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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sie würde lieber für einen großen Fauxpas gestraft als für einen kleinen.« Er lachte laut.
    Ihre Stimme zitterte, als sie in sein Gelächter einstimmte. Aber sie schaffte es, und es überraschte sie nicht, dass Fürst Sandre im nächsten Moment direkt hinter ihr sprach.
    »Was für eine angenehme Überraschung, dass Ihr beide Euch kennt.«
    »Euer Hoheit.« Mr Lawrence drehte sich gespielt überrascht um. »Wir kennen uns tatsächlich von früher. Eines der Anwesen meines Vaters grenzt an die Gemeinde, in der Miss Chegwiddens Vater als Pfarrer tätig war.«
    Fürst Sandre lächelte kalt. »Dann seid Ihr alte Freunde.«
    »Man könnte eher sagen, wir sind entfernt miteinander bekannt. Miss Chegwidden ist eine zu anständige Lady für mich.«
    Dieser Gedanke schien Fürst Sandre zu gefallen. »Das ist sie, nicht wahr?«
    »Aber es tut gut, in diesem fremden Land eine englische Stimme zu hören.« Mr Lawrence verbeugte sich. »Da ich so nahe wohne, suche ich Aguas de Dioses regelmäßig auf. Es würde mich sehr freuen, Euch beizeiten wiederzusehen, Miss Chegwidden.«
    »Das würde mich auch freuen, Mr Lawrence.« Sie lächelte und neigte den Kopf. Sie spielte die einsame Exilantin, als sei sie für diese Rolle geboren worden.
    »Habt Ihr Heimweh?« Nachdem Mr Lawrence verschwunden war, trat Fürst Sandre an ihre Seite, und sie spazierten gemeinsam über die Promenade, als seien sie zwei ganz normale Mitglieder der Gesellschaft.
    Doch wenn Emma sich umschaute, sah sie, dass die Leute sie anstarrten. Lady Fanchere war zu dem Stuhl zurückgekehrt, den sie vorhin verlassen hatte, und schaute mit einem Lächeln zu ihnen herüber. Die besten Kreise Moricadias beobachteten sie und redeten über den Fürsten und Lady Fancheres ausländische Gesellschafterin. Emma war die Vorstellung verhasst, welche Gerüchte vermutlich schon jetzt in dieser Wandelhalle kursierten – und darüber hinaus. »Ich vermisse England sehr«, gab sie zu. »Aber Moricadia ist ein Land von unvergleichlicher Schönheit, und ich genieße meinen Aufenthalt hier.«
    »Ihr diplomatisches Geschick ist beispiellos.« Er schaute nach vorne und lächelte, als habe sie soeben eine Prüfung bestanden. Noch immer überaus gut gelaunt fügte er hinzu: »Ich habe gestern Nacht vergessen, Euch zu fragen, ob Ihr Eure Fahrt in die Unterstadt genossen habt.«
    »Meine Fahrt in die Unterstadt?« Emma blieb stehen und wandte sich ihm zu. Sie sah ihn verblüfft an.
    Die Leute strömten um sie herum, als ob sie Kiesel in einem Flussbett wären.
    »Es war sehr lieb von Euch, den Arm dieses Mädchens zu richten. Wie war noch gleich sein Name? Elixabete. Es ist traurig, dass sie ihren Vater unter so tragischen Umständen verloren hat.«
    Emma war entsetzt. Er demonstrierte ihr gerade eindrucksvoll, wie viel er über sie wusste, und sie fürchtete, er wusste auch, was Damacia über ihn gesagt hatte. Ihre größte Angst war, dass er die arme Frau dafür bestrafen würde.
    Doch er lachte nur liebenswürdig. »Kommt, Miss Chegwidden. Ich bin schließlich der Fürst, und es ist natürlich meine Aufgabe, alles zu wissen, das in meinem eigenen Land vor sich geht.«
    Nein. Eigentlich solltet Ihr das nicht wissen.
    Wer von den Leuten im Innenhof des Mietshauses war der Spion? Welche der Frauen am Brunnen hatte ihre Seele verkauft, um ihre Kinder satt zu bekommen?
    Emma schaute sich in alle Richtungen um. Zum ersten Mal fühlte sie sich an diesem Ort unwohl.
    Wer in dieser Wandelhalle gehörte zu seinen Spionen? Wer beobachtete, lauschte und berichtete jede ungewöhnliche Aktivität an den Fürsten und seine Häscher? Die Vorstellung führte zu einem Jucken in ihrem Nacken. »Euer Hoheit, ich habe nicht geahnt, dass Ihr Euch mit etwas so Unwichtigem belastet. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet …« Sie wusste selbst, wie schroff sie klang. Aber er kannte sie nicht. Vielleicht glaubte er ja, dass sie immer so taktlos war.
    Sie entfernte sich von Fürst Sandre, schwamm gegen den Strom der Flaneure. Sie stolperte an Ladys vorbei, die von ihren Zofen begleitet wurden, und an Gentlemen, die so überrascht waren, dass sie ihr Monokel sinken ließen.
    Sie brauchte niemanden für dieses Vexierspiel mit dem Fürsten verantwortlich machen außer sich selbst. Sie hatte beschlossen, den Schnitter zu retten. Sie hatte aufrecht im Bett gesessen und ganz genau gewusst, dass sie sich dem Fürsten verführerisch präsentierte, und sie hatte so das Interesse des mächtigsten Mannes von

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