

Weitere Kostenlose Bücher