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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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machen außer seine Aufmerksamkeit zu erregen. In Eurem Fall hat Sandre Euch im Nachtgewand gesehen …«
    »Ich wünschte, das hätte er nicht getan!«, rief Emma erregt.
    »… und war von Eurer Schönheit und Eurem Anstand sehr angetan«, vollendete Lady Fanchere. »Ich habe ihm erzählt, dass Ihr eine junge Frau mit einem bewundernswerten Charakter seid, und ich würde nicht zulassen, dass er Euch verführt. Er versicherte mir darauf, seine Absichten seien ehrenhaft.«
    »Ehrenhaft?« Emmas Mut sank. In was für eine verzwickte Lage hatte sie sich nur gebracht? »Was meint Ihr damit?«
    Lady Fanchere sprach es endlich aus. »Wenn Ihr einverstanden seid, würde er gerne mehr Zeit mit Euch verbringen, um herauszufinden, ob Ihr und er gut zueinanderpassen.«
    »Ob sie zueinanderpassen?« Aimée riss entsetzt die blauen Augen auf und legte die Hand aufs Herz.
    »Ob wir … Ihr meint, um zu … heiraten?« Das war nicht in Emmas Sinn gewesen, als sie den Schnitter in ihrem Bett versteckt hatte. Und ebenso wenig, als sie Fürst Sandre ermunterte, ihr seine Pläne darzulegen, wie er den Schnitter fangen wollte. Jetzt hatte sie ein wirklich ernstes Problem.
    Lady Fanchere lächelte. Ihre Augen funkelten vergnügt. »Ihr seht verwirrt aus.«
    »Das bin ich auch. Euch muss doch klar sein, dass ich das bin.« Emma verschluckte sich fast. »Ich bin doch nur … eine bezahlte Gesellschafterin!«
    »Eleonore, hast du denn den Verstand verloren?« Aimée schrie beinahe. »Emma kann unmöglich den Fürsten heiraten!«
    Die Leute auf der Straße drehten sich zu ihnen um und guckten.
    Emma drückte das Kinn auf die Brust und wünschte sich sehnsüchtig, irgendwo anders zu sein.
    »Pssst, Aimée. Sei doch still.« Lady Fanchere hakte sich bei ihnen unter und führte sie den Hügel hinauf und in einen kleinen, eleganten Laden.
    Eine modisch gekleidete Frau mittleren Alters, die ganz in Schwarz gehüllt war, schaute von den Stoffballen aus Seide, Satin und Baumwolle auf. Ihre Augen erhellten sich, und sie kam ihnen eilig entgegen. »Lady Fanchere, Lady de Guignard, willkommen! Was kann ich für Euch tun?«
    »Madam Mercier, dies ist Miss Chegwidden.« Lady Fanchere zeigte auf Emma.
    Madam Mercier bedachte Emma mit einem flüchtigen Blick und hatte sich schnell ihr Urteil gebildet. »Ja, und?«
    »Ich möchte, dass Ihr für Miss Chegwidden eine neue Garderobe entwerft.«
    Madam Mercier schaute Hilfe suchend Aimée an.
    Mit einer Sachlichkeit, die für ihr Wesen völlig untypisch war, fragte Aimée: »Aus welchem Grund, Eleonore?«
    »Nein. Bitte, Lady Fanchere.« Emma fühlte sich schuldig und unwohl. Die ganze Sache war ihr schrecklich peinlich, und sie wünschte sich verzweifelt, dieser sich rasant in die falsche Richtung entwickelnden Sache zu entkommen.
    »Seid doch nicht dumm.« Lady Fanchere legte den Arm um Emmas Taille und lächelte Madame Mercier an. Es war ein Lächeln, mit dem eine Adelige eine Person niederen Stands zu bedenken pflegte. »Stellt Euch einfach vor, Miss Chegwidden ist meine Tochter, die ich für ihre ersten Bälle und Gesellschaften ausstaffieren lassen möchte.«
    Emma wandte ein: »Ihr seid nicht so alt, meine M…«
    »Doch, das bin ich«, erwiderte Lady Fanchere kurz angebunden. Etwas ruhiger blickte sie ernst in Emmas Augen. »Ich bin wirklich so alt, und ich will das hier tun. Es wird ein richtiger Spaß. Davon habe ich schon mein ganzes Leben lang geträumt. Bitte tut mir den Gefallen.«
    Was konnte Emma noch dagegen einwenden? »Eure Freundlichkeit weiß ich wirklich zu schätzen, und ich werde nie vergessen, wie tief ich in Eurer Schuld stehe, Lady Fanchere, aber …«
    Lady Fanchere hatte kein Interesse an einem Aber. Sie verkündete: »Gut! Dann lasst uns mal schauen, was Ihr für uns tun könnt, Madam Mercier.«
    Madam Mercier wechselte einen zweiten beredten Blick mit Aimée. Dann kam sie näher. Nachdenklich tippte sie sich gegen das Kinn, während sie Emma umkreiste, als wäre sie eine Schaufensterpuppe. »Ja. Ja. Sie ist jung. Schöne Haare. Eine exzellente Figur. Die Augen … hm. Hexenaugen. Stürmisch. Undurchschaubar. Die Farbe ändert sich je nach Stimmung. Im Mittelalter hätte man sie verbrannt. Lady Fanchere, ich werde Miss Chegwidden sehr hübsch aussehen lassen. Äh … wie viel plant Ihr …«
    »Scheut keine Kosten und Mühen«, wies Lady Fanchere die Modistin an.
    Madam Mercier machte erneut einen Knicks, und Emma sah das gierige Funkeln in ihren Augen. Sie war soeben auf eine

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