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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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die im Mondlicht weiß strahlte. Dort bin ich hinausgegangen, weil ich hoffte, den Weg nach unten zur Küche zu finden. Aber da ging es nicht weiter.«
    Sein Griff lockerte sich. »Ihr wart in meinen Privatgemächern.«
    »Das habe ich mir gedacht. Selbst in der Dunkelheit kam ich nicht umhin, die luxuriöse Ausstattung der Gemächer zu bemerken.«
    Er dachte über ihre Erklärung nach. »Und wie habt Ihr zurückgefunden?«
    »Ich habe den Weg genommen, von dem ich glaubte, es sei der Falsche. Und hier bin ich.« Sie wollte hinzufügen, dass es ihr leidtue, wieder im Ballsaal zu sein. Aber auch wenn der Zorn in seinen Augen langsam verrauchte, hielt er immer noch ihre Hand gepackt, und sie hatte Angst.
    »Alle haben mich gefragt, wo Ihr seid. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Er hatte sich nur gesorgt, sie könne weglaufen und ihn wie einen Narren aussehen lassen. Sie nickte nur. »Ich habe mir auch Sorgen gemacht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Palast so viele Zimmer hat.«
    Lord und Lady Fanchere betraten den Alkoven.
    »Sandre, es gehört sich nicht, sich so zurückzuziehen.« Lady Fancheres Stimme klang sehr ernst.
    »Ich musste mit Miss Chegwidden darüber reden, wie man sich anständig verhält, wenn man zu einem fürstlichen Ball geladen wird.« Fürst Sandre lächelte, aber auf Emma wirkte es eher, als fletschte er die Zähne.
    Emma wollte ihm eine Ohrfeige geben oder widersprechen. Doch ihre Hand schmerzte. Sie machte sich von ihm los und blickte zu Boden. Er hatte ihre Finger so sehr gequetscht, dass sie sich an ihrem eigenen Ring geschnitten hatte. Das Blut trocknete rostrot und klebrig zwischen ihren Fingern.
    Lady Fanchere bemerkte es. Sie erriet vermutlich auch den Grund, denn sie nahm Fürst Sandres Arm und zog ihn sanft Richtung Ballsaal. »Ich nehme an, du hast bereits gehört, was Aimée vorhat?«
    Nein! Emma wollte einen Schritt nach vorne machen, um Lady Fanchere aufzuhalten.
    Lord Fanchere hielt Emma am Arm fest und schüttelte den Kopf. Zu spät, bedeutete er ihr.
    Fürst Sandre seufzte verärgert. »Welche schwachsinnige Idee hat sie dieses Mal ausgeheckt?«
    Lord Fanchere bot Emma seinen Arm, und sie folgten den beiden.
    »Sie hat beschlossen, das Land zu verlassen.« Lady Fanchere war von dieser Aussicht hocherfreut und erwartete offensichtlich dasselbe von Fürst Sandre.
    Sein Kopf fuhr zu ihr herum. »Wie bitte?«
    Lady Fanchere war sich seines Missfallens überhaupt nicht bewusst. »Sie wird erst den Winter in Italien verbringen, dann zieht sie für den Sommer nach Österreich. Das ist genau das, was sie jetzt braucht, sie ist so aufgeregt, wie ich sie seit Jahren nicht erlebt habe.«
    Sie bewegten sich derweil durch das Gedränge. Die ganze Zeit versuchte Emma, irgendwie Lady Fancheres Aufmerksamkeit zu erregen, damit diese aufhörte zu reden.
    »Wie stellt sie das an?«, fragte Fürst Sandre mit gespieltem Interesse.
    Lord Fanchere trat vor. »Ich richte für sie ein Konto ein, auf das sie während ihrer Abwesenheit zugreifen kann.«
    »Tatsächlich?« Fürst Sandre warf ihm einen Blick zu.
    »Eleonore hat mich darum gebeten«, sagte Lord Fanchere.
    »Ja. Ich vermute, Ihr müsst tun, was Eleonore sagt.« Fürst Sandre lachte stillvergnügt, als sei das ein hervorragender Scherz.
    Aber Lord Fanchere blieb ernst. »Sie bittet mich selten um etwas, und ich würde für sie noch viel mehr tun.« Er nahm die Hand seiner Frau und küsste sie. »Denn sie hat mir ihrerseits sehr viel gegeben.«
    »Seht Ihr, Miss Chegwidden? Das ist das Geheimnis, wie man in der Ehe das bekommt, was man will. Bittet um wenig, und Ihr bekommt, was Ihr wollt«, erklärte Fürst Sandre.
    Mir ist es egal, was Ihr denkt, dachte sie.
    Stattdessen sagte sie: »Ich werde es mir merken, Euer Hoheit.« Wild entschlossen, das Thema zu wechseln, wandte sie sich an Lady Fanchere. »Ich habe mich im Palast verlaufen und habe zufällig eine Terrasse gefunden. Ich hatte ja keine Ahnung, wie atemberaubend schön der Ausblick ist.«
    »Die alte Königsfamilie hat den Sitz ihrer Residenz gut gewählt, findt Ihr nicht auch?« Fürst Sandre schien durchaus bereit zu sein, sein Interesse an Aimées Plänen für den Moment zu vergessen. »Man sagt, es sei allein durch Verrat aus dem Innern möglich, diese Festung einzunehmen.«
    »Ich glaube, so hat Eure Familie es bewerkstelligt, nicht wahr?«, fragte Lord Fanchere.
    Emma blickte ihn erstaunt von der Seite an. Er war so ruhig. So gelassen. So still. Trotzdem war er nicht dumm, und

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